Miosis / Albedo Adaption
Albedo Adaption Spielzeit: 54:22
Medium: CD
Label: Lion Music, 2009
Stil: Prog Metal

Review vom 29.06.2009


Christoph Segebard
Schönes Cover, schöner Bandname, schöner Albumtitel - der erste Eindruck überzeugt schon mal und man weiß zusätzlich sofort, was man gleich hören wird: Progressive Metal.
In Göteborg, Schweden, war's, dass fünf Jungens sich entschlossen, eine Band zu gründen. Getrieben von dem Wunsch, Melancholisches wie Radiohead oder Massive Attack mit Komplexem wie Tool, The Mars Volta oder Isis zu verbinden, veröffentlichte man bald seine erste, selbst produzierte EP "Konvolut", die so manchem Kritiker ein Lob entlocken konnte. Sowas beflügelt natürlich, wodurch der nächste Schritt offensichtlich war: Ein Debütalbum in voller Länge musste her.
Nun - es ist mittlerweile hier und heißt "Albedo Adaption". Und das erste Teilziel ist schon mal erreicht, denn sofort fällt die melancholische, dunkle, aber nie hoffnungslose Athmosphäre auf. Ernste Angelegenheit also, das Ganze, was mir schon mal gut gefällt. Auch Instrumentierung und Gesang sind eine runde Sache und sehr gekonnt.
Nun darf man natürlich nicht den Fehler machen, dadurch in den Songs mehr zu sehen, als da ist - und das ist nicht so viel, wie es zunächst den Anschein hat. Klar: Man hört lupenreinen Progressive Metal, keine Frage. Aber die Vertracktheit hält sich doch in ziemlich leicht verdaubaren Grenzen. …Was ja an sich nicht schlimm wäre. Nur leider nimmt hier für meine Begriffe das Warten auf ein Highlight, auf so einen richtig starken Moment, dem Genuss an der Musik den ganzen Platz. Verklingt dann der letzte Ton von "Albedo Adaption", muss man sich eingestehen, dass man die ganze Zeit vergeblich gewartet hat.
Das Material ist durchaus gutklassig, verfügt über zahlreiche Wechsel und nette Passagen, bleibt aber letztlich ein wenig im Mittelmaß stecken, und kann daher keinen bleibenden Eindruck machen. Kein Song sticht heraus, unter anderem auch, weil doch alles recht gleichförmig von statten geht.
Ich habe lange gehört, lange gesucht, ob ich nicht etwas überhört habe - und nichts gefunden. Der letzte Funke fehlt; das kreative Glitzern, das am Ende den Unterschied ausmacht. Aber Miosis ist keinesfalls eine schlechte Band - sie kommt nur noch nicht über die berühmten guten Ansätze hinaus.
Line-up:
Erik Skoglund (vocals)
Henrik von Harten (guitar)
Mårten Bergkvist (guitar, synth)
Mattias Axelsson (drums)
Mikael Mangs Edwardsson (bass guitar)
Tracklist
01:State Of Lacuna
02:Once Divine
03:Our Floods
04:Benandanti
05:Flow
06:The Lucid
07:Red
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