In der 'Society Of Midwinter' spielt dieses Konzeptalbum der 2003 gegründeten Formation Miss Behaviour, und es erzählt die Geschichte eines Andersdenkenden, der versucht, sich dort zurechtzufinden.
Nun ist es kein Geheimnis, dass ich eine gewisse Abneigung gegen Melodic- oder AOR-Bands hab, die auf mich manchmal besser wirken als jedes Schlafmittel. Wer das weiß, wird umso überraschter sein, dass das Obige auch schon alles an Kritik war.
Miss Behaviour liefern nettes Material angelehnt an Gruppen wie
Journey
oder
Magnum, das tatsächlich nur selten langweilig wird und verpackt ist in eine standesgemäße, glasklare AOR-Produktion. Stilvolle, warme Chöre und dezente Keyboardhinterlegungen lassen das Ganze nicht zu ölig daherkommen und machen sogar meinen schon bereitgelegten Standard-AOR-Kritikpunkt - mehr Garagensound, weniger Spuren - zunichte; wenigstens für dieses Mal.
Manchmal darfs bei den fünf Freunden aus Schweden sogar fast schon etwas aggressiver zugehen; richtiges Kopfnicken kommt aber trotzdem nicht auf. Viel mehr genießt man das weiche, flüssige Werk für einen Moment, der für härter Gesottene länger auch nicht sein dürfte, und so bleibe ich trotz des nur 41 Minuten währenden Vergnügens gekonnt dabei, keine Kritik mehr zu üben.
Kurzum: "Heart Of Midwinter" bleibt ohne Ecken und Kanten und ist ein brandheißer Tipp für alle Melodic-Freunde, für die es ein spätes Highlight des ausklingenden Jahres sein wird.