Treibender Riffrock kommt aus dem Hause Miss Crazy. Die Band um den Sänger und Gitarristen Markus Allen Christopher legt hier ein Album vor, dass vor zwei Dekaden problemlos Millionen von Anhängern gefunden hätte. Denn das in San Francisco ansässige Quartett rockt in bester 80er-Jahre-Poserrock-Manier drauflos, dass es eine wahre Freude ist! Schiebt man den Silberling in seinen CD-Player, wird man automatisch in eine Zeit zurückversetzt, als Bands wie Mötley Crüe, Cinderella, Britny Fox oder L.A. Guns die Stadien füllten: Beißend verzerrte Gitarrenriffs, Rockstar-Gitarrensoli und eine Reibeisen-Stimme, die besonders an den charakteristischen Gesang eines Tom Keifer (Cinderella), eines 'Dizzy' Dean Davidson (Britny Fox), aber natürlich auch den eines Brian Johnson (AC/DC) erinnert, sind die mächtigen Eckpfeiler der Musik Miss Crazys.
Mann, diese Band kann wirklich was, und sie treibt mir als Anhänger des sogenannten Hair Metals die Freudentränen im Sekundentakt in die Augen! Hier wird im ganz großen Stil gerockt, was die Gitarrensaiten und Drumkessel hergeben! Ein treibender, Ohrwurmmelodie behafteter Song jagt den nächsten, Miss Crazy gönnen dem beigeisterten Hörer kaum eine Verschnaufpause.
Dieses gleichnamige Debütalbum wird von mystischen, gutturalen Gesängen eröffnet, bevor die Verstärker gnadenlos zum Rauchen gebracht werden - denn der Operner "No Compromise" kann sofort durch ein monstermäßiges Riff überzeugen. Doch damit nicht genug: Die nachfolgenden Songs wie "Billie" (deutliche Cinderella-Zitate) oder "Life's Been Good" (ein geiler, rhythmischer Stampfer) schlagen genau in die selbe Kerbe und treiben einem diesen Sleazerock tiefer und tiefer in die Gehörgänge. Absolut großartig! Erst der fünfte Song, "You're Blue", lässt einen aufatmen. Diese Ballade kann mit wunderschönen Melodiebögen und traumhaften Lead-Gitarren überzeugen, erinnert mich in den Strophen sogar etwas an ruhigere Nummern der Foo Fighters.
Doch weiter geht es. "Scream" hält, was der Titel verspricht und fräst sich ebenfalls sofort in die Gehirnwindungen: Saustarker Refrain, dem treibende Strophen gegenüber stehen. "So Long" und "Shut Eyes" sind eher im mittleren Tempobereich anzusiedeln - ersterer Song erinnert im Refrain einmal mehr an die großartigen Cinderella. Nach dem wieder etwas flotteren "Baby Let's Go" ist dann nach zehn Krachern der reguläre Teil dieses beeindruckenden Albums eigentlich viel zu schnell vorbei. Doch glücklicherweise wartet die CD mit gleich drei Bonus Tracks auf, die sich qualitativ in keiner Weise vor dem sonstigen Material verstecken müssen. Ganz im Gegenteil: Der Refrain von "Nothing" zwingt mich in die Knie. "My Way" ist ein schneller, dreckiger Rocker, der zum Besten gehört, was auf der ganzen Platte zu hören ist - da wird das Haupt geschüttelt, was das Zeug hält! "Tattooed Freak" schlussendlich lässt es dann wieder etwas ruhiger angehen, besticht jedoch abermals mit gnadenlos geilen Melodien!
Fazit: Miss Crazy liefern hier ein Debüt ab, dass es verdammt noch mal in sich hat. Meiner Meinung nach stimmt hier einfach alles. Vom Songmaterial bis zur amtlichen Produktion, von der Gitarrenarbeit bis zum charakteristischen Gesang - hier bleibt kein Auge trocken! Jeder Fan von gut gemachtem, stimmungsvollen Hardrock muss hier einfach ein Ohr riskieren, ja, muss sich dieses Album sofort ins Haus holen! Stand up and shout!
Line-up:
Markus Allen Christopher (lead vocals, guitars)
Manfred Swann (guitar, background vocals)
Kim Racer (bass, background vocals)
D.T. Harvey (drums, background vocals)
Tracklist |
01:No Compromise (3:38)
02:Billie (3:17)
03:Hide Island (2:51)
04:Life's Been Good (3:03)
05:You're Blue (4:11)
06:Scream (3:12)
07:So Long (3:09)
08:Now (3:17)
09:Shut Eyes (3:17)
10:Baby Let's Go (3:32)
11:Nothing (bonus track) (3:28)
12:My Way (bonus track) (3:21)
13:Tattooed Freak (bonus track) (3:25)
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