Die Labels sind mal wieder ganz im Re-Release-Wahn. Eigentlich ja nix Besonderes, zumindest wenn man aus der Metal-Ecke kommt wie ich, dann ist man da einiges gewöhnt.
Aber warum soll so ein Stuss nicht auch bei anderen Genres langsam Usus werden. Eines vorweg: Sollte "Crossroad Message & Tales From The Bone" noch nicht im heimischen Wohnzimmerschrank sein Plätzchen gefunden haben, kann man sich getrost diesen Doppeldecker abgreifen. Sollten die Scheiben aber schon dort herumlümmeln kann sich der geneigte Hörer die Kohle für ein paar Bonustracks tatsächlich sparen.
Wer, wieso und warum es mit Mojobone auf sich hat, hat Kollege Steve ja schon recht gut erklärt.
Nur die Passagen die ihm zu doomig-hart waren sind es halt bei mir, die mich ansprechen. Tja, die Geschmäcker sind eben doch verschieden und so sollte es doch auch sein, oder?
Gerade "Crossroad Message" ist so ein Fall. Mit einem, ich möchte sagen typischen Blues-Riff als Haupt-Thema schleifen die Schweden, hier noch als Quartett tätig, in einem Tempo durch die Botanik, dass es unserem Steve wahrscheinlich das Bier sauer werden ließe. Der ganze Song tönt ähnlich wie alte Black Sabbath, die ja im Grunde eigentlich 'NUR' eine Bluesband waren. Und Fans der Briten dürften deshalb an Mojobone ebenfalls ihre helle Freude haben.
Aber auch Deep Purple haben deutlich ihre Duftmarke bei den Nordmännern hinterlassen. So denkt man eigentlich die ganze Zeit über wenn der Refrain von "Cash Machine" kommt, man müsse statt »Come on come on, gimme your Cash now« nun »Come on Come On, Space Truckin« mitträllern. Wer hier vielleicht etwas um die Ecke denkt könnte eventuell glauben, es ist böse Absicht und ein Seitenhieb auf DP. Dennoch macht der Song Laune. Aufgelockert durch ein Bar-mäßiges Piano geht da schon recht flott die Post ab.
Aber man muss dagegenhalten, dass nicht nur Gold auf den beiden Scheiben glitzert. Auch schnöde Langeweiler haben sich auf die beiden Scheibletten geschlichen, die man so oder vielleicht besser schon von den Szene-Vorvätern Kyuss (ja, die schon wieder!!! Sagst du Stoner, sag ich Kyuss, Basta!) gehört hat. Die Amis müssten eigentlich in Geld baden, wenn sie nur einen Cent pro geborgtem Riff bekämen. Ach was, die Kerle könnten sich in Gold aufwiegen lassen, so oft wird von etlichen Stoner-Bands bei ihnen geklaut. Besonders bei "For The Weak" zu erlauschen. Allerdings glänzen die Burschen hier auch mit einem richtig geilen Gitarren-Solo, und gegen Ende wenn der Song schön entspannt tönt, ist man mit der Klauerei schon wieder versöhnt.
Auch der zweite Silberling, "Tales From The Bone", bietet leider nur Stoner der gewöhnlichen Sorte. Sprich alles klingt irgendwie wie schon mal gehört, da Stoner sowieso recht eindimensional bzw. in seinen Ausmaßen recht beschränkt ist und bleibt, wird auch hier das eine oder andere Riff sich bei anderen Bands schon mal aus der Box geschlichen haben. Der größte Unterschied zu "Crossroad Message" besteht darin, dass hier alles etwas basischer-erdiger klingt.
Aufgepeppt wurden beide Scheiben durch einiges an Bonusmaterial, gut bei "Crossroad Message" ist es nur ein Track, bei "Tales From The Bone" sind es immerhin zehn! Titel die jetzt mehr enthalten sind. Jene sind oft Urversionen der Songs, die auf dem Zweitwerk später deutlich druckvoller, aber auch cleaner zu hören sind.
Wie gesagt, wer die Original-Scheiben noch nicht hat kann/darf hier getrost zugreifen. Mojobone sind zwar nicht die Innovationsanwärter in ihrer Sparte, machen aber ihre Sache ziemlich gut und bieten die beiden Scheiben (über 140 Minuten Musik) in einem ordentlich und geschmackvoll aufgemachten Doppel-Digipak an.
Line-up:
Per Wiberg (vocals, guitar, keyboards)
Markus Aldén (bass)
Per Mårtensson (guitars)
Eiron Johansson (drums)
Tracklist |
Crossroad Message:
01:Different
02:Walking Level
03:Brother
04:Dig Your Own Groove
05:Heartfake
06:Closer
07:Crossroad Message
08:Wasting Answers
09:Upside Down
10:Cash Machine
11:Power
Bonus Track
12:For The Weak
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Tales From The Bone:
01:Walking Level
02:Sure!
03:Power
04:Brother
05:Can't Hurt Me
06:Southpaw
Bonus Tracks:
07:Dig Your Own Groove
08:Different
09:Closer
10:Burned Out
11:Knowledge Is Power
12:Can't Hurt Me
13:A Friend
14:Wasting Answers
15:Walking Level
16:Decades Never Meet |
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