Moonlight Comedy / Dorothy
Dorothy Gesamtspielzeit: 60:10
Medium: CD
Label: Lion Music
Stil: Prog Metal

Review vom 20.02.2007


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
Moonlight Comedy kommen aus Italien und sind klar im Bereich des progressiven Metals einzuordnen. Die Band gründete sich 1998, spielte in den Jahren 1999 mit "...And The Moonlight Dispelled A Mystery" und 2001 mit "Second Shadow" vielversprechende Promos ein, und veröffentlichte dann 2004 ihr erstes offizielles Album mit dem Titel "The Life Inside".
Was hinter dem Namen der Formation steht, lässt sich wohl eher schwer erahnen. Die Musiker bezeichnen sich selbst als "Actors Of The Comedy At The Moonlight". Wenn man sich aber den Sound auf dem neuen Album "Dorothy" anhört, dann bekommt man das Gefühl, dass die Jungs es doch ernst meinen. Harte und durchdringende metallische Töne beim eigentlichen Opener "Solar Eclipse" verdeutlichen dies nur zu genau. Gitarrist Simone Fiorletta fegt da förmlich über das Griffbrett und besonderen Spaß machen die Synthie-Sounds. Auch gesanglich stimmt es hier, Emiliano Germani passt absolut zum Gesamtkonzept.
Moonlight Comedy kombinieren ganz harte Töne mit eingängigen Melodien. Sie leisten sich natürlich die Freiheit, die eine oder andere Frickelorgie abzuziehen, kehren dann aber urplötzlich zu überschaubaren Klanggebilden zurück. In der Rhythmik präsentieren sie Abwechslung, wie der Track "The Sea And Time Of Mars" zeigt. Zwischendrin wird die Lautstärke nach unten gefahren und mit grollendem Bass sowie dezenten Keyboard-Klängen baut die Band Atmosphäre auf.
Zwei Songs mit Überlänge sind auf dem Album enthalten. In über 11 Minuten bekommen wir bei "Metamorfosi” reinen Metal geboten, der dann aber, insbesondere durch die Gitarrenarbeit, in nicht übliche, dafür aber interessante, Sounds verfällt. Leicht verdaulich ist es wahrlich nicht, allerdings geben Moonlight Comedy Hilfestellungen. Bevor die Nerven zu sehr strapaziert werden, findet der Hörer wieder auf den Boden zurück und kann sich durchaus gefälligen Melodien hingeben.
Fast schon mainstream kommt da hingegen "Into Whispers & Desire" daher, welches natürlich die Option offen lässt, sich auch Fans zu präsentieren, die auf progressive Klänge nicht allzu sehr können. Und deswegen muss man sich bei "Dorothy" nicht für das eine oder andere entscheiden. Nein, diese Formation liefert beides und das ist auch gut so.
Unterm Strich bleibt ein anspruchsvolles Album, welches wirklich knackig und heavy rüber kommt. Die Produktion knallt sehr amtlich aus den Speakern. Wer auf aufwendige Riffs und viele Tempowechsel steht, für den ist diese Scheibe absolut empfehlenswert. Fans des 80er-Metals lassen besser die Finger weg, denn dafür ist dieser Silberling zu sehr mit verspielten und aufwendigen, nicht immer leicht zu erfassenden, Arrangements gefüllt. Insgesamt zeigt der Daumen hier nach oben!
Line-up:
Emiliano Germani (vocals)
Gianluigi Farina (keyboards)
Simone Fiorletta (guitars)
Armando Pizzuti (bass)
Andrea Scala (drums, percussions)
Tracklist
01:Int(r)o Desire & Whisper (0:39)
02:Solar Eclipse (7:30)
03:Fallin’ Under (6:13)
04:The Sea And Time Of Mars (4:25)
05:Metamorfosi (11:37)
06:Lunar Eclipse (2:40)
07:Into Whispers & Desire (5:51)
08:Imperfect Mind (4:31)
09:Dust Of The Past (1:10)
10:…And Why Not? (3:43)
11:Side Effects (11:46)
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