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Morblus / I Can't Go Wrong
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Freiheit für die Rechtschreibung!
In manchen Fällen darf es erlaubt sein, zumal wenn es um Wortspielereien geht. Sonst nicht! So wie bei der italienischen Band Morblus. Obwohl ich mich schon konzentrieren muss, die beiden fehlenden Buchstaben auch wirklich nicht zu tippen. Diese Band hat ja schon so viel erlebt und existiert bereits seit 1991 und hat es in dieser Zeit auf eine beachtliche Anzahl von Platten gebracht. Eine DVD gehört auch dazu und nachdem man sich im Heimatland bereits einen Namen erspielt hat, dass Touren mit John Mayall beziehungsweise Robben Ford daraus resultierten, will man auch diesseits der Alpen einen oder beide Füße auf die Felder bekommen.
Wie könnte es anders sein, in den Niederlanden beziehungsweise Belgien hat Morblus bereits angedockt und im legendären Club von B.B. King war man auch schon zu Gast. RockTimes liegt eine CD aus dem Jahr 2006 mit dem Titel "I Can't Go Wrong" vor und dann wollen wir doch mal hören, ob die Band damit auf dem richtigen Blues-Pfad ist.
Gleich von Beginn an ist festzustellen, dass die CD einen richtig satten Klang hat. Aufgenommen wurde übrigends in den Mac Wave Studios, Brescia, Italien. Produziert hat die Scheibe Alberto Butturini & Morblus.
Gleichwohl gefällt auf Anhieb das Zusammenspiel zwischen Hammond (Daniele Scala) sowie dem Gitarristen Roberto Morbioli. In den Kompositionen gibt man sich ausreichend Freiraum für Soli-Ausflüge und Morbioli hat eine leicht angeraute Stimme, die dann selbstverständlich gut zur Musik passt. Diego Pozzan ist nicht nur an seinem Drumkit unterwegs, sondern versteht es immer wieder den Rhythmus durch diverse perkussive Beilagen zu verfeinern. Die Chorusse sind grandios.
Zunächst könnte man darauf wetten, dass es Morblus-Musiker sind, die für die tollen Backing Vocals sorgen, aber spätestens in "What's It To You" singen definitiv Frauen mit. Eine Sängerin hat richtigen Soul/Gospel in der Stimme und macht den Song somit zu einem Überflieger. Oh Mann, diese Hammond ist wirklich klasse eingesetzt und Scala bringt die Orgel in einer tollen Auslage zur Geltung. Der Bassist Stefano Dalla Porta zupft mehr als solide und die Band schöpft aus dem vollen Blues-Angebot. Das instrumentale "Lump-Sugar" ist ein treibendes Stück mit Jump Blues-Auslage und selbst in den Slow-Songs liefert man überzeugende 12-Takterkost ab. Im Tieltrack lässen man die Zügel richtig locker und es rockt kräftig. Bis hierhin lässt Morblus keine Wünsche offen, zumal Morbioli seiner Gitarre diverse Soundeffekte verpasst und die werden nicht nur durchs Wah Wah-Pedal erreicht. Die Gruppe hat einen klasse Drive und überzeugt durch Eigenständigkeit.
Ein Wechsel des Arbeitsgerätes von E-Gitarre zur Dobro und diese auch noch geslidet, bringt andere Blues-Farben ins Spiel. Mit einem weiteren Instrumental ("Guitars' Talking") schwenkt man zum jazzigen Flair und es groovt wie verrückt. Auch hier sind es wieder die Handtrommeln, welche für zusätzliche Stimmung sorgt. Klasse! Es geht auch ganz akustisch: "Pappy's Words" ist eine herrlich luftige Soul-Angelegenheit und da sind sie wieder... die bereits erwähnten Damen am Gesangsmikrofon. Hier nimmt sich Scala fast eine Auszeit. Er knüpft lediglich einen ganz filigranen Sound-Teppich.
Mit den Coverversionen bewegt sich Morblus nicht in den Top 10 der Blues-Hitparade. Nach einer guten Stunde steht fest, dass die Italiener wirklich nicht falsch liegen und einen sehr unterhaltsamen Streifzug durch den 12-Takter hingelegt haben: "I Can't Be Wrong"! Die Zutaten stimmen, sind gut gemischt worden und wissen zu gefallen. Um zur Einleitung zurück zu kommen, kann ich nur schrieben: More Blues...
Line-up:
Roberto Morbioli (vocals, guitar) Daniele Scala (Hammond, piano, Fender Rhodes) Paolo Legramandi (bass, background vocals) Marco Sacchitella (drums)
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