Motorjesus / Wheels Of Purgatory
Wheels Of Purgatory Spielzeit: 52:32
Medium: CD
Label: Drakkar, 2010
Stil: Stoner / Heavy Rock

Review vom 19.12.2010


Jens Groh
Was uns die ehemaligen Shitheads hier mit ihrer zweiten Scheiblette vor's Fressbrett ballern, ist gelinde gesagt die ultimative Platte zum Auto fahren!
War auf der Vorgänger-Scheibe Deathrider von 2006 schon so mancher Hammersong, so bringen Mororjesus mit "Wheels Of Purgatory" einen ganzen Sack voller geiler Melodien mit, die zum Party-machen auffordern. Wesentlich tighter zeigt sich das Quintett, anspruchsvoller, ja fast schon überlegter, als noch vor vier Jahren. Zwischendurch gab's auch noch eine EP, von der sich auch zwei Songs mit eingeschlichen haben: "Fist Of The Dragon" und "Old Man".
Wer die Mucke der Mönchengladbacher schon auf ihren letzten Silberpappplatten und auch die Shitheads mochte, kann jetzt locker aufhören weiterzulesen, seinen Arsch in den V8 schwingen und sich "Wheels Of Purgatory" besorgen (okay, ohne V8 geht's auch, HAHAHA), denn das neue Langeisen der Burschen brettert genauso los wie sein Vorgänger und das Shitheads-Debüt.
Wer mit der Musik des Fünfers jetzt noch nicht so vertraut ist, stellt sich am besten eine gute Mischung aus Black Label Society und Gorilla Monsoon, gepaart mit einer schönen Portion Down-Lässigkeit vor. Fans dieser Bands könnte man auch grob als Zielgruppe einstufen, denn die Heavyness auf "Wheels…" ist locker mit der Band um Frontassi und Gitarrengott Zack Wylde vergleichbar. Das wuchtige Riffing findet man auch bei den Dresdner Affen wieder und die Melodiedichte könnte auch von Sumpfbewohner Phil Anselmo stammen.
Der größte Unterschied zu den genannten Bands ist allerdings die Stimme von Fronter Chris. Der Mann hat ein unglaubliches Timbre, das ihn recht unverwechselbar macht. Ob jetzt wuchtiges Geshoute oder große Melodien, die Stimme ist das Hauptaugenmerk der Band. Sicher erinnert der Gesang schon an sein Vorbild Anselmo und klar, hört man ab und zu mal eine Melodie oder das eine oder andere Riff, das man schon mal bei Down und Konsorten vernommen hat, aber hey, in diesem musikalischen Spielraum sind die richtig guten Riffs schon lange geschrieben. Was jetzt im Umkehrschluss nicht heißt, dass Motorjesus keine guten Riffs schreiben, beileibe nicht.
Auf "Wheels Of Purgatory" will sich kein einziger mieser Track wiederfinden. Sicher, zum gepflegten Auf-der-Couch-liegen eignet sich der Silberteller nicht, aber zum Auto fahren, Party feiern und um einfach gute Laune zu haben, bieten die guten fünfzig Minuten beste Unterhaltung. Und das ist das, was die Autonarren wohl bei ihren Hörern erreichen möchten: dass sie eine gute Zeit bei ihrer Mucke haben.
Anspieltipps sind eigentlich alle Songs, keiner enttäuscht, auch die Coverversion von Neil Youngs "Old Man" fügt sich hervorragend ein, und bildet zugleich einen super Abschluss.
Bleibt als Fazit nur zu sagen, eine weitere richtig gute Band aus heimischen Gefilden, die partout nicht deutsch klingt, sondern nach endlosem Highway!
Ein V8 unter den V-Motoren, bzw. 8 von 10 RockTimes-Uhren.
Line-up:
Christoph Brix (vocals)
Guido Reuss (guitar)
Andreas Peters (guitar)
Roman Jasiczak (bass)
Oliver Beck (drums)
Tracklist
01:Ignition
02:Motor Discipline
03:Fist Of The Dragon
04:King Of The Dead End Road
05:Fuel The Warmachine
06:Hammer Of The Lord
07:West Of Hell
08:Down To Zero
09:Wheels Of Purgatory
10:The Church (Of Booze And Kerosene)
11:The Shadowman
12:Fire 99
13:Electric Rise (Bonus Track)
14:Old Man (Bonus Track)
Externe Links: