The Movements / Like Elephants 1
Like Elephants 1 Spielzeit: 38:17
Medium: CD
Label: Crusher Records, 2013
Stil: Psychedelic Rock

Review vom 25.11.2013


Markus Kerren
Aaah, ein klassischer Fall von »Die Geister, die ich rief«: Hatte ich mich beim Review zum
letzten Album der Göteborger The Movements (nach deren zwischenzeitlicher Arbeitswut im Jahr 2009) noch 'beschwert', dass es geschlagene anderthalb Jahre bis zum nächsten Release gedauert hatte, so benötigte das Quintett danach sogar zweieinhalb Jahre, bis mit "Like Elephants 1" nun die nächste Scheibe vorliegt. Dabei scheint es sich allerdings um ein größer angelegtes Werk zu handeln, denn die '1' im Albumtitel suggeriert bereits, dass da zumindest noch ein weiterer Teil folgen wird.
Und The Movements wären nicht The Movements, wenn sie nicht auch hier wieder erstklassige Arbeit abgeliefert hätten. Erneut ist feinster Psychedelic Rock mit deutlichen Verweisen auf die sechziger Jahre und hier vor allem auf Bands wie The Byrds und (vom Gesang mal abgesehen) auch The Doors angesagt. So locker wie auch leicht fließen die ersten Nummern "The Death Of John Hall D.Y." (die auch die erste Single-Auskopplung war) und "Boogin" aus den Boxen, dass man sich ein Lächeln kaum verkneifen kann.
Nachdem speziell beim zweiten Song auch orientalische Einflüsse auszumachen waren, geht es bei "Shady Wind" dann deutlich ruhiger zur Sache. Der Qualität tut dies jedoch keinen Abbruch, da die Schweden es durchgehend spielend schaffen, ihren Songs Tiefe und Anspruch zu verpassen. Die Kompositionen stammen allesamt von der kompletten Band, was für ein sehr gesundes internes Klima spricht. Dies mag auch ein Grund sein, warum diese Scheibe so stimmig und in sich geschlossen wirkt.
Den bis dahin rockigsten Titel stellt das Aufbruchstimmung verbreitende "All The Lost" dar. Aber natürlich geht es auch hier sehr melodisch und mit sehr starken Gesangsmelodien zur Sache. Die Gitarre rifft etwas härter und das Schlagzeug scheint schier zu explodieren, während etwas im Hintergrund wieder eine coole Ray Manzarek-Orgel vor sich hin psychedelisiert. Mit dem Titelsong sind wir dann musikalisch aber wieder zurück im Byrds-Land, wobei durch die tollen Melodien auch immer wieder Fat Mattress durchscheint.
Ebenfalls heftiger und abgedrehter wird es nochmal bei "Ingenting Kommer Ur Ingenting", dem mit sechseinhalb Minuten zweitlängsten Track der Scheibe. Eine heftig verzerrte Fuzz-Gitarre, donnerndes Schlagzeug und ein vollkommen austickendes Keyboard beschwören hier ein geradezu höllisches Inferno herauf. Das letzte Stück ("It Takes A Spark") ist dann wieder ganz stark - aber sehr gut und willkommen - an The Byrds zu Zeiten von "Younger Than Yesterday" und "The Notorious Byrd Brothers" angelehnt.
Mit "Like Elephants 1" haben The Movements wieder einmal Qualität sowie ein starkes Psychedelic Rock-Album abgeliefert. Bezüglich ihrer Trademarks (entspannende wie mitreißende Tracks, sehr feine Psychedelic-Kost und richtig gute Gesangsmelodien) ist sich die Band treu geblieben. Und warum sollte sie diese auch ändern, wenn das Konzept nach wie vor so wunderbar funktioniert, wie auf dieser Platte. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den zweiten Teil.
Und wer weiß, vielleicht wir es ja sogar noch mehrere davon geben.
Line-up:
David Henriksson (lead vocals)
Gustaf Gimstedt (keyboards, background vocals)
Christian Johansson (guitars, background vocals)
Daniel Petersson (bass)
Thomas Widholm (drums)

Mit:
Michael Nilsson (additional guitars - #6)
Tracklist
01:The Death Of John Hall D.Y.
02:Boogin
03:Shady Wind
04:Two Tongues
05:Great Deceiver
06:All The Lost
07:David's Song
08:Like Elephants 1
09:Ingenting Kommer Ur Ingenting
10:It Takes A Spark
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