My Uncle The Wolf / The King's Ransom
The King's Ransom Spielzeit: 19:28 (Mini-CD)
Medium: CD
Label: Cargo Records, 2009
Stil: Rock / Metal

Review vom 05.08.2009


Andrea Groh
'Mein Onkel vom Mars', halt Stopp, 'Mein Onkel der Wolf' wurden 2007 in Brooklyn von Zac Hutton und George Vasilopolous, die nach einem anderen Sound suchten, als den, den sie überall hörten, gegründet. Zur Unterstützung stießen Joey Debbs und Jeff Golden hinzu.
2008 erschien die titellose Debüt-CD, auf welcher sich die Wölfe die Unterstützung von Jimmy Bower holten, der nicht nur Bass spielte, sondern auch produzierte, während David 'The Puma' Troia für den Mix verantwortlich war. Das Ergebnis wurde ziemlich druckvoll und brachial, die Handschrift und der Einfluss von Jimmy, bzw. den Bands, in denen er bereits gespielt hat (Down, Eyehategod, Superjoint Ritual u.a.) waren deutlich erkennbar, sogar schon etwas zu deutlich. Wobei die Musik dennoch fetter Rock war - mit einem starken Schuss Southern Rock, teilweise schön sumpfig-doomig und allgemein positiv bewertet und aufgenommen wurde.
Nun auf der neuen Mini-CD ohne ihn (aber noch mit David 'The Puma' Troia) scheint es, als ob die Wölfe sich einen Schafspelz angezogen oder zu viel Gras gefressen (bzw. geraucht) hätten und dadurch zu Schafen wurden. Das zeigt sich schon beim Intro ("Mydnyte" - klingt etwas abgespaced, ebenso wie die Schreibweise…). Ein deutlicher Hippie-Einschlag hat Einzug in den bandeigenen Sound genommen, erinnert dadurch dann ein wenig an Alice In Chains oder spätere Trouble, ja sogar etwas an Hawkwind.
Wobei manchmal auch noch die kantigeren Momente des Vorgängers hervor blitzen. Dadurch ist die Musik abwechslungsreicher und eigenständiger geworden, was ich begrüßenswert finde und was hoffentlich auf dem angekündigten zweiten Longplayer fortgeführt und erweitert wird.
Dies soll jetzt nicht heißen, dass das Debüt schlecht war, manche mögen vielleicht sogar der Meinung sein, dass es besser war und von "The King's Ransom" enttäuscht sein, aber im Vergleich ist eine in meinen Augen positive Weiterentwicklung erkennbar, die es vielleicht bald schafft, My Uncle The Wolf aus der Masse der derzeit existierenden Bands hervorzuheben. Wie eben Wölfe in einer Herde Schafe.
Wer also den Erstling mochte und bereit ist, sich auf die Veränderung einzulassen, sollte sich "The King's Ransom" mal anhören. Gleiches gilt für alle, denen My Uncle The Wolf bisher zu sehr nach Down und Co. klangen und daher nur bedingt zugesagt haben, oder auch diejenigen, die die Band noch gar nicht kannten und die nun neugierig geworden sind und noch auf der Suche nach etwas im Retro-Stil sind.
Wenn dann noch die nächste CD hält, was der Appetithappen verspricht, brauchen die 'Wolfsneffen' keine Angst haben, wenn sie im Wald bei dem wilden Onkel und seinen Freunden mitspielen wollen.
Line-up:
Zac Hutton (vocals)
George Vasilopolous (guitar)
Joey Debbs (drums)
Jeff Golden (bass)
Tracklist
01:Mydnyte
02:Pink Handcuffs
03:The King's Ransom
04:Vader
05:Astrum
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