Wie cool, RockTimes arbeitet sich quer durch die langjährige Geschichte der ehemaligen Berliner Band Mythos, die nun aber auch schon seit über drei Jahrzehnten das 'Ein-Mann-Projekt' von Stephan Kaske ist. Zunächst durften wir euch das - der Name sagt es bereits - noch ziemlich krautige Superkraut - Live At Stagge's Hotel vorstellen, gefolgt von dem ersten (fast) solo eingespielten Quasar. Und jetzt schließt sich der Kreis mit dem brandneuen Werk "Surround Sound Evolution", dem konsequenten Nachfolger des 2008 erschienenen "Surround Sound Offensive".
Warum es geschlagene vier Jahre bis zur aktuellen Platte gedauert hat, ist schnell zu erklären: Kaske wurde nach dem durchaus erfolgreichen Vorgänger mehr oder weniger dazu 'überredet', nach sehr vielen Jahren wieder auf Tour zu gehen, was er auch tat. Aber der Berliner wollte keine halben Sachen machen und so wurde für die Produktion und die Proben der Live-Shows ein halbes Jahr investiert, bevor es dann im Herbst 2009 los ging. Die anstehenden Gigs zogen sich bis in dieses, nun bald abgelaufene Jahr und warfen immerhin die Live-Scheiben "Gallery Concerts" und "Unabsteigbar" ab.
Dazu kamen die Wiederveröffentlichungen der weiter oben genannten Scheiben, in deren soundtechnische Überarbeitungen natürlich auch wieder viel Zeit gesteckt werden musste, schließlich wollte Kaske das bestmögliche Ergebnis erzielen. Nun also, zum vierzigsten Geburtstag von Mythos liegt es aber endlich vor, "Surround Sound Evolution", das neue Werk, dessen Titel auch unbedingt hält, was er verspricht.
Hier und da gibt es auf dem prall gefüllten Tonträger auch mal vokalistische Einsätze, aber die sind eher die Ausnahme und dünn gesät. Nicht nur deshalb, sondern aus jedem anderen Grund ist das aktuelle Album die konsequente Fortsetzung und Weiterführung des Vorgängers, die den Hörer einmal mehr auf eine Reise in traumhafte Klangwelten und neue Welten schickt, die ihn nicht nur komplett aus dem Alltag reißen und in eine relaxte Feierabendwelt entführen, sondern mit ihrem Sound (je besser die heimische Anlage ist, desto intensiver) auch verzaubern können Musikalisch ist natürlich alles beim Alten geblieben. Gute Kompositionen, eingespielt allein durch vielfältige, unterschiedliche Tasteninstrumente.
"Surround Sound Evolution" entstand ab Januar 2012 in Tourneepausen über einen Zeitraum von sechs Monaten, was man der Scheibe (die wie ein untrennbares Ganzes klingt) aber zu keinem Zeitpunkt anhört. Auch hier kann man wieder komplett in die Welt der Musik eintauchen, wie sie in Stephan Kaskes Kopf existiert. Und nicht nur das, man kann darin fließen, sich wohl fühlen und sicher sein, am Ende wieder butterweich aufgefangen auf festem Boden zu landen.
Meine Schlussworte beim Review zu "Quasar" waren damals »Intelligente Musik ... feine Sache!« und ein besseres Fazit (selbst wenn der Maestro auch heute natürlich vollkommen auf der Höhe der Zeit ist und sich diese Produktion wieder ganz anders anhört als die von 1980) könnte es auch für "Surround Sound Evolution" nicht geben. Electronic-Musik 'Made in Berlin', die beileibe keinen internationalen Vergleich zu scheuen braucht. Ich wage sogar mal zu behaupten, dass Kaske diesbezüglich weltweit kaum jemand das Wasser reichen kann.
Line-up:
Stephan Kaske (all instruments and voices)
Tracklist |
01:Surround Sound Passion
02:Roots And Rocks
03:Mythosiaka
04:Heart Of The Action
05:Jinba Ittai
06:Perpetuum Mythos
07:Filter Sequence Wah Flute
08:Free Panda (Part 1- Caged)
09:Free Panda (Part 2 - The Liberation)
10:Mytho Space
Bonus Tracks:
11:Das Zeitgeheimnis (Part 8)
12:Fukushima Tea (Live)
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Externe Links:
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