Scott McKeon, Baujahr knackiges 1986, hatte sein musikprägendes Erlebnis als Zehnjähriger, sah er doch den Saitenhexer
Stevie Ray Vaughan im Fernsehen, und so kam es wie es kommen musste. Klein
Scott, sowieso schon fleißig am Üben, hatte die musikalische Richtung gefunden und sog die Einflüsse, die auf ihn einschlugen begierig auf.
Seien es
B.B. King, eben genannter
Stevie Ray Vaughan oder auch natürlich
Jimi Hendrix,
Scott verwandelte die musikalischen Vorlagen so gut in eigene musikalische Ideen, dass das Provogue-Label auf die Band aufmerksam wurde und die bis dahin als Privataufnahme kursierende Debütplatte
Can't Take No More von 2004 nochmals auflegte, die von einschlägigen Musikmagazinen schwer gebauchpinselt wurde.
Jetzt legen
Scott (auch Produzent) und seine im klassischen Trio gehaltene Band unter der Federführung von
Paul Crockford (
Level 42,
Mark Knopfler) ihr zweites Album vor und lassen gekonnt und ohne zu plagiieren ihre musikalischen Muskeln spielen um natürlich auch mal hier und da ein wenig ihre Vorbilder zu zitieren.
Bei "The Girl" hämmert die Snare den Takt vor und die Gitarre bohrt sich in den Song - das erinnert etwas an "Purple Haze".
"Broken Man" scheppert sich mit treibendem Schlagzeug und schön verzerrter Klampfe durch das Stück, "Capture Me" legt mit eingestreuter Hammond-Orgel und eingängigem Riff schon eine gewisse Radiokompatibilität an den Tag. Mitunter hat man jedoch den Eindruck,
Scott streunert noch zu orientierungslos auf der Skala zwischen
Aynsley Lister und
Kenny Wayne Shepherd herum, jedoch mit der durchaus überzeugenden Absicht und Fähigkeit, seinen Weg zu finden.
"Trouble" kommt mit anfänglicher Akustik-Gitarreneinlage, die sich ohrwurmig rockig mit schwelgender Hammond B3 im Midtempo steigert schon gut daher und unterstreicht
Scotts solistische Gitarrenfähigkeiten, die seine eindeutige Stärken sind und die er in die Waagschale werfen kann. Er fügt sich nahtlos in den
Jay Tamkin- oder dem ebenso aufstrebenden
Jimmy Bowskill-Club hinein .
Die 12 Songs machen ohne weiteres Lust auf mehr. Dennoch sollte er sich einen versierten Produzenten suchen und noch etwas am Songwriting feilen. Die durchaus richtig interessanten Ansätze mit entsprechenden Ochsentouren durch die Lande sind vorhanden und machen Appetit auf mehr.