Sean Malone / Cortlandt
Cortlandt Spielzeit: 44:44
Medium: CD
Label: The Laser's Edge Records, 2008
Stil: Fusion

Review vom 02.01.2008


Joachim 'Joe' Brookes
Nach seinem Ausstieg bei der Band Cynic im Jahr 1996, spielte der Bassist Sean Malone unter eigenem Namen "Cortlandt" ein. Das Album erschien damals in kleiner Auflage und stetige Nachfragen mündeten dann in vorliegender Wiederveröffentlichung.
Wo der Malone nicht schon überall mitgemischt hat. Man könnte glatt sagen: Keine Feier ohne Malone!
Zusammen mit Bill Bruford (Ex-Yes, Ex-King Crimson, Ex-Genesis) und Jason Göbel (ebenfalls Ex-Cynic) bildet er das Trio Gordian Knot.
Weil wir schon einmal bei Namen sind: Der Cynic-Weggefährte Sean Reinert bedient auf "Cortlandt" die Felle und Becken.
Für die aktuelle Ausgabe der Platte hat man im Vergleich zur Erstauflage den versteckten Track "Sinfonia" in die Tracklist aufgenommen und dafür gesorgt, dass "Unquity Road", seiner Zeit nur Bestandteil der japanischen Edition, als Bonus Song zu hören ist.
"Cortlandt" ist ein Gemischtwarenladen, in dem man so ziemlich alles an die Ohren bekommt, wofür Sean Malone bekannt ist: Fusion, und er wagt sich mit bereits oben erwähntem Titel "Sinfonia" in aller Kürze sogar an die Bach-Klassik. Darüber hinaus zitiert er mit "Giant Steps" John Coltrane und "Unquity Road" stammt von Pat Metheny.
Malone zupft nicht nur die dicken Saiten seiner Tieftöner. Auf fast allen Stücken zeigt er auch seine Virtuosität am Chapman Stick, mit dem er "Sinfonia" alleine bestreitet. Der Stick scheint wahrhaft vielseitiges Instrument zu sein, denn damit lässt sich auch klassische Atmosphäre erzeugen.
Die Musik auf "Cortlandt" kann man nicht mit stressig oder gar harte Kost charakterisieren, denn ganz gleich, welcher Spielart sich Sean Malone widmet, er hat bei seinem Songwriting stets einen Blick für die Melodie, von welchem Instrument auch immer gespielt.
In "Controversy", einem Stück mit dem Gitarristen Bob Bunin, der noch weitere drei Mal auf seiner Halbakustischen mitwirkt, ist Malone durch Stick und Bass Melodie-prägend.
Geoff Caputo haut auf seiner Gitarre, über einem Fusion-Teppich so etwas von rockig in die Saiten, dass es eine Freude ist, diesen Track mehrmals anzuwählen. Malones Programming sorgt, nicht nur hier, für herrliche Keyboard-Klänge.
Im Duo (Reinert und Malone) wurde das relaxte "Fischer's Gambit" eingespielt und "Hand Full Of Earth" glänzt durch herrliche perkussive Elemente. Natürlich stellt sich Sean Malone mit seinen Künsten oftmals in den Vordergrund und beweist damit seine Vielse(a)itigkeit.
Die Rhythmen im orientalisch klingenden "At Taliesin" werden durch Loops produziert und der Track, in dem Reeves Gabrels (David Bowie) kräftige Gitarren-Sounds mit Rückkopplungen zum Besten gibt, erinnert an Mörglbl.
Sean Malone und seine Mitmusiker lassen Stück für Stück unterschiedliche Klanglandschaften entstehen, die einerseits zum Träumen ("Big Sky Wanting") motivieren, andererseits das Gemüt aufwühlen ("Hand Full Of Earth").
Die Neuauflage von "Cortlandt", das in einem feinen Digipack daher kommt und von Bob Katz remastered wurde, ist ein empfehlenswertes Instrumentalalbum ohne Durchhänger.
Somit hat Sean Malone dafür 7-8 von 10 RockTimes-Uhren verdient.
Line-up:
Sean Melone (bass, Chapman Stick, programming, loops)
Sean Reinert (drums, percussion, programming)
Bob Bunin (guitar - #1, 4, 6, 9)
Geoff Caputo (guitar - #2, vocals - #9)
Reeves Gabrels (guitar - #7)
Trey Gunn (guitar - #8)
Adam Levy (guitar - #10)
Dave Wehner (vocals - #9)
Ricky Wilcox (vocals - #9)
Kathi Randall (vocals - #9)
Rick Dill (vocals - #9)
Mike Dornberger (vocals - #9)
John Wesley (vocals - #9)
Tracklist
01:Controversy (4:16)
02:Splinter (3:20)
03:Fischer's Gambit (5:13)
04:Hand Full Of Earth (6:17)
05:Sinfonia (2:48)
06:Giant Steps (2:54)
07:At Taliesin (4:06)
08:Big Sky Wanting (5:58)
09:The Big Idea (6:12)

Bonus Track:
10:Unquity Road (3:40)
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