In seinen Liner Notes gibt Todor 'Toscho' Todorovic von der Blues Company eine eindeutige Kaufempfehlung. Zladko Manojlovic aka Zed Mitchell war als Texter und Komponist in seiner langen Karriere bereits an über zwanzig Alben beteiligt. "Game Is On" ist eine Zusammenstellung aus den letzten beiden Alben "Springtime In Paris" (2008) und "Summer In L.A." (2010).
Die Namensliste auf Zed Mitchells Visitenkarte ist lang und geht unter anderem von Joe Bonamassa, Larry Carlton, Robert Cray, Deep Purple über Bobby Kimball bis hin zu B.B. King, den er 2006 auf seiner Europa-Tournee begleitete. Als Studiomusiker setzte er sein Arbeitsgerät bei Natalie Cole, Udo Lindenberg oder Eros Ramazotti ein und er ist »auf dem Soundtrack des berühmten Films „Indiana Jones“ verewigt.« Außerdem ist er im Duo Zed & Ted aktiv. Hinter Ted verbirgt sich sein Sohn Ted Mitchell, der ebenfalls auf vorliegender Platte zu hören ist.
Wie bereits geschrieben, wird "Game Is On" von den beiden Vorgängern "Springtime In Paris" sowie "Summer In L.A." gespeist und obwohl die Tracks aus zwei verschiedenen Quellen stammen, sind sie so unterschiedlich dann doch nicht. Beim Blues-Liebhaber entsteht durch die insgesamt vierzehn Songs ein klares Bild des aus dem ehemaligen Jugoslawien stammenden Zed Mitchell, der in seiner Heimat durchaus als Star bezeichnet werden kann.
"Money For My Blues" zeigt die rockende Seite des Protagonisten. Die Riffs haben Flügel und das E-Gitarrensolo ist eine erste, sehr deutlich Duftmarke von Zed Mitchells Fingerfertigkeit. Gesanglich präsentiert er sich mit einer etwas angerauten Stimme, mit der er im Blues (Rock) sehr gut aufgehoben ist. Der Opener macht neugierig.
In "Cadillac" beruhigen sich die Wogen etwas, ohne die Dynamik außer Acht zu lassen. Zed Mitchells Stimme ist sehr angenehm anzuhören. Herrlich ist hier sein wunderschön fließendes Gitarrenspiel. "Don't Lie To Me" ist dann auf der funkigen Straße des Genres unterwegs und entsprechend klingt die E-Gitarre sowohl bei den Riffs als auch im Solo um einiges schärfer als vorher. Frauenstimmen bilden einen super Chor, aber leider werden die im Digipak nicht erwähnt. Schade!
"Springtime In Paris" und "I'm A River" sind zwei Blues-balladeske Stücke in denen einerseits die Bluesharp ein Wörtchen mitzureden hat oder sich andererseits die grauen Zellen gerne an Gary Moore erinnern. Mit erstgenanntem Track serviert uns Zed Mitchell eine emotionale Ballade, die mit ihrer an- und abschwellenden Dynamik glänzt und besonders durch die Pianoklänge einen sentimentalen Touch bekommt.
"Summer In L.A." ist der Titelsong seiner zweiten Platte unter eigenem Namen und man merkt schon ganz deutlich, dass Zed Mitchell Stimmungen sehr gut in Musik umsetzen kann, denn im Vergleich zu "Springtime In Paris" hat er schon zwei ziemlich unterschiedliche Atmosphären kreiert. Klasse! "Maybe" ist ein weiteres langsames Stück und abermals fallen die wunderbaren Pianoläufe auf fruchtbaren Boden. Nicht nur Zed Mitchell ist ein erfahrener Musiker. Mit Martin Drazek hat er einen klasse Keyboarder in seiner Band und dadurch, dass die Nummern von zwei Platten stammen, besteht die Rhythmusabteilung aus drei Personen. Der Schlagzeuger Ulf Stricker ist immer zur Stelle und Goran Vijic sowie Rolf-Dieter Schnapka sind die beiden Bassisten. Eines steht jedenfalls fest... alle drei bringen den Groove auf den Plan.
"Lonely Just Like Me"... da sind sie wieder, die Damen mit ihren wunderschönen Stimmen. Groovig swingend beginnend erwartet man nicht unbedingt Song-Wendungen, wie zum Beispiel plötzlich lodernd brennende, laute Gitarrenriffs oder ein super klingendes Keyboard. Diese emotional aufspielende Blues-Harp ist einfach klasse! Überhaupt ist "Lonely Just Like Me" mit seinem wechselnden Ambiente zwischen Jazz und Blues eine der besten Nummern auf der Platte.
Zed Mitchell hat mit "Game Is On" ein abwechslungsreiches Album mit einer persönlichen Handschrift veröffentlicht. Bei der bereits lange andauernden Karriere kann man wohl davon ausgehen, dass es bei ihm noch lange nicht 'Game over' heißt.
Line-up:
Zed Mitchell (vocals, guitar)
Martin Drazek (keyboards)
Goran Vujic (bass)
Rolf-Dieter Schnapka (bass)
Ulf Stricker (drums)
Ted Mitchell (guitar, vocals)
Tracklist |
01:Money For My Blues (3:49)
02:Cadillac (4:02)
03:Good Night, Baby (3:43)
04:Gonna Keep You Satisfied (3:52)
05:The Lady Lives The Blues (3:58)
06:Don't Lie To Me (4:40)
07:Lonely Just Like Me (3:56)
08:Springtime In Paris (5:01)
09:Game Is On (3:14)
10:I'm A River (5:16)
11:King Of The Blues (4:06)
12:Summer In L.A. (3:42)
13:Maybe (4:00)
14:Friends Are Like Diamonds (3:45)
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Externe Links:
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