Der umtriebige Multi-Tastenmann greift ganz tief in den Köcher und trifft mit acht Pfeilen mitten ins Zentrum des Prog Rock. Seine Haarpracht muss den Boden berührt haben, so tief verneigt er sich vor seinen 'Idolen'.
Als da wären:
Procol Harum,
Rick Wakeman,
Yes,
Emerson, Lake & Palmer,
Jethro Tull,
King Crimson,
Electric Light Orchestra und
Chuck Mangione.
Mit Letztgenanntem sind wir auch schon mittendrin und nicht nur dabei, wenn auch spät, was "Hommage Symphonique" betrifft, weil der
Mangione-Song der vorletzte des Silberlings ist.
Mit "Children Of Sanchez Overture" wendet sich
Eric Norlander dem Jazz zu, oder sagen wir besser, dem eher Easy-Listening Teil dieses Genres.
Bei dem gesamten Equipment, das einem
Norlander so zur Verfügung steht, ist es geradezu erfreulich, bevor man auch nur eine Note seiner Interpretation gehört hat, im Line-up zu lesen, dass die Gebläse-Sounds von Musikern, namentlich
Jon Papenbrook (trumpets, flugelhorn) und
Eric Jorgensen (trombones) gespielt wurden. Latin-Feeling kommt tatsächlich auf, wenn man sich dann den Track anhört.
In "Starless" nähert sich
Mark McCrite einem
Robert Fripp. Die jazzigen Parts im
Norlander-Opus bestehen die Qualitätskontrolle.
Dass er ein Meister der Tasten ist, bleibt unangetastet. Seine persönlichen Duftmarken hinterlässt er in jedem der acht Stücke und mit
Kelly Keeling (
Barton Rouge,
Michael Schenker Group,
Blue Murder) hat er sich einen guten Sänger ans Mikro geholt. Rundum liefert er eine zufriedenstellende Leistung ab, findet aber, man kann es sich schon denken, u.a. bei "Turn Of The Century" in
Yes-Sänger
Jon Anderson seinen Meister. Herrlich wiederum
Norlanders Piano-Passage mitten im Song.
Die diverse Stimmungen in "Pirates" werden gekonnt transportiert und hier kann sich der Tastenmann so richtig ausleben. Auf seinem Ritt über die Wellen und Wogen bleibt ihm nur einer gehörig auf den Fersen: Gregg Bissonette!
Selten hat eine CD so sehr am Rezensenten 'gezerrt'.
Anhänger des Norlander-Clans werden sich diese CD zulegen und jeder Fan sollte sich zu gegebener Zeit mal die Originale der hier gebotenen Zeitzeugen zu Gemüte führen, um sich sein Urteil über "Hommage Symphonique" selber zu bilden.