Bei manchen Bands aus dem östlichen Europa fällt mir immer der Witz ein mit dem Stahl. Kennt ihr den?
»Aus was sind deutsche Autos? Aus Kruppstahl. Und Schwedische? Aus Schwedenstahl. Und Polnische???? Aus Diebstahl!«
Ja okay, ist vielleicht nicht unbedingt politisch korrekt, trifft die Sachlage bei Newbreed aber doch recht genau, denn eigenständig ist die Mucke der vier Polen nicht wirklich.
Was aber nicht heißt, dass der neue Silberling schlecht oder wirklich scheiße ist, mitnichten! Nur sollte man sich der Tatsache bewusst sein, dass, wenn man den dritten Longplayer der Burschen rotieren lässt, einem nicht wirklich Neues um die Lauscher fegt. Das Grundgerüst auf dem "Newbreed" fußt, kommt aus Quebec, Kanada ( Voivod) und die Obendreingabe kommt aus Kalifornien, USA ( Korn).
Voivod, das traut sich eine Band zu kopieren? Ja, und sogar recht gut. Allerdings neuere Voivod, also deren Schaffensphase in den 90ern, nicht die chaotischen, thrashigen Platten aus den 80ern, sondern die melodiöseren Mach(t)werke wie "Angelrat" oder The Outer Limits. Besonders jene Scheibe hat es wohl den Jungs von Newbreed angetan, denn manches Mal beschleicht einen das ungute Gefühl genau zu wissen, was als nächstes kommt bzw. wie jetzt ein Song aufgebaut ist.
Dennoch wissen die Herren Musiker doch das ein oder andere Mal zu überraschen, denn die Scheibe ist auch irgendwie erfrischend. Um es mit Peter Lustig zu sagen: »Klingt komisch, ist aber so!«
Der Hauptunterschied zu den großen Vorbildern ist jedoch der Gesang. Jener erinnert an Jonathan Davis von Korn und das nicht zu knapp! Die ganze Phrasierung und der Tonfall klingt wie die des passionierten Adidas Anzug-Trägers.
Nun gut, das ist alles nichts Besonderes, aber die Mischung macht es. Denn Newbreed machen doch irgendwie Spaß bzw. Laune.
Gut gespielt ist die Chose obendrein. Das ganze Spacige, das die obengenannten Voivod-Scheiben ausmacht, wurde einwandfrei von den Vieren übernommen.
Wer neues Spacefutter durch die Boxen wabern lassen möchte, sollte mal beide Ohren riskieren. Typen, die aber schon beim Bandnamen Angst um ihre 'Trvness Credibility' bekommen oder Voivod nur mit ihrem ersten Demo akzeptieren, können einen großen Bogen um diese Scheibe machen. Leute, die gerne mal etwas aufgeschlossener sind, könnten Gefallen an dieser Platte finden.
Mir ging es zumindest so, allerdings lasse ich diesmal die Uhrenvergabe weg, denn an manchen Tagen wären mir 10 nicht genug und an manchen würde ich fürs dreiste Abkupfern glatt 0 Uhren vergeben.
Also macht euch selbst ein Bild bzw. Bilder, Bilder von kosmischen Ausmaßen oder von einem galaktischen Furz!!!
Line-up:
Tomasz Wołonciej (vocals, guitar)
Szymon Fiuk (guitars)
Jarosław Gacek (bass)
Stanisław Wołonciej (drums)
Tracklist |
01:How It Was To Be
02:The Forever Spring
03:Safety
04:When I Admire The World
05:After All This Time
06:Long Time Desired
07:An Answer Whitout Any Words
08:In A Better World
09:Another Home In You
10:Hope That You're Alright |
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