Spielzeit: 26:17 Medium: EP Label: Lugga Music, 2010 Stil: Gothic Metal Review vom 11.12.2010 Andrea Groh

Nicht wurden im Oktober 2009 von Laetitia und Eudes in Frankreich gegründet, sind also keine deutsche Band, auch wenn der Name dies vermuten lässt.
Komplettiert wurde die Formation im Februar 2010 mit Iggy Sharpe Blake, der in der Lage ist, den Kompositionen mit verschiedenen musikalischen Einflüssen von Gothic, Black Metal und Doom Metal stimmlich gerecht zu werden.

Damit sind wir schon bei der Stärke der ersten EP "PART 1 Catalepsy Sinks": Der ausdruckstarke Gesang schafft es, verschiedene Emotionen überzeugend darzustellen, teilweise schon fast eruptiv aus sich heraus zu gehen, dann wieder zurückhaltend und sanft zu sein. Teilweise wird er dabei unterstützt von Gastsängerin Sombr I Yahn, zum Glück ohne in viel zu oft gehörte Strukturen und Klischees zu verfallen.
Ungewöhnlich erscheint mir in diesem Zusammenhang, dass Laetitia, also der weibliche Teil des festen Line-ups, nicht selbst diesen Part übernommen hat, sondern sich auf das Komponieren und Gitarre spielen konzentriert.

Aber Nicht wollen anscheinend auch nicht unbedingt die üblichen ausgelatschten Pfade betreten, sondern eine eigene (musikalische) Welt schaffen. Diese soll (zunächst?) aus einem zweiteiligen Konzept bestehen, was dann das "Part 1" im Titel erklärt. Die Fortsetzung ist für 2011 geplant.

Zunächst haben wir jedoch nur "PART 1 Catalepsy Sinks" und damit eine recht spannend gestaltete knappe halbe Stunde, in der mehr passiert als bei manchen anderen Bands in über einer Stunde.
Vom eher ruhigen Instrumental bis hin zu zu Black Metallischer Raserei, von melancholischen Momenten über lässige Gothic Rock-Atmosphäre bis hin ausdrucksstarken Akustik-Parts, die sich in eine fast schon gequält wirkende Stimmung hineinsteigern.
Meist eher langsam, schleppend, doch durch Tempowechsel aufgelockert, dann auch mal flott dazwischen. Manchmal eher verträumt, manchmal eher unheimlich wirkend, auf jeden Fall aber unberechenbar und voller Intensität lassen Nicht ihre Hörer mitleiden und -fühlen.

Sicherlich erfindet "PART 1 Catalepsy Sinks" das musikalische Rad nicht neu und manchmal wollen Nicht vielleicht auch ein wenig zu viel auf einmal und das gelingt dann nicht immer ganz. Trotzdem handelt es sich hierbei um ein durchaus interessantes erstes Lebenszeichen, das bestimmt ein paar geneigte Fans mit Vorlieben für die oben genannten Genres finden sollte.

Außerdem wird die Neugier auf eine Fortsetzung (dann als Full-Length-CD?) geweckt.
Dabei besteht leider ein Wermutstropfen: Man hat sich von Iggy Sharpe Blake getrennt und ist auf der Suche nach einem adäquaten Ersatz. Hoffentlich erfolgreich, wäre wirklich schade, wenn es nach diesem vielversprechenden Anfang mit dem Projekt Nicht schon wieder vorbei wäre.

Line-up:
Iggy Sharpe Blake (vocals)
Laetitia (compositions, guitar arrangements)
Eudes (compositions, guitar, drums)

Gastmusiker:
Gerald 'Dje' D (bass)
Dam (sample)
Sombr I Yahn (female voice)