Nikki Puppet / Power Seeker
Power Seeker Spielzeit: 45:55
Medium: CD
Label: Artist Station Records / Soulfood
Stil: Heavy Rock


Review vom 02.10.2008


Jürgen B. Volkmar
Zwischenzeitlich haben sich die Hannoveraner Nikki Puppet, nachdem sie in kürzester Zeit bereits mit zwei Alben "Puppet On A String" und Militant Mother für Furore gesorgt haben, zu einer festen Größe in Deutschlands Heavy Rock-Szene etabliert.
Aber wer rastet der rostet, dieses Sprichwort gilt auch im Rock-Biz, und so legen die Norddeutschen in gerade drei Jahren, ihr drittes Album "Power Seeker" vor und zeigen, dass sie das selbst vorgelegte Qualitätslevel problemlos erhalten können.
Kompaktes Songwriting ist sofort erkennbar, bei dem der Opener "Destroy This Toy" die Marschrichtung klar erkennen lässt. Cooler Heavy Rock mit jeder Menge Power. "I Can Dream" und der Titeltrack, "Power Seeker", kommen wie eine Dampframme und stehen in der Tradition des 80er-Jahre-Heavy Metal, allerdings mit deutlichen Zugeständnissen an aktuelle Ausdrucksformen. Die Guano Apes, wie auch Zed Yago, Victory und auch Accept, stehen, wenn auch in subtiler Form, Pate. Diese Verbindungen sind nicht ganz zufällig, denn Produzent Herman Frank stand auch für die letzten beiden Formationen in der Vergangenheit zur Verfügung.
Frontfrau und Scream-Queen Nicky Gronewold versteht es, jedem Track ihren charismatischen Stempel aufzudrücken. Egal ob Uptempo oder Midtempo, jede Tonlage wird mit Druck und der richtigen Phrasierung geliefert.
"300 Warriors" wird mit knochenharten Riffs und treibenden Grooves serviert, die sich sofort in die Gehörgänge pressen. Eine Heavy Metal-Durchmarsch-Granate erster Güte, dezent heavy-balladesk und die richtige Kost für Soundfetischisten. Eingängige Melodien wechseln ab mit Schmetterarien wie "I Spy", die deutlichen Iron Maiden-Einfluss versprühen. Refrains gibt es wie Sand am Meer und keiner davon wirkt eintönig. Die Dreierpackung "Come Back", "Daddy Yells" und ""Blind Race Of Ice" besticht mit Riffs, die von einer soliden Rhythmusfraktion unterstützt werden und lassen die Fronterin, ganz im Stil ehemaliger US Female-Fronted-Bands, grooven und teilweise hardrockige Klänge shouten. Auch bei dem Airplay-kompatiblen "Blind Race Of Ice", das unverhohlen auf die Charts ausgerichtet ist, kann man die Songwriting-Fähigkeit für absolutes Hit-Potenzial erkennen. Bei "Scream" schütteln die Heavy-Traditionalisten, die Double Bass-Strukturen aus den Ärmeln, dass es eine wahre Ohrenfreude ist.
Nikki Puppet haben mit ihrer aktuellen Veröffentlichung einen weiteren Schritt zur Stabilisierung ihrer Karriere unternommen, denn mit derart gut durchkomponiertem Material, das definitiv in den Gehörgängen hängen bleibt, haben sie wahre Abfeier-Hooklines mit großer Gesangsleistung geschaffen, die dazu beitragen werden, weit über die bereits vorhandene Fanschar Anerkennung zu erhalten.
Ein großartiges Album, das bereits einige Klassiker beinhaltet, die ihre musikalische Vita in Zukunft bereichern wird.
Line-up:
Nicky Gronewold (Gesang)
Anke Sobek (Bass)
Christos Mamalitsidis (Gitarre)
Florentin Adolf (Schlagzeug)
Tracklist
01:Destroy This Toy
02:I Can Dream
03:Power Seeker
04:Pricks
05:Falling In 2 Pieces
06:300 Warriors
07:Yia Sou Saloniki
08:I Spy
09:Come Back
10:Daddy Yells
11:Blind Race Of Ice
12:Scream
13:Turn Back Time
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