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The Nimmo Brothers / Brother To Brother
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Hammer! Welch ein Album! The Nimmo Brothers aus dem schottischen Glasgow sind wieder am Start. "Brother To Brother" heißt das neue Werk und für die Aufnahmen hat man sich ins Zentrum des amerikanischen Blues Rocks nach Austin, Texas begeben. Als Band haben die beiden Brüder etwas ganz Feines auf die Beine gestellt. Mit von der Partie sind unter anderem Michael Ramos (Los Lonely Boys, John Mellencamp, Robert Plant, Paul Simon), Bill Whitbeck (Robert Earl Keen), Jamie Oldaker (Eric Clapton) und Jimmy Pettit (Joe Ely Band).
Auch wenn das Album in Texas eingespielt wurde, ist "Brother To Brother" vom ersten bis letzten Track Tartan-Glückseligkeit. Es gibt Musiker, die den Blues spielen und andere, bei denen der Blues durch die Adern fließt. The Nimmo Brothers gehören definitiv zur letztgenannten Abteilung. Die Schotten geizen nicht mit klasse Blues Rock. Sie haben die Songwriting-Spendierhosen an. Mit "Wishing Well" von Free und "Shape I'm In", einem Song der Arcangels, komponiert von Marc Benno, Doyle Bramhall sowie seinem Sohn Doyle Bramhall II, legt man sich, zumindest was die damalige Band um Paul Rodgers und Paul Kossoff anbelangt, ein wenig auf Vorlieben fest. Allerdings darf so etwas nicht auf das gesamte Album bezogen werden. An wenigen Stellen schimmert es halt durch.
Die Nimmo Brothers sind gemeinsam schon eine ganze Weile musikalisch aktiv. Los ging es mit The Blackwater Blues Band, aus der dann The Nimmo Brothers hervorgingen. 1998 erschien das Debüt-Album "Moving On" und 2001 war es "Coming Your Way". Ein Jahr darauf bekamen sie dafür und als beste UK-Blues-Band zwei British Blues Connection Awards. Mit "New Moon Over Memphis" folgte 2003 ein akustisches Album. 2006 erschien "Live", ein Konzertmitschnitt aus dem Jahr 2003. Alan Nimmo ist auch mit King King aktiv und ganz gleich in welchem Projekt tätig, spielte man erfolgreiche Konzerte in Clubs oder auf angesagten Festivals.
"Brother To Brother" ist also der aktuelle Streich der beiden Vollblut-Blueser aus Schottland, die sich in Großbritannien großer Beliebtheit erfreuen und sie erfüllt alle Anforderungen, die sich ein Fan des Genres nur wünschen kann. Stevie und Alan Nimmo sind zwei Künstler mit ausgeprägten, individuellen Fähigkeiten auf ihren Arbeitsgeräten und beim Songwriting.
Neben vielseitig und abwechslungsreich arrangierten Blues Rock-Nummern, die alle über eine wohltemperierte Härte verfügen, findet man auch Momente der Besinnlichkeit. Die Ausgewogenheit zwischen ruhigen und treibenden Song-Phasen ist sehr gut gelungen und schon beim Opener "Still Here Strumming" weiß man, wo bei den beiden Schotten die Glocken des gerockten 12-Takters hängen. Zum Abschluss wird mit dem Arcangels-Song klasse Rock'n'Roll geboten und im Digipak ist Stevie Ray Vaughan abgebildet.
Perfekt gestalten die Brüder ihren Gitarrenklänge. Da wechseln die Soli von einem zum anderen. Ab und an servieren sie uns einen herrlichen Twin-Sound und werfen einen Hauch von Southern-Flair in den Ring. Gesanglich ist man auf der Höhe der Dinge und kann somit auch auf dieser Schiene punkten. In drei Tracks sind zwei unterschiedliche Tastenmänner mit von der Partie. Sébastian Vaivrand sorgt in "For You" für einen wunderschönen Klangteppich, auf dem die Gitarren herrlich schweben können. Die Nummer befindet sich etwas abseits vom Blues, geht eher in Richtung Classic Rock. Nicht schlecht, Herr Specht... die Nimmo Brothers können auch anders. Michael Ramos spielt in "Waiting For My Heart To Fall" genau dieselbe Rolle wie vorher Vaivrand. Auch bei "King And Country" (mit akustischer Gitarre) spielt die Hammond die Begleitmusik. Das Tunen der Tracks mit den Keyboards ist völlig okay, aber man hätte sich schon das eine oder andere Solo auf den schwarzen und weißen Tasten gewünscht.
Nichtsdestotrotz ist "Brother To Brother" eine hervorragende Platte, mit der The Nimmo Brothers zeigen, auf welch hohem Niveau sie agieren. So muss Blues Rock klingen, um den Hörer an die Lautsprecher zu fesseln.
Line-up:
Stevie Nimmo (all guitars, vocals) Alan Nimmo (all guitars, vocals, bass - #8, drums - #7) Michael Ramos (Hammond B3 - #8,11) Sébastian Vaivrand (Hammond B3 - #4) Bill Whitbeck (bass - #1-5,7,10) Jimmy Pettit (bass - #6,9,11,12) Jamie Oldaker (drums)
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