No King. No Crown. klingt ultimativ, festzementiert, auch so nach 'keine Diskussion'. Allerdings bringt einen der Name ganz unscheinbar auf eine falsche Fährte, denn No King. No Crown. ist keine Band, sondern dahinter steckt René Ahlig, ein Singer/Songwriter aus Dresden, der unter dem Namen No King. No Crown. bereits "A Challenge Has Been Set" (2011) sowie "At Least It Remains Forever" (2009) veröffentlicht hat.
Gesang, Gitarre und Violine ... (fast) mehr braucht No King. No Crown. nicht, um den Hörer mit einer Herzensangelegenheit in seinen Bann zu ziehen. Nur von typischen Singer/Songwriter-Klängen zu sprechen, wird "Heart To Escape" nicht gerecht. Das Ziel ist, den Hörer zu erreichen und dieser obersten Maxime kann der Künstler aus mehreren Gründen gerecht werden.
Einerseits hat der Mann anscheinend entsprechende Gene im Blut, die ihn zu einem fantastischen Komponisten machen, andererseits schreibt er Texte, die, schon alleine für sich stehend, pure Poesie sind. Dann kann er noch klasse Gitarre (auch Violine?) spielen und über seine Stimme brauchen keine Worte verloren werden. Die ist, neben den anderen Qualitäten, eine weitere Versicherung für Erfolg.
Mit einem schönen Wortspiel im Plattentitel "Heart To Escape" sowie Melancholie, Sehnsucht, Sanftmut, Hoffnung und Verzweiflung in der Musik spielt sich No King. No Crown. unter die Haut ... und dann direkt ins Herz des Hörers.
Allen neun Nummern wurde, wie ein Maßanzug, eine perfekte Stimmung gegeben: »Mixed and Mastered by Niklas Wenzel of Virtuose Vibes Studio.« Auch die Gestaltung (Nicole Keipke) des Digipaks inklusive Booklet ist bemerkenswert gut.
Die bewegende Musik von No King. No Crown. hat internationales Niveau. Meist begleitet sich der Portagonist auf der Akustischen, aber auf vorliegender Scheibe gibt es auch die Ausnahme von der Regel. So kommt zum Beispiel in "Dear Devil. I Wont Regret" dann doch kurz eine E-Gitarre zum Zug und bringt ein dezent-anderes Ambiente in die Nummer.
Wenn als weiteres Instrument von der Violine die Rede ist, trifft das auch nicht ganz zu, denn in "This Goodbye Isn't Forever" hören wir ein mit einem melancholischen Tastenanschlag versehenes Piano. Dieses Instrument sorgt bereits im kurzen Opener "Lovers" für verstärkende Stimmung. Es gibt keine näheren Angaben, ob der Künstler alle Instrumente spielt oder die Lieder vielleicht noch mit weiteren Musikern aufgenommen wurden.
René Ahligs Spiel auf den sechs Saiten ist ebenfalls geprägt durch einen stimmungsvollen Wechsel zwischen Rhythmus und Fingerpicking. Die Musik auf "Heart To Escape" ist speziell, gemacht für die ganz bestimmte Stunden, Gefühlslagen. Das Album mit seinen neun Songs überzeugt vom ersten bis letzten Ton.
No King. No Crown. hinterlässt beim Hörer deutliche Spuren, Spuren der Berührung, Spuren der Verzauberung. Es fällt schwer, aus den Kompositionen die eine oder andere hervorzuheben. Alle Songs zeugen auf ihre sehr persönlich angelegte Art von Charme.
René Ahlig aka No King. No Crown. hat mit "Heart To Escape" ein beeindruckendes Album veröffentlicht und weil es so zutreffend ist, hier ein Zitat, das auf der Bandcamp-Seite von No King. No Crown. steht: »Sometimes it takes not more than a voice, a guitar and a violin to create one special and quiet world of fanciful sounds that are coming right from that little spot where a gentle sky can meet your mind.«
Line-up:
René Ahlig (vocals, guitar)
Tracklist |
01:Lovers (1:15)
02:Graceful Covered (3:31)
03:A Challenge Has Been Set (4:45)
04:Confide (4:58)
05:Heart To Escape (6:35)
06:The Art Of Retaining Memories (5:25)
07:Dear Devil. I Wont Regret (5:20)
08:This Goodbye Isn't Forever (4:14)
09:Lionheart (5:25)
(all music and lyrics written by René Ahlig)
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