No Machine / Same
Same Spielzeit: 20:50
Medium: EP
Label: Eigenproduktion, 2007
Stil: Alternative

Review vom 19.09.2007


Markus Kerren
No Machine ist das Baby der Zwillingsbrüder Al und Emil Rivers. Die geborenen Griechen verbrachten ihre Kindheit in London, bevor die Familie nach Lissabon umzog. Beide begannen mit klassischer Musik, stiegen aber bereits im Alter von 13 Jahren auf Rockmusik um. Mittlerweile wieder in London ansässig, hat man nun eine unbetitelte Debüt-EP vorgelegt, die fünf Songs mit einer Spielzeit von knapp 21 Minuten beinhaltet.
No Machine - ja, tatsächlich, das Sextett macht seinem Namen alle Ehre und beweist, dass man alternativen Brit-Pop auch handgemacht und ohne die so hilfreichen Maschinen produzieren kann. Um die Ecke gekommen sind dabei bodenständige, gehaltvolle und teilweise sehr intensive Songs, die auch durch den warmen Sound von Produzent Mark Wallis überzeugen können.
Ansatzweise auch bei "Diamond Ring", vor allem aber bei "I Choose You", fühlt man sich vom Spirit angenehm an das David Bowie-Album "Scary Monsters" von 1980 erinnert. Aber auch andere Einflüsse wie z.B. The Cure, Genesis, INXS, Marillion, The Police, The Smiths oder Talking Heads schimmern durch, ohne dass man sich die Eigenständigkeit nehmen lässt. "A Terrible Thing" führt die EP im Stechschritt an und wirkt sehr intensiv. Speziell Al Rivers am Gesang wirkt getrieben und gehetzt, was dem Song viel Emotionalität verleiht.
Das folgende "I Choose You" ist ähnlich intensiv gesungen, etwas langsamer, wird aber von der atmosphärischen Musik auf Kurs gehalten. Die progressiven Einflüsse kommen am besten auf "Tell Me" und besonders "The Races" zum Tragen. "Tell Me" ist nochmal eine Spur langsamer als sein Vorgänger, überzeugt aber durch den Gesang und die starke Keyboard/Synthie-Arbeit. Auch bei "The Races" erzeugen die Keyboards eine dichte Atmosphäre und lassen den Track unter anderem Dank der guten Gitarren-Arbeit zu meinem Favoriten auf "No Machine" werden.
Das längste Stück hört auf den Namen "Diamond Ring" und wird einmal mehr von einem pumpenden Bass, sowie den sehr songdienlich eingesetzten Drums und Gitarre unterlegt, während der Gesang und die Tasten erneut im Vordergrund stehen.
No Machine haben mit dieser EP ein sehr interessantes Debüt vorgelegt, das sich einem sicherlich noch nicht nach nur zweimaligem Lauschen eröffnet. Da sind noch ein paar zusätzliche Durchläufe gefragt, was das Hörvergnügen anschließend aber nur verstärkt. Qualität und Substanz sind die Schlagwörter, die mir zu dieser Band in den Sinn kommen.
No Machine - der Name ist Programm und wir dürfen schon sehr auf das erste vollwertige Album dieser Combo gespannt sein, welches im November diesen Jahres erscheinen wird.
Line-up:
Al Rivers (vocals)
Emil Rivers (piano)
Fred (guitars)
Pedro (bass)
Joca (drums)
Daniel (organ, synths)
Tracklist
01:A Terrible Thing
02:I Choose You
03:Tell Me
04:The Races
05:Diamond Ring
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