Willie Nelson / Band Of Brothers
Band Of Brothers Spielzeit: 47:32
Medium: CD
Label: Sony Music, 2014
Stil: Country

Review vom 22.07.2014


Joachim 'Joe' Brookes
Am 30. April 2014 wurde die Country-Koryphäe Willie Nelson einundachtzig Jahre alt. Der Künstler betreibt beste Geroprophylaxe, indem er das macht, was er wohl am Besten kann ... komponieren und musizieren. "Band Of Brothers", ein großformatiger Titel für ein Album. Da werden vielleicht nicht nur bei den unzähligen Fans des Amerikaners Begehrlichkeiten geweckt.
Nach einer längeren Phase des Wartens präsentiert Willie Nelson auf vorliegender Platte neue Songs, die unter anderem von ihm geschrieben wurden. Der Protagonist bringt das Genre, für das sein Name in der ersten Reihe steht, mit herrlichen Songs, zum Teil auch mit einem ordentlichen Schuss Mainstream versehen, auf seine ganz persönliche Art und Weise immer in den Fokus des Interesses.
"Band Of Brothers" ist jung, frisch und belebend. Willie Nelson kommt nicht mit der Sicht seiner Altersgenossen um die Ecke. Mit einem Auge auf aktuelle Themen kann er punkten. Wie singt er so schön in "Guitar In The Corner":
»[...] Now when I need a song
My mind goes back where I belong
But I'm not there
And the future is not clear
And the past is just a smoke ring in the air [...]«
Willie Nelson macht keine Experimente, aber wie er die Räume des traditionellen Country gestaltet, hat ein hohes Niveau. Dabei hat sich der Künstler mit veritablen Musikern umgeben. Der Harp-Spieler und langjähriger Wegbegleiter Mickey Raphael (unter anderem The Beach Boys, Emmylou Harris, Dolly Parton, Julie Roberts, Shooter Jennings, Supersuckers) gibt eine hervorragende Figur ab.
Gitarrist Bobby Terry (John Fogerty, Montgomery Gentry, Trisha Yearwood und andere) hat stets die passenden Tonfolgen zur Hand und Tastenmann Jim 'Moose' Brown
(The Blind Boys Of Alabama, Lee Brice, Jimmy Buffett, Waylon Jennings, Brad Paisley) ist über jeden Zweifel erhaben.
Willie Nelson biete von fröhlicher über nachdenklicher Stimmung bis hin zu einem Blitzlicht-Blick auf den Blues so ziemlich alles, was sich ein Country-Fan wünschen kann. Themen wie Liebe und Freundschaft dürfen natürlich nicht fehlen und in "Hard To Be An Outlaw", geschrieben von Billy Joe Shaver, nimmt er das Musikgeschäft aufs Korn. Das im Zwölf-Takter badende "The Git Go" stellt Jamey Johnson prominent in den Vordergrund.
"Band Of Brothers" zeigt, dass Willie Nelson immer noch genügend Feuer in seiner Seele hat, um den jungen Country-Leuten zu zeigen, wie man das Genre im Galopp hält, auch wenn die Scheibe einige Nummern mit Schritttempo enthält.
Die Musik swingt, hat den typischen Walzer in frischer Form und die Gordie Sampson/Bill Anderson "The Songwriter" hat den Rock'n'Rock unter dem Gürtel.
Willie Nelson setzt seinen Weg mit Veröffentlichungen von interessanten, höchst überzeugenden Platten fort. "Band Of Brothers" ist der beste Beleg dafür.
Line-up:
Willie Nelson (guitar, vocals, trigger)
Jim 'Moose' Brown (piano, Wurlitzer, Hammond B3, synthesizer)
Mickey Raphael (harmonica)
Eddie Bayers (drums)
Lonnie Wilson (drums)
Kevin 'Swine' Grantt (upright bass)
Bobby Terry (electric guitar, acoustic guitar)
Mike Johnson (steel guitar)
Tommy White (steel guitar)
Tracklist
01:Bring It On (2:54)
02:Guitar In The Corner (3:55)
03:The Wall (3:29)
04:Whenever You Come Around (4:13)
05:Wives And Girlfriends (3:01)
06:I Thought I Left You (3:01)
07:Send Me A Picture (3:59)
08:Used To Her (2:46)
09:The Git Go (4:09)
10:Band Of Brothers (2:50)
11:Hard To Be An Outlaw (3:09) 12:Crazy Like Me (3:15)
13:The Songwriters (3:16)
14:I've Got A Lot Of Traveling To Do (3:22)
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