'Best of' Alben vom Alan Parsons Projekt gibt es viele, live aufgenommen, finde ich sie allemal charmanter, als die alten Studioaufnahmen durch irgendwelche neuen Effektgeräte zu jagen und als digital remastertes Album auf den Markt zu bringen. Und wenn dann, wie in diesem Fall, noch ein Orchester zur Verstärkung engagiert wird, kann selbst ein 'Best of' Album wieder interessant sein. Alan Parsons ist mit seinem Symphonic Project genau diesen Weg gegangen. Als Orchester konnte das 70-köpfige Medellín Philharmonic Orchestra gewonnen werden. Aufgenommen wurde das Konzert am 31. August 2013 im Parque Pies Descalzos in Medellín, Kolumbien.
Die Setlist umfasst 21 Songs aus der Schaffensphase von 1976-1987. Es werden Stücke von den Alben "Tales Of Mystery And Imagination" (1976), "I Robot" (1977), "Pyramid" (1978), "The Turn Of A Friendly Card" (1980), "Eye In The Sky" (1982), "Ammonia Avenue" (1984), "Vulture Culture" (1985), "Stereotomy" (1986) und "Gaudi" (1987) gespielt. Einen Teil dieser Alben hat meine Kollegin Andrea ausführlich beleuchtet. Etwas enttäuscht bin ich von dem Sound, der ist ziemlich undifferenziert manchmal etwas breiig und die Drums könnten kraftvoller klingen. Für einen Alan Parsons, der seine Karriere als Tontechniker und Produzent bei Pink Floyds legendärem Album The Dark Side Of The Moon gestartet hat, ist das Ergebnis sehr mager, auch wenn sich die Qualität im Laufe des Konzerts etwas bessert. Auch der Gesang wurde bei einigen Liedern zu weit in den Vordergrund gemischt. Da hätte ich einiges mehr vom Sound erwartet.
Ansonsten gibt es wenig auszusetzen, man bekommt genau das was man erwartet, ein Konzert mit allen Hits der Band. Die Chöre lassen keine Wünsche übrig. Besonders gefallen hat mir Todd Cooper am Saxofon, der leider nicht so viele Passagen zu spielen hatte. Aber auch das Orchester, dirigiert von Alejandro Posada, begeistert. Es schafft eine tolle Atmosphäre die absolut passend zur Musik von Alan Parsons ist und eine Einheit mit der Band bildet. Man hat den Eindruck, dass da zusammen spielt, was zusammen gehört. Toll.
Während Alan Parsons Stimme oft zerbrechlich klingt, kann J.P. Olsson mit seinem satten und felsenfestem Timbre auftrumpfen. Souverän meistert er gesanglich alles, was er macht. Ob Solo oder Backings, er weiß immer zu überzeugen! Auch der Gitarrensound von Alastair Greene ist insgesamt sehr gut und kann begeistern. Der Mann weiß, wie man Emotionen transportiert!
Fazit: Trotz der guten Zusammenstellung der Setlist und einem hervorragenden Medellín Philharmonic Orchestra steht der eher bescheidene Sound einer gelungenen Platte entgegen. Das sind ca. 100 Minuten, die mich mal begeistern und trotzdem nicht jauchzend jubeln lassen.
Wer trotzdem mehr von dem Konzert haben möchte: Das gibt es auch auf DVD, Blu-ray, MP3 und dreifach-Vinyl.
Line-up:
Alan Parsons (keyboard, guitar, vocals)
P.J. Olsson (vocals)
Alastair Greene (guitar, vocals)
Guy Erez (bass, vocals)
Danny Thompson (drums, vocals)
Tom Brooks (keyboard, vocals)
Todd Cooper (saxofon, guitar, percussion, vocals)
with:
Medellín Philharmonic Orchestra
Dirigent: Alejandro Posada
Tracklist |
CD 1:
01:I Robot
02:Damned If I Do
03:Don't Answer Me
04:Breakdown
05:The Raven
06:Time
07:I Wouldn't Want To Be Like You
08:La Sagrada Familia
09:The Turn Of A Friendly Card (Part One)
10:Snake Eyes
11:The Ace Of Swords
12:Nothing Left To Lose
13:The Turn Of A Friendly Card (Part Two)
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CD 2:
01:What Goes Up
02:Luciferama
03:Silence And I
04:Prime Time
05:Sirius
06:Eye In The Sky
07:Old And Wise
08:Games People Play
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Externe Links:
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