Bas Paardekoopers Tonträgerdebüt fand 2008 mit der EP "Hang On Tomorrow" statt. Zwei Jahre später erschien das Album "The Blues On My Side" und darauf folgte die hier vorliegende Platte "Broken Heart For Sale". Mit fast einer Stunde Blues Rock (und mehr) wird der Hörer in insgesamt elf Songs sehr gut bedient. Komponiert wurden die Tracks vom Frontmann beziehungsweise in Kooperation mit dem Keyboarder Wouter Hoek, der in Eigenregie zwei Lieder zu Papier brachte. Bei "Never Enough" sowie "Breaking My Heart" übernimmt der Tastenmann auch die Lead Vocals.
Die beiden Slow Blueser "Broken Heart For Sale" und "Her Silent Cries" nehmen nicht nur von der Spielzeit mächtig viel Raum auf der Scheibe ein. Beide Tracks sind echte Balladen-Blockbuster. Wahnsinn, wie hier dem Hörer die Dynamik in langsameren Fahrwassern angesiedelt, eine Vitaminspritze nach der anderen verpasst. Bas Paardekooper spielt auf seinem Arbeitsgerät beseelt-hinlangende Töne der Sehnsucht und vermittelt seine Gefühlwelt mit intensiv-rauer Stimme. Allerdings sind diese beiden Nummern mit ihrem herrlichen Herrenchor keine Ausnahmen auf "Broken Heart For Sale".
Mit dem instrumentalen Intro "Heading For The ..." ist das unmittelbar folgende "Night Time" der Blues-Road-Movie mit Rock'n'Roll-Würzung, Bottleneck-Einsatz und feinsten Retro-Fills seitens Wouter Hoek. Teile des Textes reflektieren aus meiner Sicht sehr anschaulich die Gegebenheiten rund um einen Gig:
»[...] We'll come around to play
And get you back on your feet
Just raise your hands up in the sky
And move with the beat
I know it's only Rock and Roll
But man that's all you need [...]«
Nach dem Tanzbein-Schwinger wird Aad Paardekooper mit seinem Akkordeon prominent in den Vordergrund gestellt. "Jimi (Same Eyes As Mine)" ist die ganz besondere Ballade auf der Platte. Wenn man hinter dem Namen im Songtitel Jimi Hendrix vermutet, liegt man wohl etwas daneben.
Mit akustischer Gitarre sowie sphärischen Keyboards vorgetragen, entfernt man sich auf beeindruckende Art und Weise vom Blues Rock-Musterläppchen. Wenn man auf der Suche nach der Überraschung ist, dann wird man definitiv bei dieser Nummer fündig. Bas Paardekooper And The Blew Crue servieren einen Song, der vor zeitloser Schönheit glänzt und des Blicks weit über den Tellerrand des 12-Takters hinaus voll in das musikalische Konzept der Band passt. Eine Ausnahme der anderen Art. Super!
"Breaking My Heart", wie bereits weiter oben erwähnt, mit Wouter Hoek als Lead Sänger, ist ein sehr melodisch-treibender Blues Rock-Song, zu dem man mindestens die Fußwippe aktivieren wird. Mit einem klasse Intermezzo zwischendrin wird die Stimmung toll erweitert. "Prelude To A Tear" ist dann ein weiteres kurzes, aber sehr interessantes Instrumental. Man wagt einen Ausflug in die Klassik und gewinnt dabei. Natürlich beherrschen Streicher die Szenerie und diese Atmosphäre ist wohl dem Tastenmann zu verdanken. Die Noten zu diesem schön klingenden Track hat er persönlich geschrieben und wenn im Booklet auch nicht als Intro für die gigantische Ballade "Her Silent Cries" ausgewiesen, passt ein kurzes Gewitter als Überleitung perfekt.
Das abschließende "Hometown", von der akustischen Gitarre eingeleitet, krönt eine Platte, bei der man sich auf faszinierende Balladen, hinlangende Blues Rocker und die eine oder andere Überraschung freuen darf.
Line-up:
Bas Paardekooper (lead guitar, rhythm guitar, lead vocals - #1,3,5-7,10,11, acoustic guitar - #6,10,11, bass - #3,6,7,10, backing vocals - #2,7)
Roel van Leeuwen (drums, percussion - #6, backing vocals - #2,3,7)
Rene Mijnten (bass - #1,2,5,11, backing vocals - #3,7)
Wouter Hoek (keyboards, synthesizers, lead vocals - #2,8, percussion - #6, acoustic guitar - #11, bass - #8, backing vocals - #1-3,5,6,8,11)
Special Guest:
Aad Paardekooper (accordion - #6)
Tracklist |
01:Boogie Woman (5:40)
02:Never Enough (4:40)
03:Broken Heart For Sale (9:27)
04:Heading For The ... (1:07)
05:Night Time (5:42)
06:Jimi [Same Eyes As Mine] (6:06)
07:Confusion (3:03)
08:Breaking My Heart (4:58)
09:Prelude To A Tear (2:06)
10:Her Silent Cries (11:41)
11:Hometown (4:07)
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Externe Links:
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