Bill Price / With The Eye Of A Skeptic & A Few Other Likely Stories
With The eye Of A Skeptic Spielzeit: 67:30
Medium: CD
Label: Grass Magoops Records, 2010
Stil: Singer/Songwriter

Review vom 08.02.2010


Joachim 'Joe' Brookes
Entscheidungen stehen ständig an.
Ob im kleinen Kosmos der Privatsphäre oder beim großen Geflecht der Staaten und deren Politiker. Manche Entscheidungen bereut man mehr oder weniger später, andere nicht. Egal, ob auf der kleinen Bühne der Familie oder wenn sich namhafte Staatsfrauen und -männer vor oder nach großen Meetings zum Gruppenfoto zusammenfinden, Entscheidungen stehen ständig an.
Bill Price hat in vielerlei Hinsicht die richtigen Entscheidungen getroffen.
Der auch bei The Brains Behind Pa spielende Musiker hat sich für dieses klassische Singer/Songwriter-Album dazu entschieden, seine dreizehn neuen Kompositionen nicht im Alleingang als Gitarre zupfender Troubadour, sondern mit einer Band zu präsentieren.
Da hat er genau den richtigen Weg gewählt.
Bei der Auswahl der Musiker findet man den einen oder anderen auf bereits vorher erschienen Price-CDs. Besonders tauchen im Line-up wieder der Akkordeonspieler Garry Bole und Bassmann Jeff Stone auf. Beide übrigens auch The Brains Behind Pa-Aktivisten.
Steter Tropfen höhlt den Stein.
Bereits in der letzten Rezension zur Bill Price-Platte Bones & Apples stellte ich die Frage nach dem Bekanntheitsgrad des Künstlers.
Vielleicht sind ja schon einige Anhänger dazugekommen.
Wieder gelingt es dem Protagonisten, ein mit herrlicher Musik gefülltes Album vorzulegen, das in bester Qualität erklingt.
Die CD mit dem fürchterlich langen Titel "With The Eye Of A Skeptic & A Few Other Likely Stories" ist wie aus einem Guss und würde da in wenigen Tracks Stone nicht am E-Bass zupfen, wäre es ein rein akustisches Album geworden. Also... fast ein akustisches Album.
Außerhalb jeder Kritik steht und sonnenklar ist, dass es ohne Einschränkungen eine hervorragende Platte geworden ist.
Mit Country, Folk und Blues injizierte Nummern unternehmen über die Trommelfelle eine bewegte Fahrt durch den Körper auf. Die ist so rasant, wie der Blutfluss, denn es braucht nicht viel Zeit, bis sie im Herzen angekommen sind.
Rundum handgemachte Musik mit vielen Emotionen.
Hier gibt es nicht nur die Versionen der Sehnsucht, Melancholie und Traurigkeit in Moll. Allerlei Themen des Alltags verpackt der fein beobachtende Songschreiber in seinen Kompositionen. Alle Texte sind im schön gestalteten Booklet nachzulesen und außerdem hält der Protagonist, im wahrsten Sinne des Wortes zu jedem Track noch Randbemerkungen bereit.
Hin und weg ist man schon beim Opener "Hear Me Out".
Eine klasse Nummer mit herrlichem Coutryeinschlag und einige rockige Riffs aus der akustischen Gitarre lockern den Gesamteindruck auf. Gleich am Start wartet Price mit einer weiblichen Sängerin auf. Stasia Demos macht ihm echte Konkurrenz, so gut wie die Frau singen kann. Schön ist, dass die Demos für dieses Album dem Bill kaum von der Seite weicht.
In jedem Song ist Price, in einem Atemzug müssen auch die anderen Musiker genannt werden, für Überraschungen gut. Ob es ein super groovender 12-Takter von der Marke "Blue Period Blues" oder ein lockerer Rock'n'Roller namens "Fixer-Upper" ist, die Nummern haben ein umwerfende Eingängigkeit und das ist äußerst positiv gemeint.
"Red Cloud", hier ist der von 1822 bis 1909 lebende gleichnamige Indianer gemeint, ist ein Song, in dem Price einige Selbstzweifel hegt. Musikalisch zerbricht der Song allerdings nicht daran. Ruhig, nur mit einem Hauch von Melancholie, geht es zu. Der Track ist ein CD-Highlight.
Bill Price bietet allerbeste Songer/Songwriter-Musik und vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass sich durch diesen Longplayer mit dem langen Titel neue Fans finden lassen. Verdient hat es der Price...
Line-up:
Bill Price (acoustic guitar,harpsichord, harmonium, Resonator slide guitar, bazouki, melodica, vocals)
Paul Holdman (cittern, acoustic lead guitar, acoustic guitar, bazouki)
Garry Bole (accordion, melodica)
Grover Parido (cello)
Jeff Stone (bass, upright bass)
Jamey Reid (drums, jimbey, shaker, knee slap, cosmic triangle, tambourine, jar-o-nails)
Stasia Demos (harmony vocals)
Tracklist
01:Hear Me Out (4:08)
02:Junkman (3:58)
03:Blue Period Blues (3:01)
04:In A Flying Dream (3:28)
05:Election Day (5:25)
06:Foot In The Dirt (4:24)
07:Waterfall #2 (5:00)
08:Fixer-Upper (3:53)
09:Henry's War (6:47)
10:Sticks & Stones (5:15)
11:Red Cloud (8:42)
12:Skeptic's Lullaby (5:02)
13:Last Word (7:13)
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