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Elvis Presley / Elvis Sings...
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Alleine die Original-Alben von Elvis Presley in ein einziges (normal großes) Zimmer zu bekommen, ist wahrscheinlich gar nicht mal so einfach. Und wenn man dann noch Sammler ist und wirklich jede Veröffentlichung des 'King of Rock'n'Roll' haben muss, dann sollte man vielleicht besser damit anfangen, über einen Anbau am Haus oder die Anmietung einer Zweitwohnung nachzudenken. Mit "Elvis Sings..." steht nun seit ein paar Wochen eine weitere dieser kaum noch zählbaren Compilations in den Regälen der Plattenläden und man muss zugeben, dass die Idee dazu gar nicht mal von schlechten Eltern war.
Dass Elvis - ob nun aus Unvermögen oder Unlust - nur sehr wenige Songs in seinem Leben komponiert hat, muss man ihm natürlich zugestehen. Sehr viele Tracks wurden ihm auf den Leib geschrieben, die restlichen bestanden aus Coverversionen. Die meisten der auf "Elvis Sings..." versammelten Nummern stammen aus den frühen Siebzigern, gehörten zu seinen Lieblingssongs dieser Jahre und waren recht zeitnah zu den Aufnahmen der Original-Komponisten eingezimmert worden. Und die meisten sind auch sehr gelungen ausgefallen, selbst wenn sie die Versionen ihrer 'Väter' wie Ray Charles, The Beatles, Neil Diamond, Hank Williams, Bob Dylan oder
Kris Kristofferson nicht wirklich übertreffen können. Aber neben vielen guten gibt es auch wahrlich großartige Momente zu entdecken, wie beispielsweise der Start von Chuck Berrys "Promised Land": Der Bass beginnt mit einem Riff, bis Presley von hinten den adrenalingeschwängerten (wahrscheinlich gar nicht für die Aufnahme gedachten) Schlachtruf »AAAAH, GET ON NOW!!!« brüllt und dann die kompletten Bandmitglieder einsteigen und wie die Gestörten losrocken. Das sind Momente, da senkt sich bei einer Autofahrt der rechte Fuß nicht nur unbewusst und automatisch, sondern auch ganz drastisch nach unten, egal ob man gerade auf der Autobahn ist oder sich eigentlich durch eine 30er-Zone schleichen wollte. Großartige Momente, die den Rock'n'Roll zu dem machen, was er ist.
Ebenfalls sehr gelungen (wenn auch zeitlich etwas aus dem Rahmen fallend) ist der Ray Charles-Klassiker "What'd I Say", der mit sehr viel Esprit und auch überzeugend gebracht wird. Weiter ganz dick auf der Habenseite ankreiden kann man Gordon Lightfoots "Early Mornin' Rain",
George Harrisons (bzw. The Beatles') "Something" (obwohl das nie irgendjemand besser gebracht hat als Joe Cocker im Jahr 1970), Muddy Waters' "Got My Mojo Workin'" (zwar ziemlich entfremdet, aber trotzdem klasse rockend) und auch Kris Kristoffersons "Help Me Make It Through The Night". Nicht so gelungen finde ich dagegen Neil Diamonds "Sweet Caroline", das auch von der Band zu schnell gespielt und somit irgendwie überhastet rüberkommt. Bezüglich der Dylan-Songs liegt mit "Tomorrow Is A Long Time" eine starke Aufnahme vor, "Don't Think Twice, It's All Right" ist dagegen lediglich okay. Die älteste Aufnahme, das irische Traditional "Danny Boy" fällt vom Klang her leider deutlich ab, den Song Proud Mary kann zumindest ich nicht mehr hören und
Bridge Over Troubled Water ist im Original von Simon & Garfunkel ebenfalls besser gelungen. Gut anhören kann man sich das trotzdem alles und außerdem sind da ja noch die vielen anderen guten Tracks, auf die ich hier nicht näher eingegangen bin. Somit ist auf "Elvis Sings..." zwar nicht alles Gold, was glänzt, aber immerhin bekommt man hier mit 23 Songs und einer Spielzeit von knapp 77 Minuten jede Menge Material für sein Geld geboten. Und so richtig Spaß macht sie ja dann ja letzten Endes doch!
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