Grace Potter And The Nocturnals
Nothing But The Water
Nothing But The Water Spielzeit: 49:08
Medium: CD
Label: Ragged Company Records, 2006
Stil: Roots Rock


Review vom 31.10.2006


Joachim 'Joe' Brookes
Welch einen Groove legen Grace Potter And The Nocturnals hin!
Eingeleitet durch eine dezente Gitarre, gesellt sich der Bass dazu und die Potter singt. Dann steigen die anderen Nocturnals ein: Es geht nicht minder groovend weiter. Einige Breaks lockern den Track auf. Alles in sehr kompaktem Bandsound, bis zum letzten Break.
Hammond-Klänge aus den Fingern der Bandleaderin, die übrigens über die gesamte Spielzeit zeigt, dass sie eine hervorragende Keyboarderin ist und je nach Stimmungslage der zusammen mit der Band geschriebenen Songs, ihre Stimme variabel einsetzen kann.
Fertig ist "Joey" und was mit "2:22" folgt, ist Acoustic-Blues pur, in dem Bryan Dondero einige Basslinien beisteuert.
Spätestens wenn noch treibende "Sweet Hands", mit mächtiger Slide-Gitarre von Scott Tournet, dazu kommt, ist es um einen geschehen.
Grace Potter wird mit ihrer zweiten CD einen Fan nach dem anderen gewinnen.
Auf "Nothing But The Water" geht es aber auch anders: "Treat Me Right" mit seinem mehr als eingängigen Refrain bewegt sich mit spielerischer Leichtigkeit in Richtung spannend aufgebauter Ballade.
Im Opener, "Toothbrush And My Table", singt sie:
"give me back my hammer,give me back my nail, give me back my jeans and my J.J.Cale"
So ist es, denn nicht ohne Grund wird er erwähnt. Die Nummer schmiegt sich geradezu an Songs dieses Künstlers. Und man höre sich nur den stimmungsvollen, sanften Upright Bass an. Gut arrangiert, Frau Potter!
Wenn sie dann das ruhige "Ragged Company" singt, kommt mir eine CD in den Sinn: "New York City" von The Peter Malick Group feat. Norah Jones. So klingt die Potter dann auch, wie Jones, die den Blues singt.
Richtig Heftiges wird man auf dem Album vergeblich suchen. Es rockt, es bluest, es funkt ein wenig und hier und da wird auch dezent zum Country (z.B. in "All But One") geschaut.
Sehen wir das instrumentale "Below The Beams" mal als Intro zum Titeltrack "Nothing But The Water Part 1" und "Nothing But The Water Part 2" an, so spielt die Band mit diesen Nummern auf dem Centrecourt.
Der erste Teil ist eine mit Gospel-Anteilen geladene A-cappella-Ausgabe, in die Grace Potter wieder einmal alles an Emotionen reinlegt.
Im folgenden "… Part 2", mit Band, vereinigen sich die verschiedensten Stile zu einem vorzüglichen Gemenge.
Gerade mal 23 Jahre 'alt' stehen Grace Potter mit "Nothing But The Water" alle möglichen Türen offen.
Sie verfügt über ein gelungenes Songwriting, eine sehr gute Band und wenn man bei den letzten Tönen der Audio-CD angekommen ist, wird die 'Zugabe' in Form der beigefügten DVD genossen, denn hier gibt es neben "Joey", "Left Behind" und "Nothing But The Water" mit "Here's To The Meantime" sowie "Over Again" noch zwei neue Titel live, aufgenommen während eines Konzertes am 15.10.2005 in Burlington, Vermont.
Was in diesen knapp 40 Minuten auf der Bühne von Potter und Band geboten wird, setzt dem Ganzen die Krone auf…
Hat "Joey" auf der CD schon gegroovt wie nix, wird live die Schraube bis zum Anschlag gedreht. Es wird heftig, Leute. Sie singt sich bis zum infernalischen Ende wahrlich in einen Rausch.
War sie soeben noch hinter ihren Keyboards, hat sie für "Here's To The Meantime" die akustische Gitarre geschultert und Tournet slidet die Saiten glühend. Rock on, Grace!
Wieder zurück an den Keyboards kommt es zu "Left Behind".
Fein, fein, wie auch dieser Song live klingt!
Nur mit einem Tamburin 'bewaffnet' leitet sie solo eine 10 Minuten-Version von "Nothing But The Water" ein. Das Publikum klatscht den Rhythmus und Grace erweist sich abermals als gesangliches Energiebündel.
Dann gibt sie mit der Schellentrommel einen schnelleren Rhythmus vor und ab dafür. Funkige Gitarre, Potter wieder an den Keyboards, die Zuschauer tanzen. Die Band wird von ihr vorgestellt und alle Musiker haben ihre Soli.
Jetzt wurden Grace Potter And The Nocturnals über den grünen Klee gelobt.
Wer kümmert sich darum, sie über den Teich zu holen?
Line-up:
Grace Potter (vocals/resonator bass/Wurlitzer/Hammond B-3/piano)
Scott Tournet (electric-/acoustic guitar/resonator guitar/backing vocals)
Bryan Dondero (electric-/upright bass)
Matt Burr (drums/percussion/trash can)
Tracklist
CD:
01:Toothbrush And My Table (4:29)
02:Some Kind Of Ride (3:45)
03:Ragged Company (4:54)
04:Left Behind (3:40)
05:Treat Me Right (4:25)
06:Sweet Hands (3:37)
07:Joey (5:16)
08:2:22 (4:36)
09:All But One (4:48)
10:Below The Beams (1:33)
11:Nothing But The water (Part 1) (2:44)
12:Nothing But The Water (Part 2) (5:18)
Live DVD:
01:Joey
02:Here's To The Meantime
03:Left Behind
04:Over Again
05:Nothing But The Water
Externe Links: