Graham Parker And The Rumour / Live At Rockpalast 1978 + 1980
Live At Rockpalast 1978 1980 Spielzeit: 82:00 (DVD 1), 62:00 (DVD 2)
Medium: Do-DVD
Technik:
Video Format: DVD 9 (DVD 1); DVD 5 (DVD 2)
Bild Format: 4:3
Audio: PCM Stereo (DVD 1); Dolby Digital (DVD 2)
Region: 0
Sprache: Englisch
FSK: ohne Altersbeschränkung
Label: MIG Music, 2012
Stil: Rock


Review vom 28.07.2012


Joachim 'Joe' Brookes
Die 7. Rockpalast-Nacht stand ganz unter dem Zeichen des Union Jack. Drei Bands sorgten für eine klasse Stimmung in der Essener Grugahalle. Den Beginn machten Graham Parker And The Rumour. Dann folgte Police und den krönenden Abschluss bildeten Jack Bruce & Friends. Die 'Freunde' waren Billy Cobham (Drums), Clem Clempson (Colosseum) an der Gitarre und David Sancious (Keyboards, Gitarre).
Die Stimmung war von Anfang an gigantisch und Parker und Co. rockten die Halle nach allen Künsten des Rock'n'Roll. Neben den beiden sehr gut aufgelegten Gitarristen Brinsley Schwarz sowie Martin Belmont und einer höllisch aktiven Rhythmusabteilung aus Andrew Bodnar (Bass)/Steve Goulding (Schlagzeug) gab es im Line-up noch eine Besonderheit zu vermelden. Am Piano spielte kein Geringer als Nicky Hopkins (Beatles, Jeff Beck, Quicksilver Messenger Service,
Rolling Stones und viele andere mehr).
"The Up Escalator" (1980) sollte seine letzte Platte mit The Rumour sein. Verständlich, dass die Setlist Titel des damals aktuellen Albums aufwies. Die Band spielt einen fulminanten R&B, der kaum durch Pausen unterbrochen wird. Hier geht es höllisch und mit viel Energie zur Sache. Als Frontmann greift Parker auch zur Gitarre und überzeugt als Sänger. Die Gruppe rockt genüsslich und wirkt mit ihrem Rock'n'Roll auch nach über dreißig Jahren infizierend.
Die Tracks kommen zumeist sehr kompakt daher. Dennoch finden sich für die Gitarristen und Hopkins, der enorme Arbeit an den schwarzen und weißen Tasten leistet, Möglichkeiten, ihre solistischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Graham Parker And The Rumour bieten hochoktanige Musik zwischen Pub Rock, Punk, R&B und einem Schuss Blues. Eine explosive Mischung, der man sich nicht entziehen kann.
Aus der Sicht des Jahres 1980 konnte es in Parkers Diskografie nicht ganz so weit zurückgehen, denn 1976 erschien sein Debüt-Album "Howlin' Wild", dessen Titelsong beim Gig einen rhythmischen Exkurs in den Reggae-Bereich darstellt. Klasse! Das gigantisch gute "Soul Shoes", ebenfalls von letztgenanntem Album, bildet den krönenden Abschluss eines temporeichen Auftritts. Vorher macht der gut gespielte Little Feat-Song "Triple Face Boogie" mit toller Slide-Gitarre und honky Hopkins-Piano die Runde. Zwischenbilanz: Graham Parker And The Rumour waren bei der 7. Rockpalastnacht klasse!
Mit der zweiten DVD geht es zeitlich zwei Jahre zurück. Parker im Kölner WDR Studio L. Hier ist dann der etatmäßige Tastenmann Bob Andrews mit von der Partie und der Sound wird durch eine fetzige, vierköpfige Bläserabteilung kräftig verstärkt. Albie Donnelly, John Earle (Boomtown Rats, Randy Crawford, Ian Dury, Cliff Richard), Dan Ellis (unter anderem Tony Ashton) und Dick Hanson (Blues Band, The Fixx, Rory Gallagher, Wreckless Eric) bringen eine ordentliche Portion Druck in das eh schon rockige Ambiente.
"Heat In Harlem", mit etwas über acht Minuten längster Track der zweiten DVD, ist swingender Pub Rock und mit Gebläse-Verstärkung haben die "Soul Shoes" eine noch bessere Passform als in der Rockpalast-Nacht. Allgemein serviert man uns alle anderen Tracks in einem knackigen Arrangement und auch 1978 war Graham Parker ein Überzeugungstäter. Sein Rock ist durchaus auch tanzbar. Auf der Bühne stellt diese Tatsache Bob Andrews unter Beweis. Der schwingt den Körper zu "Not If It Pleases Me".
Wer ein Fan eines der besten Singer/Songwriter der britischen Insel ist, hat diese Konzerte bereits in seiner Sammlung. Sollte man sich für Parkers hinlangende Musik interessieren, bekommt man mit den vorliegenden DVDs (die beiden Konzerte gibt es auch auf CD) einen super Einblick in die frühe Schaffensphase des Künstlers, der bis in die aktuelle Zeit weitere tolle Tonträger veröffentlicht hat.
Line-up: Essen, Grugahalle, 18.10.1980
Graham Parker (vocals, guitar)
Brinsley Schwarz (guitar, vocals)
Martin Belmont (guitar, vocals)
Nicky Hopkins (piano)
Andrew Bodnar (bass, vocals)
Steve Goulding (drums, vocals)
Line-up: Köln, WDR Studio L, 23.01.1978
Graham Parker (vocals, guitar)
Brinsley Schwarz (guitar, backing vocals)
Martin Belmont (guitar, backing vocals)
Bob Andrews (keyboards, backing vocals)
Andrew Bodnar (bass)
Steve Goulding (drums, percussion, backing vocals)
Albie Donnelly (saxophone)
John Earle (saxophone)
Dan Ellis (trombone)
Dick Hanson (trumpet)
Tracklist
DVD 1: Essen, Grugahalle, 18.10.1980
01:Stupefaction (3:37)
02:No Holding Back (3:20)
03:Jolie Jolie (3:13)
04:Love Without Greed (3:38)
05:Discovering Japan (3:38)
06:Passion Is No Ordinary Word (4:40)
07:Howlin' Wind (4:24)
08:Thunder And Rain (3:08)
09:Manouvers (3:40)
10:Don't Get Exited (3:51)
11:Beating Of Another Heart (4:23)
12:Empty Lives (5:12)
13:Devil's Sidewalk (3:21)
14:Endless Night (4:49)
15:Can't Get No Protection (4:28)
16:Nobody Hurts You (3:40)
17:Don't Ask Me Questions (5:34)
18:Triple Face Boogie (2:57)
19:Soul Shoes (3:26)

Extras:
Trailer
(all songs written by Graham Parker, except #18 by Hayward/Payne)
DVD 2: Köln, WDR Studio L, 23.01.1978
01:Heat Treatment (3:31)
02:White Honey (3:07)
03:Soul On Ice (3:12)
04:Back To Schooldays (2:54)
05:Heat In Harlem (8:03)
06:Fool's Gold (4:29)
07:Watch The Moon Come Down (3:36)
08:Thunder And Rain (5:43)
09:Stick To Me (3:32)
10:I'm Gonna Tear Your Playhouse Down (3:46)
11:Don't Ask Me Questions (5:22)
12:Not If It Pleases Me (2:55)
13:The New York Shuffle (3:37)
14:Soul Shoes (3:23)
15:Hold Back The Night (3:03)
(all songs written by Graham Parker, except #10 by Randle)
Externe Links: