Jeff Pevar / From The Core
From The Core Spielzeit: 45:09
Medium: CD
Label: Pet Peeve Musik, 2012
Stil: Blues, Folk, Country

Review vom 16.04.2013


Mike Kempf
Dem seit 1970 aktiven musikalischen Songschmied und Saiten-Spezialisten Jeff Pevar müssen im letzten Jahr viele tolle Gedanken durch seinen Kopf gewandert sein. Um seine sprudelnden Ideen auf dem Papier nicht unnötig 'verwelken' zu lassen, sondern sein Gedankengut auf einem Silberling zu verewigen, hat er sich sage und schreibe vierzehn Gastmusiker geladen. Diese geballte Ladung Energie von Instrumentalisten jeglicher Art, ob Trompeten-, Flöten-, Percussion-, Harmonika-, Violinen-, Klarinetten- oder Handklappenspieler, sorgen im Verbund mit Pevars glänzendem akustischen Gitarren- und Banjospiel, für ein sehr kompaktes, melodisches und äußerst interessantes Album. Doch eines kristallisiert sich schon nach dem ersten Durchlauf heraus: Hard-, Punk-, Classic-, Metal- oder Deutschrocker können sich das Lesen der folgende Zeilen sparen.
Bis auf wenige Ausnahmen handelt es sich beim mir vorliegenden Album, um eine reine Instrumentalplatte, die sich aus einem köstlichen Stil-Mix aus Folk, Orient, ein bisschen Blues, ein paar Spritzer Country und etwas Jazz zusammensetzt. Deshalb sollte man sich nicht gegen Reisen in übersinnliche galaktische Sphären sträuben! Von A bis Z wird mit großer Intensität und viel Abwechslung musiziert, ohne auch nur einmal aggressiv anzuecken. Wer leicht orientalisch angehauchten Klängen (z. B. "Dawn", "Twilight Over Kashmir" oder "Earth Meditation") offen gegenüber steht, der kann sich durch den dreiviertelstündigen Hörgenuss jeglichen Alltagsstress von der Seele spülen lassen.
Die einzigen Gesangsvorträge des Scheibchens sind bei "River Of Dreams" und "Flying Caves Blues" zu hören. Jon Anderson, Ex-Yes-Frontmann, ist für den "River Of Dreams"-Textvortrag verantwortlich und brilliert mit so einer klaren und reinen Stimme, dass man meinen könnte, es handelt sich hierbei um eine Frau die butterweich ins Mikro haucht. Beim fünften Song "Flying Caves Blues" vernehme ich einen kleinen Männerchor, der dem Teil einen Gospel-Touch verleiht.
Da Pevars Gastmusiker allesamt glänzende 'Handwerker' sind, erwartet den Konsumenten anhand vieler spielerischen Finessen ein erstklassiges Tondokument. So werden die Freunde, die sich bei einem edlen Tropfen gemütlich in einen Ohrensessel fallen lassen und sich wie die Klassik-Fans genussvoll beim Zuhören entspannen können, voll auf ihre Kosten kommen. Hard Rock-Freunde, oder Fans der Woodstock-Epoche, die sich gerne mal einen Sixpack und eine selbstgedrehte 'Fluppe' gönnen, werden mit großer Wahrscheinlichkeit an "From The Core" vorbeigreifen, denn für sie dürfte (wie auch für mich) die CD einfach zu 'unrockig' sein. Wenn ich nur die rein musikalische Qualität bewerte und dabei meine persönlichen Vorlieben völlig außer Acht lasse, komme ich zu dem Ergebnis, dass Jeff Pevar ein tolles Album gelungen ist.
Line-up:
Jeff Pevar (acoustic guitar)
Jon Anderson (vocals - #3)
Steve Amedee (tambourine - #7)
Soren Chapman (handclaps - #2)
Inger Jorgensen (handclaps - #2)
John Coster (harmonika - #4)
Steve DiStanislao (tabla, percussion - #2)
Craig Eastman (violin, tenor violin - #9)
Bill Holloman (clarinet - #11)
John Leftwich (double bass - #1)
Scott Mayo (alto flute - #8)
Luke Price (violin - #1)
Crystal Reeves (violin, viola - #2)
Matthew Schoenberg (cello - #7)
Mike Stevens (muted trumpet - #11)
Tracklist
01:Plates (3:15)
02:Song Of Joy (3:50)
03:River Of Dreams (4:31)
04:Back To The Stone (3:25)
05:Flyin' Caves Blues (4:28)
06:Dawn (5:20)
07:Twilight Over Kashmir (4:28)
08:Earth Meditation (5:51)
09:Dance Of Odessa (3:17)
10:Lullaby The Moon (3:00)
11:Stalagmite St. Blues (3:13)
12:Blessing (4:59)
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