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Joel Plaskett / Three To One
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Die Zahl '3' hatte im vergangenen Jahr eine geradezu hypnotische Anziehungskraft auf den Kanadier Joel Plaskett ausgewirkt. So veröffentlichte er nicht nur seine dritte Scheibe - die er treffender Weise "Three" benannte -, sondern dabei handelte es sich auch um ein Dreifach-Album. Da verstand es sich fast schon von selbst, dass viele der Songtitel aus einem Wort bestanden, das aber insgesamt dreimal nacheinander geschrieben den eigentlichen Namen des Tracks darstellte (z.B. "Deny, Deny, Deny").
In seiner Heimat räumte der in Halifax ansässige Plaskett damit über alle Maßen ab und wurde für einen Haufen Awards nominiert, von denen er schließlich auch den einen oder anderen (wahrscheinlich drei an der Zahl) absahnen konnte. Für den Versuch auch in Europa Fuß zu fassen und seinen Bekanntheitsgrad zu erweitern, wählte der gute Joel höchst persönlich 13 Tracks aus "Three" aus, die in unseren Breitengraden nun als Einfach-Album mit dem Namen "Three To One" erschienen sind.
Der Grund seines Erfolges legt sich dem Hörer des Albums auch recht schnell offen, da unser Protagonist ein tolles Händchen für's Songwriting hat. Da fließen so einige Stile zusammen und als Ergebnis kommt dann flockiger, lockerer Rock heraus. Plaskett schafft dabei den Spagat, keinen der Songs zu düster und dennoch niemals oberflächlich und seicht rüberkommen zu lassen. Verfeinert wird dazu noch mit coolen, eingängigen Melodien, die sich recht schnell im Erinnerungsvermögen festsetzen.
Plasketts Stimme ist nicht unbedingt eine, die man unter tausenden wieder erkennen würde. Und dennoch ist er ein guter Sänger, da er diesen Umstand durch viel Feeling und die genau richtige Balance, was die jeweilige Aggressivität der Stücke erfordert, wieder wett macht. Dazu wird er hier und da (u. a. bei "Through & Through & Through", "Rewind, Rewind, Rewind" oder "Wishful Thinking") hervorragend von weiblichen Background Vocals unterstützt. Die Namen dieser Ladies, wie auch die der weiteren Musiker (falls es welche gab) werden uns leider verschwiegen.
Der Sound wird durch die Gitarren (hier öfter auch die Akustische) bestimmt, ist warm und selbst die zeitweise als Rhythmusgeber eingesetzten Samples stören nicht unbedingt. Ausnahme mag das abschließende "Wishful Thinking" sein. Eigentlich ebenfalls ein guter Song, ist er mit über sieben Minuten Spielzeit aber etwas zu lang geraten und nach etwa fünf Minuten geht mir die sich als Schlagzeug ausgebende Maschine dann doch etwas auf die Nerven. Aber dabei handelt es sich lediglich um kleine Strohfeuer von aufkommender Kritik, da das Songwriting und der Vortrag der 13 Nummern ansonsten zu überzeugen wissen.
Zwischendurch baut der Kanadier immer wieder mal ruhigere, sehr stark von der gesetzten Atmosphäre bestimmte Titel ein ("Safe In Your Arms"), was der Spannung und Dynamik natürlich sehr gut tut. Akzente werden mit Flöten oder dem Piano gesetzt und mit schöner Regelmäßigkeit begleitet Plaskett seinen Gesang phasenweise einzig mit der Akustik-Gitarre. Anspiel-Tipps zu nennen erübrigt sich für "Three In One", da jedes einzelne Stück ein kleines Schmuckkästchen darstellt.
Da kommt also gerade jede Menge starkes Material aus Kanada, denn in den letzten Monaten konnten mich auch Barney Bentall sowie die hammerstarke Platte seines Sohnemanns (mit Band), The Dustin Bentall Outfit, absolut überzeugen.
Mit "Three To One" hat Mister Plaskett eine beeindruckende Visitenkarte abgegeben, die sowohl mit reichlich Hitmaterial aufwarten kann als auch über genügend Substanz und Tiefe verfügt, sodass sich das gute Dutzend Tracks nicht bereits nach ein paar Durchläufen tot genudelt hat. Die Platte macht somit nicht nur Spaß, sondern auch neugierig auf das, was der Musiker in der Vergangenheit und Zukunft in der Lage zu leisten war, bzw. ist. Daumen hoch für Joel Plaskett!
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