Der in Chattanooga, Tennessee geborene Luke Powers ist fleißig. Jahr für Jahr veröffentlicht er mit präziser Regelmäßigkeit seine Platten. So hatte ich die Ehre, bereits das 2008 veröffentlichte Texasee und Running To Paradise zu rezensieren.
Und nun schon wieder ein neues Album! Was hat sich denn nun geändert? Man kann es schön reden, entschuldigen, Gründe dafür suchen, Erklärungen dafür finden, eines bleibt offensichtlich wie es ist. Gesanglich bleibt der Mann eine harte Nuss!
Das ist mitunter starker Tobak, wie er sich, als wäre er betrunken, durch die Titel quält.
Entweder man ist genervt, belustigt oder man akzeptiert das ganz einfach als Bestandteil dieser abermals knorrigen Musik. Genauso kann man sagen, dass Powers mittlerweile über ein Markenzeichen verfügt, denn man wird ihn schnell wieder erkennen können. Allerdings ist es auch hier wieder Suzi Ragsdale, die die Musik vokaltechnisch stark aufwertet. Dazu Powers : »She's The Heart Of The Record«.
Angesichts der sehr guten Kompositionen wäre es natürlich schade, ginge dieser Komponist und Musiker unter, weil er nicht genügend Anerkennung findet. So wäre ich sicher auch davon angetan, würden sich namhafte Musiker seiner Kompositionen annehmen und so in den Mittelpunkt rücken. Rock, Country der trockenen texanischen 'Outlaw-Art', die Musik birgt eine ganz besondere Magie, mir fallen neben Robert Hunter (vgl. "King Of The Blues") dann noch Terry & The Pirates ein, und jeden Augenblick könnte John Cipollina auftauchen und die Titel veredeln. Aber auch so ist die Crew eine gute und vermag die Ansätze des Komponisten passend umzusetzen.
Die Musik erinnert mich ständig in positivem Sinn an vergangene Zeiten und wirkt erfrischend 'altmodisch', mal in locker shuffelndem Stil à la J.J. Cale
("World's Smallest Veteran") oder rockig in der staubtrockenen Art eines Chris Darrow ("Balloon Boy"). "This Old World" ist ein Titel, der Weite und Einsamkeit ausstrahlt, ein gar treffendes Stimmungsbild wird hier gemalt und auch des Künstlers Stimme passt hier ausgesprochen gut in die Gesamtszenerie! Weiterhin vernehme ich Anklänge an die guten alten Flying Burrito Brothers auf "Humanzee".
Insofern, wie es so schön heißt, 'Im Westen nichts Neues'. Aber dennoch habe ich diese Musik zwischenzeitlich lieb gewonnen und auch textlich bietet der Künstler einiges an interessanten Themen. Der "Highway 100", den die Platte im Titel trägt, verläuft in der Nähe des Wohnorts des Musikers und ist bekannt dafür, einst eine Hauptstraße für reisende Künstler auf dem Weg von Nashville Richtung Memphis gewesen zu sein. Powers nimmt uns also mit auf die Reise auf die Straße und zu all' den Geschichten, die sich hier ereignet haben.
Zum Abschluss noch zwei Zitate des Künstlers selbst, die für mich aussagekräftig sind: »I Just Want To Write Songs« und »I always thought i belonged somewhere between Ray Stevens and Captain Beefheart«. Klare und sicher irgendwie auch wahre Worte!
Line-up:
Luke Powers (vocals, guitars, bass)
Suzi Ragsdale (vocals)
Tommy Spurlock (steel guitar, vocals, bass)
John Davis (guitars, bass)
Chuck Tate (guitars)
Tim Lorsch (fiddle, lowboy, mandolin)
Michael Smotherman (keyboards)
Randy Hardison (drums)
Richard Lloyd (guitar)
Tracklist |
01:King Of The Blues (3:13)
02:Mechanical Monkey (2:19)
03:World's Smallest Confederate Veteran (2:45)
04:Balloon Boy (2:52)
05:This Old World (2:43)
06:Humanzee (2:42)
07:Queen's Jewels (2:58)
08:The Ballad Of The Minie Ball (3:29)
09:Not With My Life (2:38)
10:Texas Death Row Blues (2:02)
11:Starchild (2:28)
12:More Complex (2:38)
13:First Fall Friday Afternoon (2:54)
14:Highway 100 (2:20)
15:Wolfman (2:36)
16:Naked (3:19)
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Externe Links:
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