Melissa Phillips / Fits & Starts
Fits & Starts Spielzeit: 24:26
Medium: EP (CD)
Label: Cactus Rock Records, 2012
Stil: Singer/Songwriter

Review vom 24.01.2013


Markus Kerren
Ein geschlagenes ganzes Jahr dauerten die Arbeiten an den sechs Tracks der Debüt-EP der Kalifornierin Melissa Phillips. Da kann man grundsätzlich schon mal auf große Sorgfalt und einen ausgeprägten Blick für Details schließen, was schlussendlich auch zutrifft. Das bereits im abgelaufenen Jahr erschienene "Fits & Starts" ist richtig gut ausgefallen und wurde dazu auch noch kristallklar produziert. Nicht nur die Stimme der Protagonistin kommt vollkommen unverschleiert daher, auch jedes einzelne Instrument kann man durchgehend deutlich heraushören.
Musikalisch darf man die Lady aus San Francisco dem Singer/Songwriter-Stil zuordnen, wobei sich auch immer wieder Elemente aus der Country- und Folkmusik dazu gesellen. Vor allem der erstgenannte Stil hat beim Opener "Centralia" deutlich die Oberhand. Überzeugend kommt Melissa Phillips hier vor allem auch wegen des selbstbewussten Textes rüber. Ansonsten geht es sehr melodisch zu und die Akzente setzen - neben den dominanten Vocals - die Saiteninstrumente, wobei der Mandoline hier das größte Lob ausgesprochen werden muss.
"On The Verge" ist dagegen ungleich ruhiger. Glücklicherweise keine Herzschmerz-Ballade, geht es hier einfach nur nachdenklicher zur Sache, ohne jedoch den Fuß gänzlich vom Gaspedal zu nehmen. Auch eher ruhig gehalten - aber noch eine Spur überzeugender - wirkt "Your Heavy Heart", das einmal mehr durch clevere Arrangements, die erstklassige Einspielung und den guten - wenn auch nicht gerade einzigartigen - Gesang punkten kann. Mein persönlicher Favorit dieser EP ist "So Young", das wie alle anderen Tracks im akustischen Kleid daherkommt, aber sogar noch eine Spur catchier ausgefallen ist, als seine Mitbewerber.
Der Titelsong sticht durch James DePratos Banjo heraus, das dieses Mal die Hauptrolle neben dem Gesang übernehmen durfte. Und die Textzeile »I do my best work when it's dark« lässt den Rezensenten grinsend feststellen, dass die gute Melissa sympathischerweise wohl auch ein Nachtmensch zu sein scheint. "No Matter" beschließt dieses Werk nach knapp 25 Minuten dann leider auch schon, erneut auf einer eher besinnlichen, dafür aber nicht weniger intensiven Note.
"Fits & Starts" mag vielleicht nicht unbedingt herausragend sein, gibt aber trotzdem schon mal eine beeindruckende Visitenkarte in Sachen Melissa Phillips ab. Man kann der Protagonistin kaum absprechen, eine richtig gute Sängerin und Songwriterin zu sein. Definitiv ist hier jede Menge Potenzial vorhanden und man darf bereits auf ein hoffentlich recht bald erscheinendes Debütalbum hoffen. Was auf dieser EP zu finden ist, sind sechs vielleicht nicht essenzielle, dafür aber trotzdem schöne Songs. Wer auf Singer/Songwriterinnen steht, sollte hier zumindest mal reinhören!
Line-up:
Melissa Phillips (lead vocals)
Max Delaney (acoustic & high strung guitars, background vocals)
James DePrato (banjo, mandolin, acoustic & high strung guitars, background vocals)
Kevin White (electric & upright bass)
Danilo Lopez (drums & percussion, background vocals)
Tracklist
01:Centralia
02:On The Verge
03:Fits & Starts
04:So Young
05:Your Heavy Heart
06:No Matter
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