Spielzeit: 14:39 Medium: CD Label: Paraply Music, 2012 Stil: Pop Rock Review vom 10.10.2012 Wolfgang Giese

Mikael Persson hatte ich hier bereits mit seiner bislang letzten Produktion, Moving With Mrs. Carter, vorgestellt. "Marks & Bleeds" soll das Anfang des nächsten Jahres erscheinende Album heißen. Einen kleinen Vorgeschmack darauf bietet er uns mit dieser EP mit vier Songs.
Wenn ich den Angaben der Pressemitteilung folgen darf, dann ist das weder Rock noch Pop noch etwas anderes, sondern »Great Music (for Dog People).« Nun, als Hundebesitzer sollte es mir dann ja leichter fallen, dem Sinn zu folgen. Ferner wird zum Inhalt der kommenden Platte erklärt, es handele sich um »Dreams turning into songs, and meanings with the cast of old and new musical friends whom have helped him achieve what he was looking for along the way.«

Da kann man gespannt sein, welche Musik das nun sein soll. Leicht country-rock-lastig startet die Musik mit akustischen Instrumenten plus vollmundigem mehrstimmigen Gesang. Die Atmosphäre erinnert mich irgendwie an den Song "Camouflage" (wer erinnert sich noch?) von Stan Ridgway, aber eben in einer akustischen Version. Auf jeden Fall ist hier Harmonie Trumpf - die Mandoline bestimmt das Klangbild und wird hintergründig von einem Akkordeon unterstützt. Ein starker Auftakt und ein regelrechter 'Mund-wässrig-Macher' auf das kommende Album. Aber nur keine voreiligen Schnellschüsse, drei Songs folgen noch. "What A Wonderful World" heißt es nun, es handelt sich jedoch um keine Coverversion des bekannten Titels. Persson erinnert mich stark an Steve Kilbey von Church , wenn er hier singt. Eine völlig andere Atmosphäre durchzieht diesen Song - sehr ruhig ist er gehalten. Keyboards klingen verhalten im Hintergrund, als Solobeitrag erscheint eine stark verzerrte Gitarre und mischt die Ruhe ein wenig auf. Für mich ein zweiter Volltreffer!

Der dritte Song geht in eine ähnliche Richtung weiter, ein wenig von der Stimmung des Songs "R.E.M." von R.E.M. schimmert durch, doch wesentlich aufwändiger im Arrangement und mit filigranen Elementen gespickt. Ein sehr angenehmer Song, und wieder so ein wenig Steve Kilbey... Der letzte Beitrag ist dann wieder etwas ganz anderes. Zurückgenommener, verhaltener Gesang über mehreren akustischen Gitarren, ein leicht geheimnisvoller Zauber scheint über dem Stück zu schweben, drohnenhaft wirkt das Akkordeon mitunter. Schlagzeug ist übrigens Fehlanzeige, ein kurzes feines Gitarrensolo und mysteriös schwelender Backgroundgesang - sehr ungewöhnlich, ja, es mag zutreffen, dass Träume in Songs umgewandelt wurden.
Das kommende Album könnte also ein Juwel werden, da bin ich mir sicher, denn bereits bei diesen vier Tracks lässt sich viel an Sorgfalt und Ideenreichtum erkennen!