Micke Persson steht auf dem Cover - ich kenne ihn allerdings auch unter dem Namen Mikael Persson. Egal, es ist der gleiche schwedische Musiker, der mir erstmalig auf dem Hemifrån-Sampler des schwedischen Promoters Peter Holmstedt aufgefallen ist.
Dieses ist seine Soloplatte "Moving With Mrs. Carter", im vergangenen Jahr auf dem schwedischen Label Paraply Records erschienen.
Hatte ich noch einst geschrieben, dass sich der Musiker mehr nach Americana anhört als die meisten hierfür angestammten Künstler, so muss ich hier noch eine Nuance dazu packen. Gleich zu Beginn entdecke ich die Achtziger wieder und erinnere mich spontan an solche guten Acts wie die Psychedelic Furs oder die Chameleons, aber auch etwas von The Church scheint hier im Sound durchzusickern, der allerdings weniger auf Keyboards und dafür mehr auf Gitarren basiert.
Mit energisch-knackigem Bass und antreibendem Schlagzeug startet die rockende Reise durch diese Platte. Die ganze Zeit war ich am Überlegen, woran mich die Stimme gelegentlich erinnert, bis es mir endlich einfiel, dass sie an den Frontmann der gerade erwähnten Psychedelic Furs erinnert. Die Musik offenbart sich mit viel Spielfreude und sehr frisch im Ausdruck - dabei wird sie sehr leicht, locker und unverkrampft dargeboten. Ein ungezwungen erscheinender Charme, verbunden mit der Suche nach immer wieder neuen Einfällen, mit kleinen, unverhofften Einschüben und Überraschungen - das ist es, was mich sofort anspricht und anspringt. Gesanglich ist sicher ab und zu noch etwas nachzubessern, denn es gibt zwischendurch auch Parts, die Persson nicht immer mit Bravour meistert.
Dabei kann man den Künstler durchaus als gestandenen Profi bezeichnen, ist er doch schon seit gut dreißig Jahren in Schweden im Geschäft. Die Musik strahlt diese jahrelange Erfahrung auch aus, viel Harmonie und ein besonders eigenständiger Ausdruck mit besonderem Charakter - das sind Attribute, die diese Produktion durchaus aus der Masse heraus heben.
Gewissen Hitcharakter versprüht der eine oder andere Song natürlich auch, "Riding Through The Fields" sei hier stellvertretend genannt. Aber auch dieses Lied 'wildert' in zurückliegenden Zeiten - es klingt nicht unbedingt modern, und das ist es, was ich sehr sympathisch finde. Auch härtere Gangart ist angezeigt, wenn es zum Beispiel auf "Phobia" gut abrockt, mit Orgelklängen als Abrundung. Leicht geheimnisvoll kommt "Little Green Wheels" daher, das sich mit interessanten Harmoniesprüngen zeigt. Alles in allem ist viel Abwechslung auf dieser Platte. Auch hier gilt wieder: Wenn man es nicht wüsste, dass dies Musik aus Schweden ist, könnte man absolut auf die USA tippen, einzuordnen in die Schublade Americana.
Line-up:
Micke Persson (guitars, lead vocals, additional drums and percussion - #6, 8, bass - #8, additional bass parts - #6, organ - #2, 11, synthesizer - #6, 8, 9, 12, backing vocals - #1, 2, 10)
Johan Novenius (bass - #1-7, 10, 11)
Ake Stromberg (drums, percussion)
Linus Eriksson (organ - #4, 5, 7, 8, synthesizer - #6, 8, 10)
Pelle Johansson (bass - #9, backing vocals - #1-10, 12)
Christer Rudmyr (bass - #12)
Anders Kärrman (additional guitars - #1, 6, 10)
Kenneth Oberg (additional guitars - #6)
Micke Alanko (backing vocals - #1, 3-8, 10, 12)
Sasse Johansson (backing vocals - #4, 8)
Tracklist |
01:Moving Trash (4:24)
02:Come On (3:29)
03:Here's To You (3:56)
04:Justify Yourself (4:22)
05:Riding Through The Fields (3.45)
06:Got The Piece Together, Mama (3:55)
07:Phobia (2:49)
08:Walking Across The Sea (4:24)
09:Little Green Wheels (3:33)
10:Fly With Me Tonight (4:12)
11:That's The Way It Is (3:28)
12:The Tide (3:56)
(all songs written by Micke Persson)
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Externe Links:
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