Die zahlreichen Progressive-Bands, die weltweit mit Pop, Rock und Metal das weite Gebiet bereichern, sowie auch die klassischen Art Rock-Acts sind ganz offensichtlich die Vorbilder der portugiesischen Newcomer Oblique Rain.
"Isohyet" heißt das Debüt, und ein tolles Design ist das erste, was einem auffällt. Nichts deutet darauf hin, dass diese Band zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bei keinem Label unter Vertrag stand. …Und atmosphärisch-düster wird's klingen; das steht sofort fest.
Das Material enttäuscht dann auch in dieser Hinsicht keineswegs; den ersten Pluspunkt sacken Oblique Rain sofort ein: "Isohyet" ist atmosphärisch dicht, und die Stimmung geht hervorragend Hand in Hand mit dem Artwork des Albums.
Weicher, ruhiger und relativ tiefer Gesang, ab und an auch mehrstimmig, kommt uns zu Ohren. Aber dabei allein bleibt es nicht: Es wird auch mal verschwörerisch und unheilverkündend geflüstert und manchmal sogar gegrowlt, was einen kleinen Gothic-Touch in die jeweiligen Parts bringt.
Im Gegensatz zu besagtem, meist gediegenen Gesang steht über sehr weite Strecken das Schlagzeug, das fast immer am Machen, Tun und Wirbeln ist, viele Akzente setzt und ein hohes Tempo hält, dass es einem fast schon zuviel wird. Es steht außerdem in schönem Kontrast zu den langgezogenen Melodien der anderen Instrumente. Und man muss Drummer Daniel Cardoso ein Lob aussprechen: Wie beim Rest der Band, ist auch seine Performance technisch einwandfrei.
Düstere Prog-Bands sind eigentlich mein Ding, aber Oblique Rain gehört leider zu jenen Vertretern, die hinter den Erwartungen ein kleines, aber enttäuschendes Stück zurückbleiben. Das Material liefert viele gute Ansätze und eine tolle Einstellung, aber zündet nie wirklich. Der Funke, auf den man ständig wartet, will einfach nicht überspringen. Die Musik ist konstant gut, aber mehr leider nicht. Man möchte den Jungs fast ständig in den Hintern treten, weil man die ganze Zeit über merkt, dass da viel mehr drin ist. Daher muss man einen höheren Maßstab ansetzen. Zu wünschen wäre, dass ihnen bei dem Label, bei dem sie just unterschrieben haben, jemand ab und zu einen Schubs in die richtige Richtung gibt. Einen neuen Bassisten gibt's auch - es mag also vorangehen.
Unterm Strich steht bei mir jedoch ein positives Fazit. Die langsamen und doch schnellen Songs, obwohl alle in ähnlicher Struktur, lassen auf mehr hoffen. Prog-Metaller können aber ruhig mal reingucken, um sich ein Bild zu machen.
Zwei Schritte nach vorn wurden also vielleicht schon gemacht; wir sind bereit für den Sprung, Oblique Rain!
Line-up:
André Ribeiro (guitar)
César Teixeira (guitar, backing vocals)
Daniel Botelho (bass guitar)
Flávio Silva (lead vocals, guitar)
Daniel Cardoso (drums)
Tracklist |
01:Nothing's Silence
02:Dealing With Lies
03:Sights
04:Candle Flame
05:Silent (Lost For Words)
06:Shadows Entwined
07:Isohyet
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