On - Off, ja was denn nun? Ah, On-Off ist eine italienische Band, die bisher als gute AC/DC-Coverband so manchen Schuppen im Pastaland ins Wanken brachte. Nun versuchen sie mit Eigenkompositionen den Musikmarkt aufzumischen. Warum auch nicht? Denn ihr Stil, ganz klar, ist dem des legendären australischen Aushängeschilds in Sachen Rock'n'Roll, AC/DC, gut angepasst. Sänger Matteo Vago, na ja, ans Zwerchfell von Brian Johnson oder gar an das von
Bon Scott kommt er nicht heran und haut mich auch sonst nicht vom Hocker. Zwar habe ich schon wesentlich schlechtere Stimmen gehört, aber sein Gesang ist die Schwachstelle der Italo-Band. Dafür klingt seine Klampfe recht vielversprechend, ziemlich stark an Angus Young angelehnt, wenn auch hier die Klasse vom wohl bekanntesten musikalischen Bühnen-Schuljungen nicht erreicht wird. Nun versucht sich die Combo mit ihren eigenen Stil ins Geschäft zu bringen. Das haben sie übrigens schon 2010 versucht, mit "Ribcrasher". Und eins vorweg, schon nach dem ersten Check stelle ich fest, dass die Jungs genügend Potenzial besitzen und auf einem guten Weg sind.
An Position zwei des aktuellen Tonträgers haben sie mit "That's What I Call Rock'n'Roll" einen richtigen Ohrwurm platziert. Das Teil groovt mächtig ab, dampft gewaltig aus den Boxen und lässt mit einem kräftigen Gitarrensound aufhorchen. Auch die folgenden Songs lassen nichts an Dynamik vermissen, kein Teil fällt ins Koma oder ist richtig schlecht. Nein, die Tendenz geht eher nach oben, ihr Können ist gut, aber auch noch ausbaufähig. Als erstes gilt es, den Hebel beim Besetzen des Sängers anzusetzen, oder zumindest an dessen Stimmbändern zu feilen. Denn diesen fehlt einfach das Volumen, um sich auch nachhaltig positiv im Langzeitgedächtnis des Konsumenten festzusetzen. Die Rhythmusfraktion liegt im grünen Bereich, wirkt gut eingespielt und sorgt für ein solides Klangfundament.
Wer sich die Platte von A - Z reinzieht, der wird immer wieder an AC/DC erinnert. Doch an die Klasse der Superband, da können sie sich noch so krumm spielen, kommen sie nicht ran. Mich wundert ein wenig, dass sie als ehemalige AC/DC-Coverband bei ihrem neusten Werk nicht komplett die Sau raus lassen. Liegt es daran, dass sie nicht haargenau kopieren wollen? Mich übermannt manchmal das Gefühl, dass die Kapelle sich nicht traut, die Handbremse komplett zu lösen. Doch diese Kritik sollte die Band positiv annehmen, möchte ich sie doch nur animieren, noch mehr Energie frei zusetzen, mehr den 'Badboy' heraushängen zulassen. Dann wird ihre Aktie an Gewinn zulegen.
Fazit: Nicht übel, dass Scheibchen. Läuft prima in einem Rutsch durch, stößt nie ab und eckt (leider!) nie an. Deshalb werden sie auch 2012 nicht für einen Grammy vorgeschlagen oder gar große Arenen füllen. Trotzdem, die Band wird Dank ihrer Authentizität von mir mit einem leichten Plus versehen. Der Sound wurde gut abgemischt, verzichtet auf jegliche Effekthascherei und wird dadurch von mir auch positiv bewertet. Und noch mal: Sollte sich die Band eine richtige 'Frontsau' zulegen, wird es der Combo genau den Arschtritt verpassen, der sie einen Schritt weiter nach vorn bringen kann.
Line-up:
Matteo Vago (vocals, guitar)
Davide Battistella (guitar)
Fabio Lazzarin (bass)
Alex Motta (drums)
Tracklist |
01:Another Bone To Suck
02:That's What I Call Rock'N'Roll
03:Catch The Bunny
04:Money Makes Money
05:Turn Off My Brain Control
06:On The Railroad
07:Don't Put Your Finger (In Every Hole You Find)
08:She Drunk All My Booze
09:Let's Play The Fools
10:Every Stone Got To Roll Someday
11:The Last On The List
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