Orden Ogan / Vale
Vale Spielzeit: 55:04
Medium: CD
Label: Yonah Records, 2008
Stil: Power/Melodic Metal

Review vom 07.03.2008


Alexander Mathias
»medieval-irish-folk-melodic-bombastic-metal« - so beschreibt sich die deutsche Melodic-Metal-Formation Orden Ogan mit eigenen Worten.
Nach verschiedenen, seit 1997 veröffentlichten Demos, wagten Orden Ogan im Jahre 2004 mit der Eigenproduktion Testimonium A.D. den großen Schritt in die Öffentlichkeit.
Die Musikmedien geizten nicht mit berechtigtem Lob und bald bezeichnete man Orden Ogan als den Newcomer des Jahres 2004.
Es folgten unzähligen Konzerte in der ganzen Republik und dem umliegenden Ausland, unter anderem mit Doro, Subway To Sally, In Extremo, Testament, Clawfinger, Schandmaul, Corvus Corax, Blaze, Axxis, Rage, Eisregen und Napalm Death.
Auch etliche Radiostationen rund um den Erdball konnten sich für die Musik von Orden Ogan begeistern, ansehnliche Internet-Chartplazierungen begleiteten den weiteren Werdegang der Melodic-Metaler.
Im Februar 2008 erschien nun auf dem Label Yonah Records der Longplayer "Vale". Und hier legen sich Orden Ogan ganz gewaltig ins Zeug. Ausgefeilte Melodien, kräftige Chorgesänge, gelungene Wechsel zwischen temporeichen und entspannten Passagen bieten von der ersten bis zur letzten Minute einen abwechslungsreichen Hörgenuss.
Wie Eingangs erwähnt, stehen mittelalterliche Klänge, Elemente aus dem Irish Folk und melodischer Bombast Metal auf dem Programm. Erfreulicherweise schaffen es Orden Ogan, diese Stilrichtungen raffiniert miteinander zu verschmelzen, ohne dabei ins Klischeehafte abzugleiten. Stattdessen ist Fingerspitzengefühl und eine ordentliche Portion an musikalischem Instinkt vorhanden. Gerade in den fast sieben Minuten langen Tracks "To New Shores Of Sadness" und "Reality Lost" demonstriert die Band, dass sich diese Mischung auch über längere Strecken ansprechend gestalten und die Spannung in den einzelnen Liedern aufrecht erhalten lässt.
"The Lord Of The Flies", auf der CD zusätzlich auch als Videoclip vorhanden, ist ein weiterer Anspieltipp. Auch hier steht der Variantenreichtum im Vordergrund. Auffällig ist dabei, wie auch in einigen anderen Songs, dass es Orden Ogan beherrschen, ihre Musik so auszugestalten, dass selbst HörerInnen außerhalb des Genres angesprochen werden.
Auch hier gilt wieder die erfreuliche Erkenntnis, die Musiker verfallen in kein Klischee.
"The Candle Lights" beschließt den musikalischen Reigen mit ruhigen und sanften Klängen, von einfühlsamen Gesang begleitet. Nach all der härteren Mucke ist dies eine schöne Gelegenheit, wieder in die Gegenwart zurückzuschweben. Anschließend lohnt es sich, noch ein paar Augenblicke in entspannter Ruhe zu verweilen, denn ...
... es folgt noch ein Hidden-Track. Und mit dem beweisen Orden Ogan, dass sie zusätzlich über eine kräftige Portion Humor verfügen. "Who's The Green Man" ist eine herrliche Hip-Hop-Verulkung, bei der das Gerumpel von Snoop Dog und Konsorten der berechtigten Lächerlichkeit preisgegeben werden.
Die musikalischen Fertigkeiten der einzelnen Musiker von Orden Ogan, kombiniert mit dem Talent, in sich schlüssige Kompositionen zu erschaffen, setzt vielversprechende Zeichen für die Zukunft. Wenn sie diesen Weg weiter beschreiten, wird der ganz große Erfolg nicht mehr lange auf sich warten lassen. Verdient haben sie ihn schon jetzt.
Line-up:
Seeb (lead vocals, lead guitar, studio keys)
Tobi (lead guitar)
Nils (keyboards, vocals)
Lars (bass, vocals)
Ghnu (drums, percussions)
Tracklist
01:Graves Bay
02:To New Shores Of Sadness
03:Winds Of Vale
04:Farewell
05:Reality Lost
06:This Is
07:This Was
08:Something Pretending
09:The Lords Of The Flies
10:...And If You Do Right
11:What I'm Recalling
12:A Friend Of Mine
13:The Candle Lights
14:Who's The Green Man? (Hidden Track)
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