"Dead Man In Space" wurde bereits Anfang 2009 als LP (Auflage 300 Stück) veröffentlicht. Die Vinyl-Ausgabe enthält allerdings nur die drei Songs "High Pilots", "Space Jazz Jam 2.2" und "Dead Man In Space". Mit der CD (Auflage 1.000 Stück) bekommt man nun das zehneinhalbminütige "Who Tripped On The C(h)ord" mitgeliefert. Die Silberling-Version hat auch ein anderes Coverbild bekommen (s. oberer Kasten). Die LP hat die neben diesem Absatz abgebildete Frontansicht.
Die extrem aktive Kapelle Øresund Space Collective (ØSC) schafft die Quadratur des Kreises und macht die Relativitätstheorie des Space- beziehungsweise Jam-Rocks auf verständliche Weise hörbar und ja, fast fühlbar. Die Klangcollagen berühren über die Maßen und wenn sich eine Band den Luxus eines zweiunddreißigeinhalbminütigen Openers leistet, dann sind danach die Treibstofftanks immer noch leer gespielt.
ØSC schiebt die Regler der Gravitation auf null zurück und lässt den Hörer quasi als Passagier an musikalischen Naturphänomenen teilhaben. Somit bekommen Zeit und Raum definitiv andere Koordinaten als bei anderen Gruppen. Was die Combo mit Synthesizern, Gitarren, Bass und Rhythmusinstrumenten veranstalten, ist gigantisch. So muss Jam Rock in der galaktischen Ausrichtung klingen. Sounds, die sich verändern, wie die Bewegungen von Einzellern sind an der Tagesordnung und das Verständnis von diesem Genre wird durch ØSC definiert.
An und für sich könnte man den zweiten Titel ohne Probleme zum ersten Track dazuzählen. Ein Großteil wird durch die Synthesizer vorangetrieben und erst am Schluss rocken die Gitarren mit unterschiedlichem Druck und bei den fein erzeugten Melodiebögen kommt Wohlgefühl auf.
"Space Jazz Jam 2.2" ist dann doch anders, denn ØSC räumt seiner Liebe zum Jazz auf "Dead Man In Space" ordentlich Platz ein. Der Saxofonist Anders ist mit von der Partie und als Warming-up machen die Gitarren und das Holzblasinstrument etwas sehr Geschicktes. Da werden nur ganz wenige Töne mit einer "Take Five"-Affinität gespielt und schon setzt das Hirn unbewusst die folgenden, nicht gespielten Töne fort. Diese Nummer macht nur zu deutlich, wie Genre-übergreifend die Space-Musik auch mit einer anderen Metrik sein kann. Wenn Anders schon dabei ist, dann kann man ausnahmsweise auch von einem Saxofon-Solo sprechen.
Dass sich die ØSC-Traumfabrik auch unter Kopfhörern sehr gut macht, muss nun nicht weiter ausgeführt werden. Die Spielzeit des Songs "Dead Man In Space" könnte glatt für einen Druckfehler gehalten werden. Drei Minuten! Überspitzt könnte das lächerlich genannt werden. Beim Titeltrack der gegenüber der LP erweiterten CD handelt es sich um ein Solostück (in einer neuen Remix-Version) von Dr. Space. Zu zum Teil ziemlich nach Industry klingenden Synthesizern mit sägenden Klängen erklingt die Stimme von Dr. Space wie aus einer Raumkapsel oder –station. Alle gesprochenen Nachrichten vom 'Doc aus dem Weltraum' muss man wohl nicht verstehen und zum Teil geht das auch gar nicht, weil Verfremdungseffekte dazu kommen.
Wer auf richtig gut gemachten Space Rock steht, sollte sich Øresund Space Collective mit "Dead Man In Space" nicht entgehen lassen. Diese Combo zählt zu den besten Bands aus dieser Stilrichtung und rundum bekommt man auch in die Psychedelic driftende klasse Sounds geboten.
Line-up:
Stefan (guitars, effects)
Jocke (guitar - #1, bass - #2)
Pär (bass - #3)
Thomas (bass - #1)
Magnus (guitar - #2,3, effects - #2,3, synthesizers - #1)
Mogens (Hammond, synthesizers - #1,2,3)
Dr. Space (synthesizers - #1 - 4)
Anders H. (saxophone - #2,3, effects - #2,3)
Anders K. (drums)
Tracklist |
01:High Pilots (32:30)
02:Who Tripped On The C(h)ord (10:35)
03:Space Jazz Jam 2.2 (17:35)
04:Dead Man In Space (3:02)
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Externe Links:
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