Outworld / Same
Outworld Spielzeit: 57:31
Medium: CD
Label: Armageddon Music, 2007
Stil: Prog Metal


Review vom 27.05.2007


Christoph Segebard
Egal, wie das Fazit dieses Reviews lauten mag - Armageddon Music steht hinter Outworld. Sie sind so sehr davon überzeugt, dass sie die Scheibe nach nur etwa sechs Monaten nochmal veröffentlichen; diesmal mit allen Lorbeeren, die das ebenfalls "Outworld" benannte Album schon vor einem halben Jahr bekommen hatte, als Trumpfass in der Hinterhand.
Als 'neuen, strahlenden Stern am Heavy Metal-Himmel' bezeichnen Armageddon die fünf Jungs aus Houston, Texas, und ganz von der Hand zu weisen ist das absolut nicht. …Lassen wir daher nun niemand geringeren als John Petrucci zu Wort kommen, seines Zeichens Shredhead bei Dream Theater:
»Fetter Gitarren-Sound, unglaubliches technisches Können und aggressive Metal/Prog/Melodic-Klänge. Dies ist meiner Meinung nach der beste Weg, um den letzten Release von Outworld zu beschreiben. Da ich großer Fan von Rusty bin, kann ich sagen, dass dies bisher seinen Höhepunkt darstellt. Seine Art Gitarre zu spielen ist aufwändig, kreativ und jenseits von Verständnis, aber zur gleichen Zeit vereinigend, einzigartig und interessant phrasiert. In der Tat laufen wirklich alle Musiker auf dieser Platte zu Höchstform auf. Was vor allem bemerkenswert ist, ist die Reife der Song-Strukturen. Unglaublich coole Riffs, melodische Hooks und ein großartiger Mix haben diese Scheibe zu einer meiner Lieblings-Veröffentlichungen in diesem Jahr gemacht!«
Tja, da hat der Gute mir einiges an Arbeit abgenommen, denn er hat in allen Punkten Recht. Outworld bieten eine exzellente Vorstellung mit einem nicht geringen Progressive-Anteil. Das hat bei mir beim ersten, zu beiläufigen Hördurchlauf dazu geführt, dass ich mich danach nur an ein recht einheitliches Lärm-Haschee erinnern konnte, welches mir etwas zu scharf gewürzt erschien und die Grenzen meiner Belastbarkeit erprobt hat. …Und tatsächlich geht es hier heftig zur Sache; es scheppert und kracht gewaltig. Aber wenn man aufmerksam ist, zieht das Gehörte schnell ein, und Outworld spielen all ihre Stärken aus.
Und sie sparen nicht an Muskelspielen, angefangen mit dem (inzwischen leider schon Ex-) Sänger Kelly 'Sundown' Carpenter. …So eine Stimme findet man nicht alle Tage, und er schämt sich nicht, diesen Trumpf ohne Gnade auszuspielen. Seine Stimme ist nicht einzigartig und erinnert manchmal an Jorn Lande oder besonders Ripper Owens, aber dieser enorme Umfang würde jede Metal-Band der Welt bereichern. Einfach der Hammer.
Aber nicht nur er glänzt auf diesem Album. Outworld ist eine der ganz wenigen, besonderen Bands, in der ausnahmslos alle Teile herausstechen. Die Drums lassen technisch wie gestalterisch keine Wünsche offen, und das Spiel sowohl von Gitarre als auch Keyboard genügt selbst höchsten Shredding-Ansprüchen. Auch der Bassist Shawn Kascak erhält mehrere Chancen, um zu beweisen, was für ein hervorragender Techniker er ist.
Hier haben sich also wirklich ein paar astreine Instrumentalisten zusammengefunden, vom Gesang bis zum Schlagzeug, was die progressiven Strukturen enorm bereichert. Dazu noch ein klarer Mix, der dem Ganzen überragend in die Hände spielt und niemanden vergisst. So muss das gemacht werden. Diese schnelle Wiederveröffentlichung kann der richtige Schritt gewesen sein. An alle Fans von Symphony X, Malmsteen, Dream Theater, Pantera, Hartem und Anspruchsvollem - zugreifen!
Line-up:
Rusty Cooley (guitars)
Bobby Williamson (keyboards)
Mikey Lewis (drums)
Shawn Kascak (bass)
Kelly 'Sundown' Carpenter (vocals)
Tracklist
01:Raise Hell
02:Riders
03:Warcry
04:Outworld
05:The Never
06:City Of The Dead
07:Prelude To Madness
08:The Grey Tide
09:I, Thanatos
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