Oxygene8 / Freak Of Chance
Freak Of Chance Spielzeit: 22:50
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2007
Stil: Blues Rock

Review vom 06.03.2008


Joachim 'Joe' Brookes
Oxygene8 ist ein Trio, in dem Linda Cushma (vocals, Chapman Stick), Claudio Cordero (guitar) und der Drummer Kiko King das Line-up bilden.
Ergänzungsspieler auf "Freak Of Chance" sind der Bassist Tony Levin, Steve Parrish, Federico Miranda an der Gitarre sowie Tim Alexander (Primus) am Schlagzeug.
Dieser Chapman Stick ist schon ein herrliches Instrument und hat so viele Möglichkeiten der Ausdruckweise. Faszinierend!
Nach der ersten Oxygene8-CD, "Poetica", aus dem Jahr 2003 wird nun durch "Freak Of Chance" nachgelegt und obwohl hier nur fünf Tracka auf gut 22 Minuten verteilt werden, enthält der Rundling sehr interessante Musik zwischen rockigem Pop und proggigem Rock.
"Close Your Eyes" mit Tony Levin am Bass verfügt über einen gefälligen Refrain und Linda Cushmas Stimme passt hervorragend zum Ambiente der Musik. Zeitweise werden die Texte fast gesprochen, denn gesungen. Gitarren flirren durch die Kanäle und aufgelockert mit Hooklines sowie zu- und abnehmender Dynamik steht "Close Your Eyes" für das Verschmelzen von poppigem Refrain mit elektronischen Einlagen. Der Synthesizer wird songdienlich eingesetzt.
Erst für "No Different But Not The Same" begibt sich die Cushma an ihren Chapman Stick. Der Track beginnt durch den Tabla-Sound mit orientalischem Flair, der dann in einen Midtempo-Beat übergeht. Durch Effekte wird Lindas Stimme dezent verfremdet und im Refrain strotz der Track vor Kraft. Diese Stick-Klänge sind hinreißend gut und echte Earcatcher.
Das von Steve Parrish geschriebene "Don't Look Down" hat experimentellen Charakter, gepaart mit rockigen Attributen, die besonders durch geschickt arrangierte Riffs aus der E-Gitarre zum Ausdruck gebracht werden. Am Ende haut Claudio Cordero eine fetziges Solo auf dem 6-Saiter raus.
Ein Musterbeispiel an Chapman Stick-Performance ist der Titeltrack der CD, "Freak Of Chance". Auch hier sind die Synthies in keiner Weise aufdringlich.
Cushma hat in den Strophen wieder den Sprachgesang drauf und Steve Parrish sowie Federico Miranda lassen es durch ihre Arbeitsgeräte rocken. So entwickelt sich der Song zu einem Highlight an Härte.
"Poetica Reprise" blickt wohl auf den Erstling der Band zurück und erweist sich als sehr experimentell sowie hörenswert. Hier passiert sehr viel und einen roten Faden zu finden, ist nicht einfach. Man kann den Song eher als Sound-Collage bezeichnen. Interessant zu hören und es lohnen sich mehrere Hördurchgänge, denn die Nummer kann als Entdeckertour herhalten.
Mit 22 Minuten war "Freak Of Chance" schon etwas kurz. Dennoch kommt die Mixtur verschiedener Stile und Stimmungen sehr gut rüber. Die Musik hat, trotz einiger poppiger Elemente, Ecken und Kanten genug, um des Hörers Gefühle anzusprechen. Vielleicht ist gerade dieses nicht oft gehörte Musik-Kaleidoskop der Schlüssel zu einer solchen Darbietung, die mit 7 von 10 RockTimes-Uhren bedient wird.
Im Unterschied zum dunklen Outfit des Digipacks präsentiert sich der innere Teil auf weißem Untergrund. Die Illustrationen stammen von Uri Geller, dem Löffelverbieger. Dann lieber seine Kunstwerke im Stil eines Salvador Dali.
Line-up:
Linda Cushma (vocals, Chapman Stick, loops)
Steve Parrish (guitar, synthesizer, vocals)
Tony Levin (bass - #1)
Tim Alexander (drums, loops)
Claudio Cordero (lead guitar - #2, 3)
Federico Miranda (lead guitar - #4)
Kiko King (drums - #4)
Tracklist
01:Close Your Eyes (4:12)
02:No Different But Not The Same (4:44)
03:Don't Look Down (3:52)
04:Freak Of Chance (5:42)
05:Poetica Reprise (4:18)
Externe Links: