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Pagan's Mind und DGM / 29.05.2011, GC Drieschaar, As (Belgien)
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Pagan's Mind und DGM
GC Drieschaar, As (Belgien)
29. Mai 2011
Konzertbericht
Stil: Prog Rock
Artikel vom 19.06.2011
Jochen v. Arnim
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Heidenvolk trifft Dolce Vita
Mit ihrer neuen Scheibe Heavenly Ecstasy wollten die Norweger auf eine kurze Promotion-Tour durch England, die Niederlande und Belgien gehen und da wir bei uns in Deutschland mit keinem Termin bedacht worden waren, hieß es für mich, den Gig in As, Belgien auf den Kalender zu schreiben. Dass mir die aktuelle CD außerordentlich gut gefällt, muss ich nach dem Verweis auf mein Review nicht mehr erwähnen. Dass mittlerweile eine ordentliche Anzahl teilweise namhafter Publikationen in dasselbe Horn gestoßen haben, bestärkte mich in dem Entschluss, die Präsentation auch live miterleben zu müssen. Von den italienischen Prog Metallern DGM hatte ich schon so einiges Gutes gehört und war sehr gespannt, sie nun auch endlich mal hautnah sehen zu können.
Der Abend war in Grunde als kleines Festival mit fünf Bands angesetzt und man hatte in das große Gemeindezentrum im ostbelgischen As geladen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das 'Vorprogramm' leider nicht mehr mitbekommen habe und mich somit ausschließlich auf die beiden vorgenannten Bands konzentrieren muss.
DGM
Die Band existiert im Grunde bereits seit Mitte der neunziger Jahre und sie hat sich auf einer Vielzahl von Festivals und Konzerten eine ansehnliche Fangemeinde erspielen können. Bis vor kurzem waren bereits sieben Scheiben erschienen und mit dem unlängst auf den Markt gekommenen Box-Set aus CD und DVD sind nun acht Werke erhältlich. Letzteres liegt hier vor und wird demnächst einer separaten Begutachtung unterzogen.
Für ihr Set in As hatten sie einen guten Querschnitt aus ihrem bisherigen Schaffen ausgewählt und alle Anwesenden zollten der Band ausnahmslos weit mehr als nur den gebührenden Respekt. Shouter Mark Basile, der die Truppe seit vier Jahren gesanglich anführt, hat es sofort verstanden, die Zuschauer auf seine Seite zu ziehen und er hat unermüdlich durch das komplette Set das Letzte aus sich herausgeholt, gerade so, als wären sie die Headliner gewesen. Direkt der erste Song "Heartache", melodiös, in Teilen fast choral und dann wieder hart, bringt die Halle auf Touren und man kann die musikalischen Fähigkeiten der Italiener auch ohne große Verrenkungen sofort erkennen.
Neben dem bereits erwähnten Mark sorgt Simone Mularoni für virtuelle Fingerfertigkeiten auf der Sechsaitigen, unterstützt durch das unablässige Hämmern von Andrea Arcangelis fünfsaitigem Bass und ein passend schnelles Schlagzeug des Drummers Fabio Costantino. Für das weitere Verfeinern des Dargebotenen gibt es den Keyboarder Emanuele Casali der sich virtuos den Tasten widmet, aber ständig ins Publikum zu kippen droht. Schnell und hart kommt auch gleich der zweite Song "Enhancement" hinterher und spätestens hier spielt sich Simone Mularoni mit seinen schnellen Läufen in die Herzen der Zuschauer.
Beim dritten Stück "No Looking Back" ist es zu Beginn wieder etwas 'ruhiger', nimmt dann aber gewaltig Fahrt auf. "Hereafter" wird etwas schwerer von der Basis her, Andrea Arcangeli bearbeitet den Bass als ginge es um seine Siesta, begleitet von einer tollen Mischung aus Double Bass und treibenden Becken, während Mark und der Keyboarder um die höheren Tonlagen bemüht sind - meine Güte, ist das Klasse. Auch die prominentesten Zuschauer, Jon Drenning, Mastermind von Crimson Glory, und seine Frau Danae stehen ganz vorne und rocken begeistert mit, besser kann ein Kompliment kaum sein.
Der Rest der Setlist reiht sich nahtlos in die bisher gebotene Show ein und endet leider viel zu früh mit der passenden Frage, ob es denn auch Liebe in der Hölle gibt. Keiner von uns hätte diese sympathische und überaus fähige Truppe aus Italien schon gehen lassen wollen, aber der Zeitplan ließ offensichtlich nicht mehr zu. Grazie mille DGM, siete bellissimi!
DGM (Grazie Mark) |
Heartache
Enhancement
No looking Back
Some Day One Day
Hereafter
Not In Need
In A Movie
Fading & Falling
Brand New Blood
New Life
Is Hell Without Love? |
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Pagan's Mind
Auf das, was nun angekündigt war, hatte ich mich richtig gefreut, denn ich nahm an, dass die Nordmänner ihr neues Album "Heavenly Ecstasy", das mir so gut gefällt, dass ich es mir direkt noch ein zweites Mal besorgen würde, ausgiebig vorstellen würden. Weit gefehlt - leider, aber das würde ich ja erst am Ende des Abends wissen werden und zu Beginn fing es wirklich spannend an. Beim Intro war die Bühne in kaltes Licht getaucht, bisschen Nebel dazu und schon konnten die Herren kommen. Steinar Krokmo und der Schlagwerker Stian Kristoffersen nahmen als erste die Positionen ein, dicht und unter viel Beifall gefolgt vom Tastenmann Ronny 'Viking' Tegner und dem Saitenvirtuosen Jorn Viggo Lofstad. Als dann Shouter Nils K. Rue die Bühne leicht schwerfällig betrat (Auflösung siehe unten), konnte es mit Volldampf zum eigentlichen Opener "Eyes Of Fire" von der neuen Scheibe losgehen. Bühnenbild und Lightshow passten perfekt zueinander, der Sound war in Ordnung und das Volk liebte das Dargebotene, war auch von DGM noch mächtig auf Touren.
Über das etwas ältere "Enigmatic Mission", das mit prächtigem Tastenwerk des Wikingers aufwarten konnte ging es dann schnell über in den nächsten neuen Song. "Walk Away In Silence" glänzte mit sauberen Gitarrenläufen und einem wahrlich tollen Gesang. Auch schon beim Hören der gerade erschienen CD waren mir die Ohren bei diesem Stück übergegangen. Einfach brillant. "Entrance Stargate" lockte danach wieder mit den höheren Stimmlagen und einem Wechsel zwischen harten Gitarrenriffs mit rasendem Double Bass und beinahe choralem Gesang, dezent untermalt von des Winkingers Tastenspiel. Dieser wurde auch direkt darauf als Hauptakteur des folgenden Solos angekündigt, was dem begeisterten Publikum viel Beifall entlockte.
Nach "God's Equation" und einem unglaublich starken "United Alliance", das mal wieder die stimmlichen Möglichkeiten von Sänger Rue aufzeigte, durfte im Instrumentalpart Jorn Viggo Lofstad seine überaus virtuose Gitarren-Fertigkeit, zeitweilig unterstützt von Stian Kristoffersen, eindrücklich unter Beweis stellen. Die folgende Version von Bowies "Spaceboy" war die wohl beste, die ich bislang von Pagan's Mind gesehen habe. Mit dem letzten Ton davon wurden wir in die Pause vor der Zugabe entlassen. Noch war ich ja guter Hoffnung, dass nun wenigstens noch ein oder zwei Songs der neuen CD zu hören sein würden, aber als dann nach "Through Osiris Eyes" die Lichter angingen, war auch diese unwiderruflich zerstört.
Wir haben trotzdem eine gute Liste toller Songs präsentiert bekommen. Wirklich schade nur, dass die Herren ihre von vielen Seiten überaus gelobten neuen Stücke nur so (und viel zu) wenig berücksichtigt haben. Ansonsten konnten die Gäste mehr als zufrieden sein, Rue löste in einer Ansage auch das Rätsel seiner 'Trägheit', denn er hatte sich vor ein paar Wochen die Hüfte gebrochen und eigentlich die gesamte Tour absagen wollen. Aus diesem Grund hat er dann auch die Zugabe unter Zuhilfenahme einer Krücke dargeboten. Aber besser ein etwas 'unbeweglicher' Sänger als gar kein Pagan's Mind. .
Pagan's Mind |
Intro
Eyes of Fire
Enigmatic Mission
Walk Away in Silence
Entrance Stargate
Keyboard-Solo
God's Equation
United Alliance
Instrumental
Hallo Spaceboy
Evolution Exeed
…Of Epic Questions
Alien Kamikaze
Through Osiris Eyes
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Herzlichen Dank mal wieder an Gianni Riga für die unkomplizierte Akkreditierung sowie an sein Team für die erneute Gastfreundschaft. Ein Besuch auf der Website von R-Mine Events lohnt sich immer, denn sie schaffen es ein ums andere Mal, tolle Line-ups zusammenzustellen. Zumindest für die westlicher gelegenen Teile unserer Republik ist der Sprung über die Grenze auch noch wirklich gut und schnell machbar.
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