Pardon Ms. Arden / Same
Same Spielzeit: 39:076
Medium: CD
Label: Flowerstreet Records, 2009
Stil: Indie Pop

Review vom 08.03.2010


Florian Kollin
Nicht der erste Bericht über diese Band. Gut zu wissen schonmal, dass sie am Ball bleiben und auch einige Erfolge einheimsen. So waren Pardon Ms. Arden 2009 offizielle Sony Ericsson Fanwalk-Band und auch vor etlichen bekannteren Bands des Genres zu sehen. Wem die Formation bis dato noch nicht über den Weg gelaufen sein sollte, hier folgt der Kurzabriss: Seit 2007 machen die drei Bayern zusammen Musik im typisch englisch/schwedischen Schrammelpop-Stil. Die Vergleiche liefern sie gleich selbst: Mando Diao und Oasis.
Wenn man als Band gleich mit solchen Vergleichen ankommt sollte man diese auch besser erfüllen können. Mando Diao klingen schon immer mit, keine Frage. Hier sei eher an die früheren Werke der Schweden gedacht. Die Vielschichtigkeit die die Mandos auf den neueren Scheiben erreichen wird hier nicht angestrebt; vielmehr geht es um straighte Pop Rock-Musik die direkt in die Beine geht. Der Vergleich zu Oasis ist zwar nachvollziehbar, aber auch ein wenig weit hergeholt. Da fehlt dann doch noch einiges an Songwriting und Melodiebögen. Aber wiederum sei gesagt: Auch dies schien nicht Prämisse des vorliegenden Werkes zu sein und man kann bestimmt beständiger zu dieser Platte tanzen als zu den meisten Oasis-Werken, da muss man sich halt entscheiden.
Was hier geliefert wird sind durchgängig klare Arrangements, die direkt nach vorne gehen. Alle Musiker beherrschen ihr Handwerk und streben gar nicht danach irgend etwas komplexer zu spielen als es sein muss. Das freut die Beine und wird vor allem die Zielgruppe der tanzhungrigen Indie-Disco-Gänger ansprechen....Ziemlich viel Erwähnung des Wortes tanzen und dessen Spielarten bis jetzt, nicht wahr? Tja, das scheint nunmal Masterplan des Albums gewesen zu sein, was soll man da groß drumrumreden. Alle Lieder haben einen konstanten Takt in angenehmer Geschwindigkeit, darum geht's halt.
Musikalisch gibt es nicht viel Diversität zu entdecken, es gibt einige Country-Anleihen, etwas in die leicht balladeske Richtung und ein paar Akkorde im Ska-Flair. Eine gute Mischung für solch ein Album, so oder ähnlich machen es die Genre-Größen vor. Dennoch fehlt letztendlich vielleicht ein wenig Abwechslung. Alles klingt hier relativ ähnlich, und so kann es sein, dass man nach einer gewissen Hörzeit ein wenig ausblendet. Es fehlen einfach die überraschenden Momente die einen wieder aufmerksam hinhorchen lassen.
Textlich hat sich seit dem Erstling auf jeden Fall etwas getan. Die Lyrics wirken nun deutlich überlegter und fügen sich besser in die Musik. Die dezent eingesetzten Background-Vocals tragen deutlich zum Fundament der Songs bei und erhöhen so die Qualitätsanmutung des Dargebotenen deutlich. Leider ist das Spielen mit lustigen Titeln und der Zusammenhang zwischen Musik und Text seit dem letzten Werk ein wenig auf der Strecke geblieben.
Soundmäßig spielt das Album im guten Mittelfeld der günstigeren Indie-Produktionen. Natürlich wird niemand erwarten, dass es an die Szenegrößen heranragt, aber ein wenig professioneller könnte der Sound mittlerweile schon sein. So hat das Album zwar ein gutes Fundament und nette Höhen, irgendwie fehlt aber die Wärme in den Mitten und das ganze wirkt ein wenig topfig. Auf Dauer also eher ein wenig ermüdend für die Ohren und eben noch nicht am Ende der Fahnenstange. Ab und zu wird trotz der Dreierbesetzung mit zwei Gitarrenstimmen und netten Stereoeffekten kokettiert. Live wird das zwar schwer umzusetzen sein, dennoch bietet es hier gern gehörte Abwechslung und könnte noch ein wenig ausgebaut werden.
Insgesamt also ein gutes Indie-Album. Hier wurde Wert auf den schnellen Weg ins Ohr und in die Beine gelegt. Für Fans der Soundtüftelei und Entdeckung von immer wieder Neuem ist dieses Scheibe ebenso wenig geschaffen wie für Leute, die in der Disco lieber am Rand stehen als in der Mitte der Tanzfläche abzugehen. Alles richtig gemacht soweit also, nächstes Mal dann ein bisschen vielfältiger vielleicht und mit einem leicht besseren Sound und es dürfte nirgendwo anders hingehen als nach oben.
Line-up:
Nick (lead vocals, guitar)
Tom (bass, vocals)
Alex (drums, vocals)
Tracklist
01:Oh, Christine!
02:This Time
03:Let's Get It On
04:Departed
05:Princess Harming
06:Saysaysay
07:Charity For The Church Of England
08:Caredfell
09:Dance To My Song
10:We Walk
11:I Can't Stop
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