Parsons / Thibaud / Same
Dwight Sings Buck Spielzeit: 38:44
Medium: CD
Label: Blue Rose Records, 2007
Stil: Singer/Songwriter

Review vom 19.12.2007


Markus Kerren
Musik-Gourmets wie meinen geschätzten Kollegen Daniel Daus und Ingolf Schmock sind Leute wie Todd Thibaud und Joseph Parsons natürlich schon längst bekannt. Und plötzlich landet deren erste Gemeinschaftsproduktion auch auf meinem Rock-Rabauken-Schreibtisch. Gut so, kann ich euch berichten, denn jedes Mal, wenn ich diese Scheibe in die Anlage schiebe, weiß ich jetzt, dass ich glanzvolle (knappe) 40 Minuten Musik vor mir habe. Aber eins nach dem anderen:
Die gemeinsame Geschichte dieser beiden Ausnahme-Singer/Songwriter begann bereits vor Jahren, nämlich als Joseph Parsons im Vorprogramm einer Tour von Thibaud mit auf der Reise war. Die beiden wurden Freunde, waren beim selben Label (Blue Rose Records) unter Vertrag und beschlossen recht schnell, das Projekt Hardpan aus der Taufe zu heben, welches meinen ehemaligen Kollegen Manni damals allerdings nicht unbedingt in Jubelarien ausbrechen ließ.
Im Laufe des Jahres 2007 beschloss man, eine gemeinsame Tour zu spielen, aber: Eine Tour ohne Album? Nein! Im September gingen sie in ein Studio in Boston und nahmen in gerade mal drei (!!!) Tagen zehn Songs auf, die sich aus brandneuen und älteren, wieder frisch eingespielten Tracks zusammensetzen. Zehn Titel, die, egal von welchem der beiden Komponisten, sich wie ein Ganzes anfühlen. Bestimmend sind jeweils die Akustik-Gitarren, das sehr starke Songwriting und der meisterliche Gesang, bei dem sich die beiden jeweils gegenseitig unterstützen.
Sehr gekonnt werden sie dabei von Jeff St. Pierre am Bass und (nicht bei allen Songs) Milt Sutton an den Drums unterstützt. Alles sehr relaxt und dennoch intensiv. Selbst wenn man beim Lauschen der CD manchmal das Gefühl hat, dass die beiden doch schon sehr viel James Taylor und John Prine in ihrem Leben gehört haben, bewahren sie sich aber dennoch ihre Eigenständigkeit und ihr ganz eigenes Flair.
"Parsons / Thibaud" enthält ohne Zweifel Singer/Songwriter-Material auf ganz hohem Niveau. Wenn man dieses Projekt als kleines Duell (was es natürlich nicht ist) ansehen möchte, dann hätte Todd Thibaud auf meinem Punktzettel die Nase vorn. Wenn auch nur knapp, da mir persönlich der Klang seiner Stimme und seine Phrasierung etwas besser gefallen. Aber das ist Geschmacksache und soll Joseph Parsons' Beiträge für dieses Album in keinster Weise schmälern.
Klasse und eines der vielen Highlights ist Thibauds Harmonica auf "My Daddy's Cadillac". Mein absolutes Lieblingsstück ist Thibauds "Dirty World", wobei aber auch seine weiteren Tracks "Unbroken" und "Johanna's Dreams" auf ganzer Linie überzeugen können. Joseph Parsons glänzt unter anderem mit dem neuen "Tell Me Hello", oder den Wiedereinspielungen "Another Way Around" und "Good Or Bad".
Die Laufzeit ist mit knapp 40 Minuten zwar etwas kurz geraten, aber dafür ist jede Sekunde dieses Albums ein Hörgenuss der besonderen Art für alle Kandidaten, die sich gerne auch mal den ruhigeren Tönen hingeben.
Ein toller Hafen für meine von Motörhead und Rose Tattoo strapazierten Ohren, für den
8,5 RockTimes-Uhren ein gerechter Lohn sind.
Line-up:
Joseph Parsons (vocals, acoustic guitar)
Todd Thibaud (vocals, acoustic guitar, harmonica)
Jeff St. Pierre (bass)
Milt Sutton (drums)
Tracklist
01:Tell Me Hello
02:Dirty World
03:First Sight
04:The Right One
05:Another Way Around
06:Unbroken
07:Stepping Stone
08:My Daddy's Cadillac
09:Good Or Bad
10:Johanna's Dreams
Externe Links: