2010 war die Freisinger Combo Path Of Samsara mit einer Demo-CD am Start und aus den vier Pressestimmen im Informationsblatt geht hervor, dass man sehr angetan von der drei Tracks umfassenden Scheibe war. Nun legt die 2009 gegründete Psychedelic Hard Rock-Band (laut Informationsblatt) mit "Black Lotos" ihr Debütalbum vor.
Das mit Zeichnungen des Tattoo-Künstlers Gerhard Wiesbeck ansprechend gestaltete Booklet enthält die Songtexte und alle Nummern wurden im Team komponiert. Das Trio nahm die Tracks mit Sebastian Heim auf, der für die zusätzliche Gitarre zuständig war.
Path Of Samsara sind gute Handwerker und die Gitarren riffen fast ohne Ende. Die grundsätzliche Stimmung der Tracks ist melancholisch-mystisch. Die Musik ist sehr bodenständig. Im Laufe der Jahre ist einem schon viel psychedelische Mucke vor die Flinte gekommen. Unter diesem Gesichtspunkt verhält sich der Dreier plus Ergänzungsspieler eher zurückhaltend. So richtig wollen sich die Sechssaiter-Sounds nicht in Richtung Himmel schrauben. Viel mehr propellern sie im Tiefflug auf den Hörer zu.
Die Nummern-Stücke "11" (als Opener), "13" und "21" sind hervorragende Beispiele für ausbaufähige Klangkollagen. Der Gesang in diesem Song-Trio erinnert an in ihren langen Klostergängen wandelnde Mönche, deren Häupter mit Kapuzen bedeckt sind. Einschränkend muss geschrieben werden, dass die Worte dieser drei Tracks nicht im Booklet abgedruckt sind.
Nachdem die letzten Töne von "21" verhallt sind, serviert uns die oberbayrische Band mit "Mahakala" eines der besten Stücke des Albums. Es wird kräftig geradeaus gerockt und das Gitarrensolo ist als fetzige Fretboard-Fahrt so richtig erbaulich. Mit Breaks und Rhythmuswechseln hat man die gesamte Chose fest im Griff.
Widmet man sich dem Beginn des Silberlings fällt neben den kreisenden E-Gitarrenriffs im Titelstück "Black Lotos" der Gesang auf. Der geht im Sound inmitten der rotierenden Sechssaiter fast unter und macht keine überzeugende Figur. In der zweiten Abteilung des Liedes ist es fast schon anstrengend, überhaupt etwas vom Text zu verstehen.
Dieser Eindruck verstärkt sich in den folgenden Nummern noch. Auch in "Queens Of Skulls" gehen die Gitarren ordentlich zur Sache. Die Stakkato-Riffs verfehlen durch eine fast konsequente Konstanz nicht ihre Wirkung, auch wenn man hier für Wechsel in der Stimmung sorgt.
Oh, wie herrlich ist das denn. Der Einstieg in "Lighthouse" ist zum mit der Zunge schnalzen. Gleich zwei akustische Gitarren entführen den Hörer mit iberischem Flair in eine ganz andere Welt, in die dann ohne Vorwarnung die elektrisch verstärken Arbeitsgeräte einbrechen. Der Gesang ist immer noch auf einem Niveau, das nicht mit der Musik zu vergleichen ist. Schade, die Akustischen tauchen hier nicht mehr auf. Nach der Hälfte der Songs sind von der Psychedelic-Seite keine besonderen Vorkommnisse zu verzeichnen.
"The Fields Of Thousand Fires" weiß durch ein spannendes Arrangement zu gefallen. Verträumte Phasen teilen sich die Szenerie mit düster rockenden Parts und die Gitarrensoli passen perfekt in die Kutte. Klasse! "Prayer To My Mother Beyond" verfügt über einen tollen Groove und siehe da ... "The Altar" darf man mit seinem schleppenden Tempo als Highlight bezeichnen.
Dennoch ist Path Of Samsaras "Black Lotos" nicht unbedingt das Gelbe einer Hard Rock-Melange. Besonders der Gesang ist nicht adäquat zur Musik. Das Debüt ist schon ein spezielles Album.
Tracklist |
01:11 (1:03)
02:Black Lotos (4:55)
03:Queen Of Skulls (4:53)
04:Lighthouse (5:25)
05:13 (0:52)
06:A Flame Rising (6:50)
07:The Fields Of Thousand Fires (6:25)
08:Prayer To My Mother Beyond (3:06)
09:The Altar (6:34)
10:21 (1:27)
11:Mahakala (5:58)
(all songs written by Path Of Samsara)
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