Pavlov's Dog / 22.07.2007, Zeche, Bochum
Live Pavlov's Dog
Zeche, Bochum
22. Juli 2007
Konzertbericht
Stil: Rock



Artikel vom 26.07.2007


Joachim 'Joe' Brookes
Pavlov's DogViele Pavlov's Dog-Anhänger, einige mit jeder Menge Memorabilien, tummelten sich bereits vor dem Einlass bei entspannt sommerlichen Temperaturen im Biergarten oder vor dem Kassenhaus. Bis zum Konzertbeginn war die Zeche in Bochum sehr gut gefüllt.
Dann die Ansage, die weder David Surkamp noch Pavlov's Dog nötig haben.
Künstlich die Stimmung durch diese Geschichte, dass Surkamp an einer Überdosis Helium gestorben sei und das Publikum ihn durch seinen Applaus wieder zum Leben erwecken könne, anzuheizen, war, na ja, daneben.
Pavlov's DogUm 20:30 Uhr war es dann soweit: 8 Musiker nahmen ihren Arbeitsplatz ein und sollten in den folgenden 135 Minuten mit einem Streifzug durch die Alben "Pampered Menial", das mit der Ausnahme von 2 Songs komplett in der Setlist auftauchte, "At The Sound Of The Bell", Lost In America und David Surkamps Soloalbum Dancing On The Edge Of A Teacup für allerfeinster Unterhaltung sorgen.
Eröffnet wurde das Konzert mit dem wuchtig rockenden "Song Dance" und man konnte es beliebig drehen oder wenden: David Surkamp hat eine faszinierende Stimme, die einem immer wieder einen Schauer über den Rücken laufen ließ.
"Late November", getrieben von David Karns mächtig pumpendem Bass sorgte bereits zu einem frühen Zeitpunkt für einen mit Highlights gespickten Gig. Surkamp und Billy Franco, der eine ganz starke Figur abgab, wechselten sich an der Leadgitarre ab. Neben Surkamps unverwechselbarer Stimme prägte ein Instrument den Sound von Pavlov's Dog: Die Geige, mit der Andrea Young die Zuschauer ein ums andere Mal verzauberte.
Pavlov's DogNach "Subway Sue" wurde das Publikum von Surkamp willkommen geheißen und er kündigte Songs von seinem aktuellen Solo-Projekt an.
Ui, nun durfte man gespannt sein, wie sich die sehr unterschiedlich ausgefallenen Tracks seiner CD im Pavlov's Dog-Outfit darstellten. "Looking For A Shadow", auf "Dancing On The Edge Of A Teacup" eh rockig, wurde durch Violine und zusätzliche Keyboards und 'Bongo' Billy Costello am Mellotron, in luftige Höhen getragen. Nach den retrospektiven "Standing Here With You" sowie dem riffigen "Natchez Trace" folgte "Hard Again" als weiterer Track der Surkamp-CD. Null Fragezeichen konnte man ausmachen, denn die Nummer, mit Surkamps Ehefrau Sara im Duett gesungen, wurde um einiges härter, rockiger präsentiert und konnte so eher mit einigen Ausrufezeichen versehen werden.
"She Came Shining" war ein Beispiel für die gelungene gesangliche Zusammenarbeit der Surkamps. Nach einem kurzen Hammer-Solo, serviert von Billy Franco, konnten sowohl Michael McElvaims an den Keyboards als auch David Karns durch brillante Einzelleistungen glänzen.
Pavlov's DogEs war, bei 8 Musikern auf der Bühne, viel los und man konnte sich auch am tollen Entertainment der Künstler erfreuen. Surkamp war, wenn nicht ans Mikro 'gebunden', ständig unterwegs und legte auch die eine oder andere Tanzeinlage auf die Bretter. Zur Pavlov's Dog-History gehört auch der Schlagzeuger Mike Safron, der als das Gründungsmitglied im Siebzigerjahre-Outfit an der Schießbude Platz genommen hatte und von Surkamp bei der Vorstellung der Band fast vergessen wurde.
Safron war eine Klasse für sich!
Es wurde leer auf der Bühne, denn mit auf Piano gestellten Keyboards leitete Michael "I Wait For You" ein und Surkamp sang, wie sooft am Abend mit viel Emotionen. Man spürte, dass er und alle anderen die Musik auch lebten. Für den Tastenmann kam Sara zurück auf die Bühne und das Ehepaar glänzte mit einem akustischen Set, in dem Frau Surkamp mit einem von Boney M bekannten Song, eine kurze am Gospel ausgelegte Vokaleinlage zum Besten gab, die mit viel Beifall gefeiert wurde. David Surkamp gab seiner elektrischen Gitarre per Knopfdruck einen akustischen Klang. Geschickt wurde dieser Teil des Sets beendet, denn der letzte Song wurde dann mit der gesamten Pavlov's Dog-Belegschaft zu Ende gespielt.
Pavlov's DogEine weitere Überraschung war "Cryin' Forever", einem von Surkamp geschriebenen Song, der von Savoy Brown auf "Steel" gecovert wurde. Pavlov's Dog tummelte sich im Blues-Gehege und war auch hier ein Überzeugungstäter.
Nach "Gold Nuggets" stand dann Sara Surkamp im Spotlight, denn für "Wrong" übernahm sie die Leadvocals und die Frau kann singen. Sie hat eine klasse Stimme und es war nur berechtigt, ihr die nötigen Freiräume dafür zu geben.
Rollentausch: In "Angels Twilight Jump" konnte sich der Blickfang Andrea Young mit ihrer Geige profilieren. Ihre Beiträge zählten ebenfalls zu den Höhepunkten des Konzerts.
Pavlov's DogAbgefeiert wurde dann das herrliche "Breaking Ice" vom "Lost In America"-Album. Das Eis war schon lange gebrochen, denn Pavlov's Dog wurden von einer Sympathiewelle seitens des Publikums von einer Höchstleistung zur nächsten getrieben.
Zwei oder drei Töne reichten! Julia! Partystimmung! Alle feierten und sangen!
Eine Zugabe von ca. 20 Minuten mit "Episode", dem Instrumental "Did You See Him Cry" und "Valkierie" von "At The Sound Of The Bell" beendeten ein Konzert der Extraklasse, das keine Wünsche offen ließ, jedenfalls nicht beim Schreiber dieser Zeilen.
Wir danken Birgitt von GerMusica Promotion für die unproblematische Akkreditierung für das Konzert.
Line-up:
David Surkamp (guitars, vocals)
Billy Franco (guitar)
David Karns (bass, backing vocals)
Mike Safron (drums)
Andrea Young (violin, backing vocals)
Michael McElvaims (keyboards)
'Bongo' Billy Costello (mellotron, percussion)
Sara Surkamp (acoustic guitar, vocals)
Bilder vom Konzert
Pavlov's Dog
Devon Allman's Honeytribe    Devon Allman's Honeytribe   Devon Allman's Honeytribe   Devon Allman's Honeytribe
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