|
Jackie Payne Steve Edmonson Band / Overnight Sensation
|
|||
|
"Overnight Sensation": Nicht nur Motörhead und Frank Zappa veröffentlichten ein
Album mit diesem Titel.
Wenn Jackie Payne und Steve Edmonson eine Platte unter diesem Namen auf den Markt bringen, dann hat das allerdings weniger mit Rock-Musik zutun. Ihre "Overnight Sensation" ist geprägt von Soul, Gospel, R&B sowie Blues. Die Band tritt immer noch als Sextett an, in dem jetzt Lech Wierzynski statt John Middleton die Trompete bläst. Einen gewissen Schwerpunkt legte die Gruppe dieses Mal auf die Backing Vocals.
Allen voran Julie Delgado, die bereits bei der Phantom Blues Band oder Eric Burdon am Mikrofon stand. In einem Atemzug ist Melodye Perry zu nennen. "Overnight Sensation" hat den Soul eines Jackie Payne und den Funk, Blues und R&B des Gitarristen Steve Edmonson.
Ohne Bläser wäre deren Musik kaum denkbar. Messerscharf geben Carl Green und Lech Wierzynski den Tracks einen ganzen Haufen Würze, einerseits aus dem Hintergrund agierend, anderseits solierend. Beide lassen auch mal eine jazzige Komponente einfließen, die sich sehr gut zum straighten Sound der Band macht. Payne hat eine über die Jahrzehnte gereifte Stimme, die er mit viel Verve einsetzt und zuweilen an James Brown erinnert ("She's Looking Good/I've Never Found A Girl"). Erfreulich ist darüber hinaus, dass die Protagonisten nicht auf einen Keyboarder verzichten möchten. Waren es auf Master Of The Game Fred Kaplan und John Thomas, so hat man jetzt mit Gail Deadrick einen exzellenten Keyboarder an Land gezogen.
Payne und Edmonson ist mit diesem Album wirklich ein großer Wurf gelungen.
Abwechslung ist das Stichwort und die Band punktet ein ums andere Mal als wahrer Meister der Breaks bzw. Tempiwechsel. Mal gemeinsam mit den Bläsern, oder auch als reine Rhythmus-Abteilung haben Bill Singletary sowie Nick Otis den Groove. Da braucht es nur den Opener und gleichzeitigen Titeltrack und man weiß, was die Gruppe darunter versteht. Der Sänger hat einen autobiografischen Text verfasst. Da ist ein name dropping unvermeidlich. Der Groove des ersten Songs ist übrigens keine Eintagsfliege. Die schlagen in den sechzig Minuten noch öfter zu Buche. Die beiden Songs, in denen der Harper Mitch Kashmar beteiligt ist, sind exzellente Blueser vor dem Herrn. "Got A Mind To Go To Chicago", der Titel deutet es schon an… schleppender Blues im Stile der 'windy city' mit einem feinen Solo des Gastes. Für "No Money, No Honey" wird das Tempo etwas verschärft und der Rhythmus ist luftiger.
Champion Jack Dupree, Buddy Guy, oder Johnny Winter hatten den "Mother-In-Law Blues" schon zwischen den Fingern. Ist ja auch eine 'never ending story'.
Steve Edmonson spielt eine relaxte Gitarre und neben dem Bassisten Singletary sorgt Jeff Turmes mit seinem Bariton-Saxofon für abgrundtiefe Töne. Zig Runden hat die Scheibe im Player gedreht und hat keine Anzeichen von Langeweile offenbart. Jackie Payne und Steve Edmonson haben mit "Overnight Sensation" einen würdigen Nachfolger von "Master Of The Game" veröffentlicht. Es wird mehr als deutlich, dass die Chemie in der Band stimmt und das Doppel hervorragende Songs schreiben kann.
Wer auf Soul und R&B steht, wobei der Blues immer im Blickwinkel bleibt, verfügt mit vorliegender CD über eine wahre Fundgrube. Folglich wird das Album mit 8 von 10 RockTimes-Uhren empfohlen.
Line-up:
Jackie Payne (lead vocals, soul clapping) Steve Edmonson (lead guitar, rhythm guitar, backing vocals) Bill Singletary (bass) Nick Otis (drums) Carl Green (saxophones, backing vocals) Lech Wierzynski (trumpet, backing vocals) Special Guest: Mitch Kashmar (harmonica - #5, 9) Gail Deadrick (Yamaha Brand Piano, Wurlitzer Piano, Fender Rhodes Piano, Hammond B3) Jeff Turmes (baritone saxophone) Julie Delgado (backing vocals - #3, 4, 5, 8, 10) Melodye Perry (backing vocals - #3, 4, 5, 8, 10) Patricia E Tyson (backing vocals - #8, 10) Judy Edmonson (backing vocals - #4, 5)
Externe Links:
|
){kind=link}