Das finnische Wörtchen 'perkele' mag an und für sich erst einmal eher lustig klingen, doch wenn man die deutsche Übersetzung kennt, vergeht einem vielleicht doch eher das Lachen, ist es doch ein landestypischer Fluch und bedeutet so was wie 'verdammt'.
Damit hat sich die 1993 im schwedischen Göteborg gegründete Gruppe Perkele schon mal einen recht passenden Namen zugelegt, denn das Trio fabriziert nunmehr schon im 17. Jahr seines Bestehens astreine Street Punk/Oi!-Musik, wie man sie aus englischen Arbeitermilieus der Siebziger und Achtziger kennt. Der typische Bandschriftzug im Lonsdale-Design und der Slogan "Heart Full Of Pride" passen ebenfalls bestens in diese Skinhead-Kultur.
Jedoch muss allen Punks, die erstmalig auf die Schweden treffen, gesagt werden, dass der Perkele-Sound weit entfernt ist von typisch-stumpfem Oi!-Gekloppe. Stattdessen verbinden die Mannen um Sänger/Gitarrist Ron Halinoja melodiösen Punk Rock mit einer guten Spur Pop-Appeal und kreieren somit ihre ganz eigene Street Rock-Spielart. Besonders cool und authentisch klingt in diesem Zusammenhang auch der Akzent des Frontmanns, der es fertig bringt, seine Lyrics ziemlich stilecht in Cockney-Englisch vorzutragen.
"Perkele Forever" heißt die neueste Langrille der Band, und wer einem seiner Alben einen solch plakativen Titel verpasst, der muss wirklich überzeugt vom darauf enthaltenen Liedgut sein. Auf guten 40 Minuten haben die drei Herren hier zehn treibende, treffsichere Kompositionen untergebracht, die vor Authentizität und Straßen-Charme nur so strotzen, aber andererseits niemals die Pop-Komponente außer Acht lassen. Mit derben Oi!-Bands von der Insel sind Perkele-Perlen wie "Punkrock Army", "Diamonds" oder "Forever" daher nicht unbedingt zu vergleichen, und auch mit der rohen Intensität der ganz frühen Perkele-Gehversuchen hat "Perkele Forever" nicht viel gemein.
Jedoch versprühen die Songs jederzeit reichlich Gassenhauer-Qualitäten und gehen sofort in Gehörgänge und Tanzbeine über (z.B. "Waste Of Time", "Heads Held High"). Perkele verstehen sich rundum als echte 'Working Class Heroes' und lassen sich dennoch nicht lumpen, hier und da auch mal etwas Klavier, Geige oder Mandoline in ihren Sound einfließen zu lassen. Das traditionell-melancholische "What Have I Done" sei an dieser Stelle als ganz heißer Anspieltipp genannt!
Das Schlusswort überlasse ich an dieser Stelle der Band selbst, die im Opener "Punkrock Army" vollmundig verkündet: »With the power of the songs we gonna knock 'em out!« Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, denn hier reiht sich wahrlich Hit an Hit - "Perkele Forever" ist ein unglaublich gutes Street Rock-Werk geworden, das in einschlägigen Locations längst auf Dauerrotation laufen sollte.
Line-up:
Ron (vocals & guitar)
Jonsson (drums)
Chris (bass)
Tracklist |
01:Punkrock Army (4:34)
02:Me (4:18)
03:Paradise (3:12)
04:Diamonds (3:38)
05:Forever (3:22)
06:Waste Of Time (3:57)
07:Heads Held High (3:34)
08:Someday (4:41)
09:What Have I Done (3:37)
10:Always Coming Back (3:50)
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