Perro Malo ist nicht auf den Hund gekommen. Die italienische Band aus der Provinz Ravenna spielt einen ordentlich dynamischen Rock, der sich in Phasen zu einem richtigen Brett entwickelt. 2010 war die Combo mit dem Album "New Tricks For Old Dogs" am Start und die fünf Tracks der EP "Useless" sind allesamt klasse Nummern, die von einer beachtenswerten Energie gespeist werden.
Selbstredend macht der von Lou Reed komponierte Titel "Vicious" besonders neugierig. Mit einer etwas punkigen Attitüde serviert uns Perro Malo eine Version, die dem Lied nicht unbedingt neue Aspekte abgewinnen kann. Aber dennoch ist es schön, einen solchen Titel wieder einmal zu hören. Die Lead-Gitarre macht hier ordentlich auf sich aufmerksam. So etwas gefällt natürlich.
Perro Malo verpasst seinem Rock einerseits eine gute Portion Rock'n'Roll und andererseits streut man Punk-Prisen in die Kompositionen. Wie die Texte verfügt der Gesang über aufmüpfige Charakterzüge und entsprechend emotional kommt es beim Hörer an. Eines steht fest ... zupackende Songs kann die Combo schreiben und oberdrein sind sie auch noch klasse arrangiert. Da kann man überhaupt nicht meckern, die Gruppe schafft es, ihr musikalisches Produkt an den Mann/die Frau zu bringen.
Die Gitarren riffen abwechslungsreich und die Rhythmusabteilung sorgt in den Nummern für entsprechend dynamisches Vorwärtskommen. Fünf klasse Songs und keine Ballade. Immer ordentlich an der Stromversorgung angeschlossen, wird gerockt, bis zunehmend mehr Schweißperlen die Stirn bevölkern.
Für den EP-Titeltrack "Useless" und den Rausschmeißer "Somethin' Doesn't Work" lässt sich Perro Malo etwas mehr Zeit. Auch bei diesen Tracks wird man feststellen, dass die Combo gesteigerten Wert auf Gitarrenriffs legt.
Da muss man, selbst über eine Gesamtspielzeit von achtzehn Minuten, etwas vorzuweisen haben, sonst entsteht Langeweile. Die Band hat's drauf und kommt mit gelungenen Songs um die Ecke. Im letzten Song kann man gar für ein episches Blitzlicht sorgen.
Die E-Gitarren machen ordentlichen Dampf im Rock'n'Roll-Kessel und zum Schluss der Nummer wird man den Eindruck nicht los, dass Perro Malo auch richtig aggressiv bellen kann. Da überschlagen sich die Ereignisse förmlich und man muss sich auf eine wilde Wah Wah-Fahrt gefasst machen.
"Useless" ist eine Nummer mit ausgeprägtem Refrain und Riffs, die eingängig ins Ohr gehen. Allerdings kann die Combo auch ganz anders, wie sie uns in "Somethin' Doesn't Work" zeigt. Das Titelstück hat mittendrin eine ganz kurze Pause, die einen meinen lässt, das Stück sei vorbei. Dabei geht es nach der Ruhe bis zum Schluss weiter mit dem riffigen Treiben. Über das grandiose Ende kann man sich nur freuen.
Perro Malo ist viel unterwegs. So legen die Musiker auch in der englischen Metropole einen gelungenen Zwischenstopp ein. "London" hat ein klein wenig Flair vom Pub Rock abbekommen. Die Gitarren sind echt die Aufsehenerreger bei dieser Gruppe. Zeitweise fordern sie den Hörer.
Fünf Songs, fünfmal gute Unterhaltung, fünfmal Gitarren satt von fünf Musikern, die sich auf die Socken machen und für ein Album sorgen sollten.
Line-up:
Filippo Bernardi
Gianfilippo Badiali
Emanuele Gorini
Gian Luca Ludovico
Nicola Groppi
Tracklist |
01:Somethin' Wrong (2:48)
02:Useless (4:05)
03:London (3:47)
04:Vicious (2:59)
05:Somethin' Doesn't Work (4:26)
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