»Mysterious Music For The Mind«, steht als große Überschrift auf der Website dieser Band, die, sehr zu meiner Überraschung, mit "Pyre Of Dreams" bereits ihr viertes Album auf den Markt wirft. Die Welt der Musik ist groß und unergründlich, und so verpacke ich den Release dieser Scheibe zunächst mal unter dem Aspekt 'Mal wieder etwas Neues!'. Aber mysteriös ist es von seinem gebotenem Gesamtsound auf alle Fälle.
Beim Anhören dieses Albums empfinde ich einen Spagat zwischen schön und interessant, allerdings auch mit gelegentlicher Langeweile. Bei bloßer Betrachtung hätte hier so manches etwas kürzer gehalten werden können. Das soll heißen, dass die Band durchaus in der Lage ist, gut arrangierte Songs zu schreiben, die auch den einen oder anderen Aha-Effekt zulassen. Auf der anderen Seite hofft man an einigen Stellen, dass die Formation nun endlich einen melodischen Wechsel vollziehen möge, um wieder etwas mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Frontfrau Heidi Engel, offensichtlich klassisch ausgebildet, könnte stimmlich in so mancher erfolgreichen Band mitsingen. Die Sängerin überrascht nach einem wirklich tollen Intro zu "Threnody" mit sanften und eingängigen Melodien. Die Gitarren, anfangs clean, braten sehr zünftig und der Refrain bohrt sich ins Ohr, obwohl, dass muss angemerkt werden, alles ein wenig abgegriffen klingt. Irgendwie habe ich das schon mal gehört.
Vor allen Dingen zu Beginn der Stücke weiß Persephone's Dream ohne Zweifel zu überzeugen. Düstere, kräftige Gitarren und ein ansprechendes Bassspiel machen bei "Synesthesia" neugierig auf das, was wohl folgen wird. Wir befinden uns da in metallischen Gefilden, dürfen aber auch nicht außer Acht lassen, dass die integrierten Tasten die Mucke aufweichen.
Herzstück dieser Scheibe ist "Temple In Time", ein Fünfteiler, der immerhin auf über 22 Minuten Spielzeit kommt. Persephone's Dream sind hörbar bemüht, Atmosphäre aufzubauen. Hm, schaffen sie auch stellenweise. Als gelungen möchte ich immer wieder den Einsatz der Keyboards bezeichnen. Da könnte die Versuchung groß sein, einfach ein paar effektvolle Synthies drüber zu stülpen. Aber genau das macht die Band nicht. Die Tasteneinlagen sind weitestgehend an einer eher nostalgisch klingenden Orgel orientiert, was mir ganz gut gefällt.
Der Part "Nimiane" erklingt geradezu beängstigend, was ein Synonym für die angeführte »Mysterious Music« sein könnte. Im folgenden "Soliloquy Of A King" und in "Camlann" hören wir als Gastsänger DC Cooper (Ex- Royal Hunt, Silent Force), der die Musik allerdings nicht sonderlich aufwertet. Das scheint mehr eine Werbestrategie zu sein, denn es wäre nicht aufgefallen, wenn jemand anderes diese Parts eingesungen hätte. Sei es drum!
Persephone's Dream sind mit ihren Instrumenten gut am Start und scheinen sie auch zu beherrschen. Und trotz allem wiederhole ich mich gerne: Manchmal ist weniger eben mehr. Ansonsten ein brauchbarer Mix aus düsteren, nicht allzu flotten Metal-Sounds, ohne dabei jemals in eine Art von Gothic zu verfallen. Die zwischenzeitlichen Stationen sind verspielt, bringen eine Menge an Ideen mit und sind somit sicherlich auch progressiv. Da ich die Vorgängerscheiben nicht kenne, muss ich mich einzig und allein auf "Pyre Of Dreams" beschränken. Und da hoffe ich als Fazit, dass es der Band zukünftig gelingen wird, ihre, ohne Zweifel vorhandenen Fähigkeiten, etwas mehr zu bündeln und so überzeugendere Songs zu schreiben. So versinkt das Schiff leider etwas im Mittelmaß!
Line-up:
Rowen Poole (guitars, keyboards)
John Tallent (percussion)
Heidi Engel (vocals)
John Lally (bass)
Jim Waugamanl (keyboards)
Scott Harvey (drums)
Guest:
DC Cooper (vocals # -7, 9)
Tracklist |
01:Threnody (7:08)
02:Synesthesia (5:30)
03:Nightfall (4:47)
04:Crtytoendolith (1:34)
05 - 09:Temple In Time
a)Mist (6:18)
b)Nimiane (2:43)
c)Soliloquy Of A King (2:57)
d)Camlann (3:47)
e)Avalon (7:14)
10:Android Dreams (5:02)
11:Aphrodite (8:06)
12:Alien Embassy (9:05)
13:Soliquy Of A King (Lady In The Lake-Mix) (2:57)
14:Camlann (Lady In The Lake-Mix) (4:04)
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