Persuader / When Eden Burns
When Eden Burns
Zwei vorzügliche melodische Metalscheiben traditioneller Prägung (The Hunter und "Evolution Purgatory"), die beide mit ihrer unbekümmerten Spielweise sehr an Blind Guardian zu "Battalions Of Fear"-Zeiten erinnern, hat diese Formation bereits der metallischen Hörerschaft vor den Bug geschossen.
Vielen Hörern und Lesern wird der Name Persuader dabei vor allem erst seit der Gründung von Savage Circus etwas sagen, der Band um Ex-Blind Guardian-Drummer Thomen 'The Omen' Stauch und Iron Savior-Mastermind Piet Sielck, bei der Gitarrist Emil Norberg und Sänger/Gitarrist Jens Carlsson involviert sind.
Zu Unrecht hat die breite Hörerschaft bisher keine Notiz von Persuader genommen, sollte man meinen, existiert die Truppe doch bereits seit 1997. Mit Album Nummer drei soll nun alles ein wenig anders werden.
Zunächst einmal wurde mit Daniel Sundbom ein zweiter Gitarrist ins Boot geholt, so dass Jens Carlsson (der wie immer wie eine etwas tiefere und kraftvollere Version von Blind Guardian-Sänger Hansi Kürsch daherkommt) sich fortan ausschliesslich auf den Gesangspart konzentrieren kann.
Musikalisch gibt man sich einen kleinen Tick zeitgemäßer, was auch an der fetten Produktion und einigen dezenten Neuerungen liegt. Diese liegen zwar nur im Detail, werden aber gleich beim ersten Song "Twisted Eyes" deutlich: Viele Tempowechsel und verschiedene Melodien paaren sich mit fast schon thrashigen Drums und aggressivem Gesang. So muss Power Metal klingen, wenn er seinem Namen Ehre machen möchte!
Ähnlich abwechslungsreich versucht man sich auf den nachfolgenden neun Songs, wobei einige der Midtemponummern wie "Slaves Of Labour" oder "R.S-Knights" stellenweise ein wenig zerfahren wirken, nicht so recht auf den Punkt kommen und der Wiedererkennungswert nicht so ist, wie man ihn gerne als Hörer hätte. Dagegen hält der düstere Titeltrack, der ein sehr kurzes, unheilvolles Riffing aufweist, wie man es bei melodischen Black Metal-Bands findet und sich mit traditionellen Melodien und ebensolcher Instrumentalarbeit verbindet. Klasse! Als weitere Highlights kommen z.B noch das flotte, wie aus einem Guss wirkende "Judas Immortal", das mit einigen tieferen Klampfen und einem exotischen Gitarrensolo punktet, das tolle, spannende Instrumental "Zion" oder das zum Mitsingen geschaffene "Doomsday News".
Also an alle Traditionalisten unter Euch: Gebt dieser Band eine Chance, sie hat sie mehr als verdient! Wenn Persuader ihren Ideen noch ein bisschen mehr auf den Punkt bringen, haben wir statt einer sehr guten bald eine absolute Spitzenformation am Start. Hier geht noch einiges!


Spielzeit: 50:30, Medium: CD, Dockyard 1 Records , 2006, Power Metal
1:Twisted Eyes 2:Slaves Of Labour 3:Sending You Back 4:R.S-Knights 5:The Return 6:When Eden Burns 7:Judas Immortal 8:Doomsday News 9:Zion 10:Enter Reality
Gunnar Körner, 14.06.2006