Pigskin / The Never Ending Black
The Never Ending Black Spielzeit: 46:15
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2011
Stil: Thrash-/Deathcore

Review vom 21.01.2011


Moritz Alves
Das Jahr 2011 ist noch recht jung, da wird es auch schon mit brutalen Klanggerüsten beschallt - und zwar von unseren südlichen Nachbarn, den Schweizern, deren Rock-Musikszene seit jeher von klassischen Hard Rock-Formationen à la Gotthard, Krokus oder Shakra dominiert wird. Dass man dort aber auch wesentlich ungemütlicher in die Saiten greifen kann, wissen wir seit
Celtic Frost, aber auch seit Cataract oder Samael oder vielleicht auch seit… Pigskin.
Die schon seit 1997 aktiven Musiker kommen dieser Tage nämlich mit ihrem fünften Output "The Never Ending Black" um die Ecke, den sie allen Fans von Death- und Thrashcore gern auf die Trommelfelle brennen wollen. Zehn Wutbrocken haben die Jungs dafür auf den Silberling mit dem ziemlich einfallslosen Titel gepackt.
Leider ist auch die hier dargebotene Musik alles andere als innovativ, sondern in ähnlicher Form schon etliche Male durch des geneigten Hörers Hirn gewandert, so dass sich die Frage aufdrängt, ob man Pigskin mit ihrem neuen Album denn jetzt unbedingt auch noch im Schrank stehen haben muss.
Gesanglich wird altbewährt zwischen Grunzerei und Thrash-Schreien gewechselt, musikalisch gibt's den bekannten Mix aus Riff-Geholze und melodischen Lead-Einsprengseln - und damit ist im Grunde eigentlich schon alles gesagt, was man über diese Scheibe wissen muss. Pigskin erfinden das Rad nicht neu, und sind zudem im internationalen Vergleich über die Jahre etwas ins Hintertreffen geraten, obwohl sie bekanntlich längst keine Frischlinge mehr sind.
Das mag möglicherweise daran liegen, dass die Band 1997 als lupenreine Crossover-Combo startete, nur um sich im weiteren Verlauf ihres Bestehens musikalisch zu wandeln und nun in einem (zugegebenermaßen) anspruchsvolleren Genre zu wildern. Diese fehlende Kontinuität im Sound mag manchem Fan sauer aufstoßen.
Damit fallen sie im zurzeit so populären Thrash-/Deathcore-Genre jedenfalls nicht weiter auf. Klar, handwerklich gesehen haben es die fünf Eidgenossen schon ziemlich drauf, dennoch gibt es momentan einfach zu viele ähnlich gute, wenn nicht sogar bessere Bands, so dass man als Fan nicht auf eine solche Underground-Gruppe zurückgreifen muss. Heißt im Umkehrschluss aber auch, dass Pigskin viel eher für Geheimtipp-Jäger interessant sein könnten denn für Szene-Normalos.
An den Status von renommierten Core-Helden kommen Pigskin somit nicht heran, sondern werden auch mit ihrem neuen Album "The Never Ending Black" weiterhin ein Nischendasein fristen und den Underground beackern müssen. Musikalische Klasse (dicker Midtempo-Groove, keine nervigen Trigger-Orgien) und der ein oder andere, packende Songwriting-Moment sind durchaus vorhanden, was aber nichts daran ändert, dass der Markt zurzeit doch ziemlich gesättigt ist.
Line-up:
Dani 'Jogge' Forrer (vocals)
Reni 'Jeff' Burkhard (guitar)
Pieric 'Sean' Grosjean (guitar)
Patrick 'Sigi' Nötzli (bass)
Reto 'Swifti' Bachmann (drums)
Tracklist
01:Frisco Joe [Instrumental Intro] (3:06)
02:Order Of Domination (3:58)
03:153 Divisions (3:23)
04:Travel To The Liver (4:39)
05:Return To The Chapel (5:05)
06:The Rise Of Evil (5:06)
07:The Blood Of Kings (5:17)
08:Slave Of Darkness (4:27)
09:F.H.R. (4:36)
10:The Never Ending Black (6:38)
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